Wickel- und Wellenbewegungen souverän gemeistert

Eppelborn · 70 junge Musiker spielten beim LJO-Konzert in Eppelborn mit, darunter auch einige ganz Neue. „Bei uns werden alle gleich mitgenommen zu den großen Veranstaltungen“, erklärte Ines Funk, die organisatorische Leiterin. Und der Erfolg gab ihr Recht.

Wer wagt, gewinnt, hat man sich beim Landes-Jugend-Symphonie-Orchester (LJO) Saar in dieser Herbst-Konzertphase gedacht und gleich zwei besonders anspruchsvolle Stücke auf das Programm gesetzt: die 5. Symphonie von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky und das 2. Hornkonzert von Richard Strauss . "Die 5. Symphonie ist das eigentliche Herzstück, doch bei den Proben galt das Hornkonzert als die größte Herausforderung", berichtet Ines Funk, organisatorische Leiterin des LJO. "Wegen der vielen Wickel- und Wellenbewegungen." Doch am Dienstagabend im Big Eppel in Eppelborn strahlten die Jugendlichen Selbstvertrauen aus, als sie mit ihren Instrumenten die Bühne betraten. Insgesamt 70 Musiker zwischen 14 und 20 Jahren waren es, darunter zwölf ganz Neue, die erst seit der Herbstarbeitsphase dabei sind. "Bei uns werden alle gleich mitgenommen zu den großen Veranstaltungen", so Funk. Dabei muss gesagt werden, dass es sich bei den Mitgliedern des LJO um Jugendliche handelt, die bereits ein besonderes Können an den Tag legen.

Eröffnet wurde mit Dimitri Schostakowitschs "Festlicher Ouvertüre", die das Orchester unter Leitung von Julia Neumann, die auch beim Orchester der Uni Saar am Dirigentenpult steht, mit kompaktem und gleichzeitig fließend-leichtem Klang rüberbrachte. Für das Hornkonzert dann bekam man ganz besondere Unterstützung: von Simon Breyer als Solohornist. Breyer war selbst Mitglied im LJO, bevor seine Karriere steil nach oben ging und er plötzlich international gefragt war. Um mit seinem "alten" Orchester zu spielen, war er eigens aus Norwegen angereist, wo er festes Mitglied im Orchester des neuen Konzerthauses Kilden ist. Solohorn wie Orchester glänzten, und auch bei Tschaikowskys Symphonie wussten die Jugendlichen ihr Niveau zu halten. Von den gut 100 Personen im Publikum gab es lang anhaltenden Beifall.

Von Gemeindeseite aus war man froh, das LJO bereits zum dritten Mal zu Gast zu haben, vor allem vor dem Hintergrund, dass man die Klassik im eigenen Kulturprogramm fördern will, wie Aloysius Scholtes vom Kulturamt und Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset erklärten. "Ich bewundere das Engagement dieser Jugendlichen", betonte Müller-Closset.

Dem Orchester indes geht es bei seinem Herbstprogramm nicht nur darum, zu zeigen, dass man einen hohen Anspruch an sich selbst hat, sondern ebenfalls auch um die Förderung der Klassik. "Deshalb gehen wir mit unseren Konzerten auch in Schulen. Wir wollen jungen Menschen zeigen, dass Klassik interessant sein kann", so Funk.

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