Vom Blecheimer zum Wasserrohr

Habach. Emil Brill, der ehemalige Ortsvorsteher von Habach, präsentiert bis Sonntag, 9. Mai, im Bauernhaus anhand von Akten, Urkunden, Fotos und Plänen die Geschichte der Wasserversorgung in Habach. Beschrieben werden unter anderem die verschiedenen Arten von Pumpen. Einen breiten Raum nehmen die Brunnen im Dorf ein

 Emil Brill (links) informiert den Vertreter der WVO, Stefan Kunz, über die Wasserversorgung vor 100 Jahren. Foto: Boewen-Dörr

Emil Brill (links) informiert den Vertreter der WVO, Stefan Kunz, über die Wasserversorgung vor 100 Jahren. Foto: Boewen-Dörr

Habach. Emil Brill, der ehemalige Ortsvorsteher von Habach, präsentiert bis Sonntag, 9. Mai, im Bauernhaus anhand von Akten, Urkunden, Fotos und Plänen die Geschichte der Wasserversorgung in Habach. Beschrieben werden unter anderem die verschiedenen Arten von Pumpen. Einen breiten Raum nehmen die Brunnen im Dorf ein. Konrad Groß von der Stiftung Kulturgut der Gemeinde Eppelborn eröffnete die Ausstellung, in der nicht - wie sonst üblich - Kunstgegenstände im Mittelpunkt stehen. Vielmehr geht es um die öffentliche Wasserversorgung und die hygienischen Verhältnisse um 1900 sowie die Bemühungen der Obrigkeit, wie Landrat, Bürgermeister und Ortsvorsteher, diese schlimmen Verhältnisse abzustellen. Groß teilte hocherfreut mit, dass seit zirka vier Wochen die Besucher des Bauernhauses die steile Treppe, die ins Obergeschoss führt, umgehen können. Die Gäste könnten jetzt die weitaus komfortable Treppe in den Stallungen für Exkursionen in der ersten Etage nutzen, weil von dort eine Tür zu den Ausstellungsräumen, in der auf 25 Tafeln die Geschichte der Wassergenossenschaft "Untere Habach" dokumentiert ist, gebrochen wurde. Der Weg durch die Stallungen war aber auch in anderer Hinsicht lohnenswert. Denn hier hatte Brill einiges an Requisiten zusammen getragen, die mit Wasserversorgung eng verbunden waren. Stolz präsentierte er die Wasserrohre (Leihgabe der WVO), die vor 100 Jahren in Habach verlegt waren. Er zeigte aber auch den guten alten Blecheimer, mit dem Wasser aus den drei Brunnen geschöpft wurde. Arnold Meiser bereicherte diese außergewöhnliche Vernissage mit einem Gedicht über 100 Jahre Wasserleitung. Und dass die Leitung vor 100 Jahren verlegt wurde, hätte man Nikolaus Leinenbach, dem damaligen Ortsvorsteher zu verdanken. Sozusagen in der Gudd Stubb im Bauernhaus wäre der Plan gemacht worden. Zuschüsse hätte es von der Bezirksregierung aus Koblenz und vom Kreis Ottweiler gegeben. "Ein bisschen Geld fehlte trotzdem, das lieh man sich halt, bei dem Eppelborner Geldverleiher Johann Alt." Gutes Wasser sprudelte dann vor 100 Jahren zum ersten Mal völlig unspektakulär aus den Hähnen. Leinenbach schrieb lediglich eine Notiz: "Am 25. April 1910 hat zum ersten Mal der Krahnen gelaufen." Die Anlage wurde ganz pragmatisch und ohne Aufheben in Betrieb genommen. Ganz anders bei der Ausstellungseröffnung: Es wurden gutes Wasser, feiner Crémant und würziges Käsegebäck gereicht, und Brill war sichtlich gerührt über die Anwesenheit seiner Stammtischkameraden. "Als ich sie in Reih und Glied da sitzen sah, ess mir es Herz offgang." Gelächelt hat der Initiator der Ausstellung, der von Alois Scholl und Anneliese Wark bei der Ausführung unterstützt wurde, über die kleinen lustigen Anekdoten zur Wasserversorgung, die Hans Wilhelm zum Besten gab.

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