Fastnacht in Bubach-Calmesweiler Wo Hexen das Sagen haben und Müllmänner tanzen

Bubach-Calmesweiler · Mehrere Eppelborner Vereine stellten am fetten Donnerstag eine fernsehreife Sitzung in der Hirschberghalle auf die Beine.

 Fest in weiblicher Hand: Der Elfenrat bestand aus acht Hexen.

Fest in weiblicher Hand: Der Elfenrat bestand aus acht Hexen.

Foto: Volker Ammann

Obwohl es der Tag der Weiberfasnacht war, durften auch Männer am Donnerstag mit in die Hirschberghalle zur Kappensitzung. Und sie dürften es nicht bereut haben, dabei gewesen zu sein. Denn das, was auf der Bühne geboten wurde, war fernsehreif. Der Elfenrat, kein Tippfehler, bestand in diesem Jahr aus acht Hexen, die mit ihren Lichterbesen lautstark in die ausverkaufte Halle einzogen und mit einem wilden Hexentanz das Programm eröffneten. Standesgemäß nahmen die Damen dann am Lagerfeuer im dunklen Wald Platz, von wo aus sie durch den Abend führten. Den Stimmungsaufheller gaben die Turnerfrauen Uschi Riehm, Karin Reinganz und Petra Hell mit ihrer Playbackshow und Songs wie „Das sind unsere besten Jahre“.

Bevor die Jugendgruppe des Bubacher Theatervereins mit ihrer Tanzdarbietung als Barbie und Ken den Saal zur ersten Rakete des Abends animierte, zeigte Sonja alias Lena Conrad, was eine echte Blondine so alles drauf hat. Als gescheiterte Sonnenstudio-Besitzerin, wollte sie mit ihren weithin sichtbaren „Referenzen“ den Bischof davon überzeugen, der richtige Pastor für Dirmingen zu sein.

Nachdem die Jugend nach Zugaben die Bühne geräumt hatte, betrat ein völlig ahnungsloser Sportplatzbesucher die Arena und brachte einen echten Fußballfan mit seinen Fragen, eindeutigen Gesten und zweideutiger Mimik, zur Verzweiflung.

Die Tanzmariechen aus Habach zeigten als tanzende Wölfe und später nochmal als Zirkusakteure einmal mehr ihre ganze Professionalität. Peter Buchheit berichtete anschließend über sein erstes Jahr als Rentner: „Ich hab ein Vogelhaus gebaut, aus dem aus lauter Langeweile eine Serienproduktion wurde.“ Conrad Thull als Braut und Volker Schorr als Bräutigam gerieten sich kurz nach der Eheschließung in die Haare. Gruselig wurde es, als sechs Witwen besangen, wie sie ihre Ehemänner ins Jenseits beförderten und wie gut es ihnen nun gehe. Danach wollte im Kino, beim Sketch ohne Worte, ein Mann, rechts außen sitzend, eine Frau, links außen sitzen, über vier dazwischen sitzende Personen für sich gewinnen, was natürlich nicht ohne Komplikationen ablief.

Bevor das Männerballett Orange Monkeys mit ihrer Tanzshow als Müllmänner den Saal rockten und das ganze Programm zweimal zum Besten geben mussten, beklagte Jessica Paulus den Verlust ihrer Jungfräulichkeit durch Sex mit dem Schlumpfeis.

Zum Schluss des Programms brachten die Heroldsänger mit Stimmungslieder und eigenen Interpretationen, wie zum Beispiel frei nach David Hasselhoff „I’ve been looking for Freibier“, die Stimmung im Saal noch einmal zum Kochen. Jessica Paulus vom Orgateam zeigte sich rundum zufrieden: „Es war die bisher beste Veranstaltung mit einem Mega begeistertem Publikum“.

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