Von der Kunst, ohne Geld viel zu bewegen

Eppelborn · Der Eppelborner Gemeinderat befasste sich in seiner Januar-Sitzung am Donnerstagabend viel mit Themen, die Weichen für die Zukunft stellen sollen: Interkommunale Zusammenarbeit, Vorschul- und Grundschulentwicklung, Sportstätten-Konzept und Ortskernsanierung.

. Es gibt viel zu tun im Interesse der Eppelborner Bürger, viele Anregungen werden an die Verwaltung mit Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD ) herangetragen. Doch in Zeiten klammster kommunaler Kassen, ist es nicht einfach, die Wunsch-Listen mit den Finanzen in Einklang zu bringen. Und oft drohen auch die gesetzlichen Rahmenbedingen, die schönen Pläne auszuhebeln. So musste Uli Heintz vom Zweckverband Natura Ill-Theel den Ratsmitgliedern erklären, dass der Bau eines durchgehenden Radweges (Antrag von Grünen und Piraten) in der Ill-Aue von Eppelborn nach Bubach-Calmesweiler und dann weiter Richtung Lebach wenig Chancen auf Umsetzung hat. Denn das Ufer der renaturierten Ill ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen, was bauliche Maßnahmen, so auch Radwege, verbietet. Was im Rat Stimmen laut werden ließ, dass die Menschen nicht durch Verbote aus dieser teuer erkauften Natur ausgeschlossen werden dürften. Fazit: Heintz wurde beauftragt, beim Umwelt-Ministerium prüfen zu lassen, ob nicht doch ein Pfad an der Ill möglich wäre.

Obwohl es die Bürgermeisterin für sinnvoller hielt, erst ein Sportstätten-Entwicklungskonzept (gefordert vom Land als Zuschussgeber) zu erstellen, ehe man konkrete Projekte benenne, setzte sich CDU , unterstützt von den Freien Christdemokraten (die aus Bubach-Calmesweiler kommen) mit ihrem Grundsatzbeschluss-Antrag durch. Darin wird die Erneuerung der Kunstrasenplätze in Humes und Bubach-Calmesweiler sowie die Sanierung/Erweiterung des Eppelborner Sportlerheimes gefordert. Die Gemeinde solle entsprechende Mittel - gestreckt über mehrere Jahre - zur Verfügung stellen. Das Erstellen des Entwicklungskonzepts wurde vom ganzen Rat getragen, ebenso der Vorschul- und Grundschulentwicklungsplan und das weitere Ausloten der Möglichkeiten kommunaler Zusammenarbeit (Antrag Piraten/Grüne). Im Fokus stand auch das Bürgerhaus Habach, dessen Sanierung/Erweiterung die CDU beantragte. Der Rat beschloss: Die Verwaltung soll die Kosten ermitteln für drei Varianten (nur Erweiterung; Erweiterung und Dachsanierung; Erweiterung, Dachsanierung und energetische Ertüchtigung). Anfang März wird die Verwaltungschefin über den Stand des Verfahrens um den vor einem Jahr eingestürzten, mittlerweile abgerissenen Markant-Markt, in der Ortsmitte informieren. Hier werde derzeit juristisch geprüft, so Müller-Closset.

Weitere Beschlüsse: Neuer Schiedsmann für den Bezirk Bubach-Calmesweiler-Macherbach wird Christoph Braun. "Eingetütet" wurde die Interkommunale Zusammenarbeit im Standesamtsbereich. Ziel der Kooperation mit Illingen, Merchweiler und eventuell auch Schiffweiler ist das Sparen von Sach- und Personalkosten durch das Zusammenlegen zu einem Standesamtsbezirk ab 2017. Bis Ende des ersten Halbjahres 2016 sollen die Konditionen erarbeitet und den Gremien vorgelegt werden.

Die Gemeinde Eppelborn arbeitet zurzeit mit einem Doppelhaushalt 2015/2016. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll ein Nachtragshaushalt vorgelegt werden, der auch die Auswirkungen des Konsolidierungserlasses 2015 (deswegen gibt es unter anderem eine Erhöhung des strukturellen Defizits; zudem werden zusätzliche Haushaltsverbesserungen vom Land gefordert) berücksichtigt.

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