Wamsbach war der Held

Wiesbach · Vergangene Saison schnürte er seine Schuhe noch für den 1. FC Saarbrücken. Am Mittwoch hielt er für Hertha Wiesbach die Sensation im Pokal gegen seinen Ex-Club fest. Julian Wamsbach war nach vielen Paraden der gefeierte Spieler.

 Julian Wamsbach hatte allen Grund zur Freude. Mit seinen Paraden sicherte der Torhüter des FC Hertha Wiesbach die Pokal-Sensation gegen Regionalligist 1. FC Saarbrücken. Foto: andreas Schlichter

Julian Wamsbach hatte allen Grund zur Freude. Mit seinen Paraden sicherte der Torhüter des FC Hertha Wiesbach die Pokal-Sensation gegen Regionalligist 1. FC Saarbrücken. Foto: andreas Schlichter

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 SVE-Profi Lukas Kohler (rechts) kommt hier gegen drei Illinger zum Schuss. Foto: Thiel

SVE-Profi Lukas Kohler (rechts) kommt hier gegen drei Illinger zum Schuss. Foto: Thiel

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Am Mittwochabend läuft die Nachspielzeit der Verlängerung. Solomon Okoronkwo zieht acht Meter vor dem Tor ab, doch Julian Wamsbach taucht ab. Er entschärft das Geschoss der teuren Stürmer-Neuverpflichtung des Fußball-Regionallligisten 1. FC Saarbrücken . Und so rettet Wamsbach dem Oberligisten FC Hertha Wiesbach den 2:1-Pokalsieg. "Wie er den gefressen hat, ist unglaublich. Er war heute in einer überragenden Form", lobte Hertha-Trainer Heiko Wilhelm seinen erst 19-jährigen Torhüter. Für Wamsbach war der Pokalknüller "ein Spiel mit Nervenkitzel", schließlich wechselte er erst im Sommer von der A-Jugend des FCS zur Hertha. Gemeinsam mit Stürmer Jens Meyer, der beim FCS in der Startelf stand, war Wamsbach ein Garant für den Bundesliga-Verbleib des FCS. "Ich bin froh, dass Jens nicht getroffen hat. Reden konnten wir nicht miteinander, die sind sofort in die Kabine", sagte der Neu-Wiesbacher und er ergänzte: "Es war schon eine Extra-Motivation".

Nach drei Minuten hatte Meyer seinen Freund überwunden, Hertha-Innenverteidiger Sebastian Lück rettete vor der Linie. Danach entwickelte sich Wamsbach zum überragenden Rückhalt. Gegen Filip Luksik (52.), Jens Meyer (66.), Sven Sökler (90.+2), Lukas Kiefer (105.) und eben Okoronkwo klärte Wamsbach spektakulär. Dass ihn ausgerechnet Mitspieler Sebastian Lück zum zwischenzeitlichen 1:1 (71.) überwand, war nach dem Spiel kein Thema mehr. Ähnlich wie das 1:0 von Matthias Krauß. Denn auch beim Siegtreffer spielte Wamsbach eine entscheidende Rolle. Mit seinem weiten Abschlag brachte er Angelo dal Col in Schussposition, die der zum 2:1-Endstand nutzte (99.). "Es ist Wahnsinn, dass es ausgerechnet in diesem Spiel funktioniert hat", freute sich der Vorbereiter, dem bei den Profis des FCS das Schicksal des Bankdrückers gedroht hatte.

Die 2000 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen und es blieb störungsfrei. "Wir sind vom FCS", sangen die Herthaner die Hymne des Gegners und feierten bis spät in die Nacht. "Jungs, wir brauchen uns heute keine Vorwürfe zu machen", sagte Patrick Rudigier. Der Trainer des Fußball-Landesligisten SV Illingen lobte am Mittwochabend seine Mannschaft, die sich nach der 0:3-Heimniederlage gegen Regionalligist SV Elversberg zu einem Kreis an der Mittellinie formiert hatte. Rudigier rief: "Wir haben die Leidenschaft gezeigt, die ich sehen wollte. Und wir sind im Saarlandpokal sehr weit gekommen. Wichtiger ist, dass wir in den nächsten Wochen Punkte in der Liga einfahren." Trotz der Niederlage war es für den SV Kerpen Illingen das beste Abschneiden im Saarlandpokal seit 35 Jahren.

In den 90 Minuten zuvor war der SV Illingen im Achtelfinale des Saarlandpokals gegen die Profis von der SVE chancenlos. "Das ist schon etwas anderes als in der Landesliga. Die spielen viel schneller und körperbetonter als wir. Aber wir haben uns gut geschlagen", sagte Illingens Torhüter Pascal Haus. Die SVE dominierte das Spiel über 90 Minuten und hatte eine Vielzahl an klaren Torchancen. Regionalligist traf aber durch Pierre Merkel (17.) und Mijo Tunjic (31.) nur zwei Mal. Der Endstand zum 0:3 fiel nach einem Eigentor der Illinger (88.).

Die 437 Zuschauer feierten den SV Illingen trotz der Niederlage. "Es war eine rundum gelungene Veranstaltung. Es waren 30 Vereinsmitglieder im Einsatz. Sie sorgten dafür, dass alles perfekt ablief", lobte SVI-Präsident Sieghard Groß. Und auf einen vierstelligen Einnahmenbetrag darf sich der Verein zusätzlich freuen, denn die SV Elversberg verzichtete auf ihren Anteil an den Zuschauereinnahmen. "Wir haben vor der Saison beschlossen, dass wir das gegen unterklassige Gegner so machen", erklärt SVE-Sportdirektor Roland Seitz. Für den 1. FC Lautenbach war im Achtelfinale des Fußball-Saarlandpokals Endstation. Vor 400 Zuschauern unterlag der Bezirksligist am Mittwochabend der SG Perl-Besch aus der Verbandsliga Südwest mit 0:2 (0:1). "Da war mehr drin", bedauerte FCL-Vorsitzender Hermann Köcher hinterher. Die Gäste begannen druckvoll und erzielten schon nach sieben Minuten durch Andre Steger die frühe Führung.

Nach 20 Minuten fanden die Gastgeber besser ins Spiel, konnten die Partie ausgeglichener gestalten und kamen zu Chancen. Die größte hatte Nico Backes, als er in der 35. Minute mit einer Volleyabnahme von der Strafraumgrenze aus das Gästetor nur knapp verfehlte.

Nach dem Wechsel hatte der FCL seine stärkste Phase und kam durch Nico Backes, Matthias Kiefer und Pascal Legrom zu mehreren guten Gelegenheiten. "Aber wir hätten noch zwei Stunden spielen können - wir hätten kein Tor erzielt", stellte der sportliche Leiter Harald Brauer nach dem Spiel fest. Stattdessen fiel in der 84. Minute das Perler 2:0 durch Etienne Kintzig, als die Gastgeber aufgerückt waren und auf den Ausgleich drängten. Hängende Köpfe gab es hinterher dennoch nicht. Brauer meinte: "Wir akzeptieren die Niederlage und werden uns jetzt voll und ganz auf die Meisterschaft in der Bezirksliga St. Wendel konzentrieren."

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