Wie viel Zucker ist in der Cola?

Wiesbach · Dunkles Brot ist gesünder als helles und in Nutella sind 87 Würfelzucker versteckt. Das lernten die Kinder gestern beim Mitmach-Parcours „Apfel, Karotte & Co“. Gesundheitsminister Andreas Storm schaute im Rahmen seiner „Saarland lebt gesund“-Tour vorbei.

 Die Kinder der Ferienbetreuung des TV Wiesbach mit Gesundheitsminister Andreas Storm und den Mitgliedern der AG Kommunale Gesundheitsförderung Neunkirchen. Fotos: Scharfenberg

Die Kinder der Ferienbetreuung des TV Wiesbach mit Gesundheitsminister Andreas Storm und den Mitgliedern der AG Kommunale Gesundheitsförderung Neunkirchen. Fotos: Scharfenberg

 Gesundheitsminister Storm füllt unter den Augen von Phil den Fragebogen zum Zuckergehalt von Lebensmitteln aus.

Gesundheitsminister Storm füllt unter den Augen von Phil den Fragebogen zum Zuckergehalt von Lebensmitteln aus.

"Henry, du bist keine Erdbeere, du bist eine Banane", sagte der zehnjährige Simon und schickte Henry damit zu dessen Teamkameraden. Vor der "Brot-Station" mussten Henry und die vier weiteren Mitglieder der Erdbeer-Gruppe gestern erraten, welche Brotsorte dem Körper die meiste Energie gibt.

Sechs Stationen hatte die Arbeitsgemeinschaft kommunale Gesundheitsförderung für sechs Gruppen beim eigens konzipierten Mitmach-Parcours "Apfel, Karotte & Co" in der Wiesbachhalle aufgebaut. Dabei mussten die Grundschüler, die die Ferienbetreuung des TV Wiesbach besuchten, unter anderem blind Geschmäcker erraten, den Zuckergehalt in Lebensmitteln erraten oder Brot nach Aussehen und Vollkorngehalt sortieren. Mit Hilfe des Parcours sollen die Kinder schon frühzeitig die schmackhaften Vorteile gesunder Nahrung und den Spaß an Bewegung spielerisch erlernen, um Übergewicht vorzubeugen. So wechselten die Stationen mit Bewegungsspielen ab.

"Das ist eine tolle Aktion, mit der der Grundgedanke von ‚Saarland lebt gesund' verwirklicht wird", lobte der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm , der im Zuge der Gesundheitskampagne derzeit landesweit Projekte besucht. Anja Stuppi vom Gesundheitsamt des Landkreises Neunkirchen plant, den Parcours künftig in allen zweiten Klassen der Schulen im Kreis einzuführen. "Bisher haben das Projekt leider nur wenige Schulen umgesetzt", sagte sie. Storm setzte zudem auf die Mitarbeit der Eltern: "Optimal wäre es, wenn die Eltern das alles zu Hause aufgreifen und den Kindern öfter Obst anbieten würden."

Die siebenjährige Lena jedenfalls versicherte: "Ich nehme mit, dass ich immer viel Obst essen muss." Den Anfang machte sie, genau wie die restlichen 29 Kinder der Ferienbetreuung, bereits in der Pause, als die Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Obst- und Gemüsespieße und Apfelsaftschorle verteilten. Die bekanntlich weit weniger Zucker enthält als eine Flasche Cola. Das wusste auch der achtjährige Mattis. Neu war für ihn, dass in einem Glas Nutella 87 Stück Würfelzucker sind. Bei so viel Zucker ist richtiges Zähneputzen wichtig. Wie wichtig, das war Phil (6) nach eigenen Angaben schon länger klar. Aber auch er lernte Neues an der "Zahn-Station", von der kleinen Handpuppe in Form eines Zahnes. Etwa dass die Zahnbürste alle drei bis vier Monate gewechselt werden sollte.

Die meisten Kinder mochten die Geschmackstests am liebsten. So auch Simon, der sich darüber wunderte, dass er die Paprika nicht erkannt hatte. Lena hingegen mochte den Geschmack von Melone und Radieschen nicht so gerne. Kein Problem, für solche Fälle stand ein Spuckeimer parat. Der Brottest stand bei Karen nach drei absolvierten Stationen ganz oben. "Am besten hat mir das Mischbrot geschmeckt", so die Zehnjährige.

Für Minister Storm ging es nach dem Besuch in der Wiesbachhalle direkt weiter nach Ottweiler, in die Landkreisverwaltung. Dort hat er sich das betriebliche Gesundheitsmanagement und das Projekt "Bewegte Mittagspause" genauer angeschaut.

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