Vom Sinn und Unsinn des Campens

Humes · Großer Andrang herrschte im Gasthaus Ziegler, als der Theaterverein Saargold Humes das Stück „Mit Schlafsack und Kamillentee“ von Regina Rösch zum Besten gab. 250 Besucher waren gekommen.

 Gecampt wird höchstens im Wohnzimmer, so wollen es Gottfried (Hans-Jürgen Lambert, l.) und Oswald (Thomas Kleinbauer, r.). Auch dabei: Familienfreund Franz (Volker Schorr). Foto: Anika Meyer

Gecampt wird höchstens im Wohnzimmer, so wollen es Gottfried (Hans-Jürgen Lambert, l.) und Oswald (Thomas Kleinbauer, r.). Auch dabei: Familienfreund Franz (Volker Schorr). Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Gut besuchte Aufführungen ist der Theaterverein Saargold Humes gewohnt, aber diesmal war der große Saal im Gasthaus Ziegler ganz besonders voll. "Schon im Vorverkauf waren mehr Karten rausgegangen als je zuvor", freute sich der Vereinsvorsitzende Gerhard König. An der Abendkasse wuchs die Zahl der Besucher auf etwa 250, so dass spontan noch Stühle dazu gestellt werden mussten. Man habe auch verstärkt Werbung gemacht, so König.

Vielleicht hatte aber auch das Stück "Mit Schlafsack und Kamillentee" von Regina Rösch, Anteil am Erfolg, denn bei diesem konnte man schon mal ein wenig vom Sommerurlaub träumen. Und zwar je nach Geschmack entweder mit Gottfried Pfennig (Hans-Jürgen Lambert) und Oswald Fuchs (Thomas Kleinbauer) von ruhigen, entspannenden Tagen zu Hause oder zusammen mit deren Frauen Olga (Mechthild König) und Klothilde (Annette Lambert) von einer Luxuskreuzfahrt. Pech für die Männer, dass sie ihren Frauen zum 50. Geburtstag genau eine solche Kreuzfahrt versprochen haben, obwohl ihnen das eigentlich viel zu teuer und viel zu gefährlich ist. "Et gibt doch so vill scheene Orde, wo ma mim Audo odda mim Trakdor hinfahre kann", jammert Oswald, während der hypochondrische Gottfried schon mal die Rettungsboote der im Reiseprospekt abgebildeten Aida zählt.

In ihrer Verzweiflung greifen die beiden nach jedem Strohhalm: "Mir kinne doch so ein kleines Kind net allähn lasse", greift Gottfried die Sorgen seines fast erwachsenen Sohnes Klaus (Tobias König) auf, alleine nicht zurechtzukommen.

Schließlich kann nur noch ein ausgeklügelter Plan helfen, auch wenn man dafür schwindeln und sich in eine abstruse Geschichte verwickeln lassen muss. Das war natürlich genau das Richtige für die Lachmuskeln des Publikums. Die Männer lassen ihre Frauen glauben, sie hätten im Radio einen Campingurlaub gewonnen. Ein "Probecampen" im Haus soll ihnen nun endlich klar machen, dass Urlaub in der Ferne nichts Schönes ist.

Also wird in dem liebevoll gestalteten Pfennigschen Wohnzimmer probegecampt, unter stets neuen chaotischen Entwicklungen. Immer dabei: Franz, der Freund und Helfer in jeder Lage (Volker Schorr).

Wieder einmal hatte der Theaterverein die Handlung explizit nach Humes verlegt und so amüsierte sich das Publikum besonders darüber, dass beispielsweise Olga und Klothilde ihre Kreuzfahrt in "Eppelborre" gebucht haben oder dass Klaus glaubt, es wären die "Hierschder", die nackt am Fischweiher lägen. Ob die Frauen es wohl schaffen, ihren Willen durchzusetzen?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort