Fußball Wiesbach gewinnt ein wildes Derby

Eppelborn · In der Fußball-Oberliga schlägt die Hertha Eppelborn mit 3:2. Der FV sieht sich als unverdienter Verlierer.

 Hertha Wiesbach hat das Derby gegen Eppelborn mit 3:2 gewonnen.

Hertha Wiesbach hat das Derby gegen Eppelborn mit 3:2 gewonnen.

Foto: dpa/Jan Woitas

Riesenstimmung schon lange vor dem Anpfiff, eine tolle Kulisse, Fanfarenklänge in der Halbzeitpause und fünf Tore. Im Illtalstadion passte am Freitagabend nahezu alles zu einem Derby. Nur die Verteilung der fünf Tore nach 90 Minuten passte zumindest für die Gastgeber nicht ins Gesamtbild. Die 2:3-Niederlage des FV Eppelborn gegen den Ortsrivalen FC Hertha Wiesbach vor 1500 Zuschauern tat weh. Der Trainer des Fußball-Oberligisten war angesäuert: „Heute hat mit Sicherheit nicht die bessere Mannschaft gewonnen“, reklamierte Jan Berger nach dem Schlusspfiff und er schob nach: „Von einem etablierten Oberligisten habe ich nicht viel gesehen. Ich fand uns als Aufsteiger bissiger.“

Auch dem Eppelborner Sportdirektor stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „Ein Punkt für uns wäre verdient gewesen“, erklärte Tobias Saar, „aber der Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen.“ Damit meinte er den Wiesbacher Führungstreffer durch Sebastian Lück in der 82. und das Tor zum 3:1 durch Marcel Noll in der 84. Minute. Nach einer gelb-roten Karte für Maurice Urnau wegen einer Schwalbe im Eppelborner Strafraum (86.) reichte es für die Gastgeber danach nur noch zum Anschlusstreffer durch Lucas Becker in die 91. Minute.

Die Partie begann furios. Schon nach 20 Sekunden lag der Ball erstmals im Wiesbacher Tor, doch der Abseitspfiff von Schiedsrichter Jan Dennemärker stoppte den Jubel abrupt. In der Anfangsviertelstunde hatten die Gastgeber mehr Offensivaktionen, ohne sich aber klare Chancen zu erspielen. Nach knapp 20 Minuten die erste Gelegenheit für die Hertha, als Urnau frei vor Torhüter Benjamin Sorg auftauchte, den Ball aber nicht richtig traf. Zwei Minuten später ging ein Kopfball von Tobias Zöllner nur knapp über das Eppelborner Tor. Bei den Gastgebern kam der flinke Ricardo Hamann immer wieder gefährlich über die rechte Seite, seine Flanken fanden aber zumeist keinen Abnehmer. Zwei Minuten vor der Halbzeit die bis dahin beste Eppelborner Gelegenheit zur Führung, als sowohl FCW-Torhüter Julian Wamsbach als auch FVE-Angreifer Andreas Oberhauser den Ball im Fünfmeterraum nicht kontrollieren konnten und der Herthakeeper erst im Nachfassen klären konnte.

Vier Minuten nach Wiederanpfiff die Eppelborner Führung. Nach einem Foul an Andreas Oberhauser 20 Meter vor dem Tor zirkelte André Dalphin den Ball unhaltbar für Torhüter Wamsbach in den linken oberen Torwinkel. Die Freude währte aber nicht lange. Wiederum nur vier Minuten später kam Björn Recktenwald am Eppelborner Strafraum an den Ball, düpierte zwei Abwehrspieler und ließ Benjamin Sorg im FVE-Tor mit einem platzierten Schrägschuss keine Chance. Nach einer knappen Stunde kam der Eppelborner Neuzugang Johannes Roßfeld zu seinem ersten Einsatz und er zeigte sofort, dass er eine Verstärkung für den Aufsteiger sein kann. Nach 70 Minuten hatte Wiesbach die Riesengelegenheit zur Führung, als ein Flachschuss von Noll aus kurzer Entfernung knapp vorbei ging. Kurz darauf hatte Kevin Saks die Eppelborner Führung auf dem Fuß, doch er scheiterte aus drei Metern an Torhüter Wambach.

Es folgten die letzten zehn turbulenten Minuten mit den entscheidenden Szenen des Spiels und danach standen gelber Jubel und rote Niedergeschlagenheit auf dem Rasen ganz dicht nebeneinander. Erleichterung beim Wiesbacher Trainer: „Das war heute Abend ein heißer Fight, denn Eppelborn hat sich sehr teuer verkauft“, meinte Michael Petry und er ergänzte: „Es war ein knapper, aber wie ich glaube verdienter Sieg für uns, weil wir unsere Chancen aus dem Spiel heraus besser genutzt haben.“

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