Viele kleine, keine großen Sprünge

Eppelborn · Eppelborner Gemeinderat berät heute über Haushalt. Trotz knapper Kasse sind Investitionen in allen Ortsteilen geplant.

 In Dirmingen entsteht zurzeit eine moderne Kindertagesstätte am Grundschulstandort. Trotz geringer Mittel weist der Haushalt 2017 viele Maßnahmen in den Eppelborner Ortsteilen aus. Foto: Schorr

In Dirmingen entsteht zurzeit eine moderne Kindertagesstätte am Grundschulstandort. Trotz geringer Mittel weist der Haushalt 2017 viele Maßnahmen in den Eppelborner Ortsteilen aus. Foto: Schorr

Foto: Schorr

Außer Hierscheid haben alle Ortsräte von Eppelborn den Haushaltsplänen der Verwaltung zugestimmt. Am heutigen Donnerstag (18 Uhr im Rathaus) wird der Gemeinderat die endgültige Entscheidung darüber treffen, ob die Investitionen und übrigen Ausgaben in seinem Sinne sind. Große Sprünge kann die Gemeinde als Haushaltssanierungskommune nicht machen, trotzdem könne man weiterhin wichtige Entscheidungen treffen, urteilt Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD). Mit Kämmerer Werner Hell und Fachbereichsleiter Wolfgang Becker sowie Peter Lutz, der für den Tiefbau zuständig ist, erläuterte die Verwaltungschefin vorab unserer Zeitung die Eckdaten zum Haushalt 2017.

Zwar konnte der Fehlbetrag im Ergebnishaushalt um 714 000 Euro gesenkt werden, beläuft sich aber immer noch auf 3,061 Millionen Euro. Denn den Erträgen von rund 24,9 Millionen Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 27,25 Millionen gegenüber. "Was uns richtig weh tut, ist die Kreisumlage", sagt Hell, auch wenn diese geringfügig um 117 000 Euro auf 9,656 Millionen Euro zurückging. Allein die Personalkosten werden in diesem Jahr mit 7,764 Millionen Euro zu Buche schlagen. Das Plus von 460 000 Euro lässt sich durch Lohnerhöhungen und Personalkosten bei der Kinderbetreuung erklären. "Im Rathaus gibt es keine neue Stellen", erklärt die Bürgermeisterin.

Trotz des eng geschnallten Gürtels seien für 2017 in allen acht Ortsteilen Investitionen geplant. In einigen mehr, in anderen weniger. So wird in Bubach-Calmesweiler im Rahmen des "Bundesinvestitionsförderprogramms" das Dach der Grundschule sowie des Feuerwehrgerätehauses saniert. Dafür sind 270 000 Euro veranschlagt. Den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes, den die Bundesbahn angekündigt hat, wird die Gemeinde mit dem Bau von Park&Ride-Parkplätzen begleiten. Ein ohnehin fälliger Grundstückserwerb macht dies möglich. In Dirmingen ist die Sanierung des Grundschuldaches mit 80 000 Euro veranschlagt. Etwas mehr, nämlich 90 000 Euro, wird wohl die Asphaltierung der Humeser Straße kosten. Der Ortsteil Eppelborn wird der Schwerpunkt im Programm "aktives Stadt- und Ortsteilzentrum". "Wenn der Gemeinderat hier zustimmt, gehen wir sofort in die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern", verspricht Müller-Closset. Damit käme eine 34 Jahre alte Idee endlich in die Gänge. Für die Sanierung des katholischen Kindergartens (100 000 Euro), die Buswarteanlage Güterbahnhof (120 000 Euro) und Maßnahmen im Friedhofsbereich (113 000 Euro) wird ebenfalls Geld in die Hand genommen.

Der Kanal im Bürgerhaus Habach soll für 167 000 Euro saniert werden, neue Tische und Stühle sind für 15 000 Euro vorgesehen. Der Ortsteil Hierscheid geht ebenfalls nicht leer aus. Hier wird für 55 000 Euro die Straße Zur Steinrausche asphaltiert. Außerdem kostet eine Raumumnutzung in der Kita 20 000 Euro. "Von einer Nullrunde kann keine Rede sein", betont die Bürgermeisterin. Zumal zu den Baumaßnahmen ein Einsatzleitwagen für die Hierscheider Feuerwehr beschafft werde, der mit Kosten von 75 000 Euro verbunden sei. Macherbach, das mit nur noch rund 180 Einwohnern seinen Status als eigenständiger Ortsteil wohl nicht mehr lange halten kann, wird mit 10 000 Euro für die Entwässerung eines Feldweges zur Autobahn bedacht. Die katholische Kita in Humes wird mit 288 000 Euro gefördert, hier muss unter anderem dem Brandschutz Rechnung getragen werden. Etwas neidisch ist die Bürgermeisterin auf die Grundschüler in Wiesbach, die sich auf einen Sonnenschutz des Gebäudes für 60 000 Euro freuen dürfen. Ein Förderprogramm des Bundes macht diese Investition möglich. Schade nur, dass dieses Programm nicht für Rathäuser gilt.

Der Gesamtgemeinde kommen Investitionen beim Hochwasserschutzkonzept (54 000 Euro), beim Bauhof (87 000) und der Freiwilligen Feuerwehr (198 000) zugute. 2017 sei bereits jetzt ein sehr ereignisreiches Jahr für die Wehr gewesen, so die Bürgermeisterin. Viele Einsätze würden von mehreren Löschbezirken gleichzeitig geschultert. Wie Kämmerer Hell betont, wurden auch die Vereine in den Etatbesprechungen nicht vergessen. "Wir unterstützen sie bei der Sanierung der Kunstrasenplätze." Auch den FV Eppelborn, der sein Clubheim auf Vordermann bringt. Aber nicht nur die Fußballvereine bekommen Geld, auch die Tennis- oder Boulefreunde werden unterstützt. "Da leg ich Wert drauf", sagt die Bürgermeisterin.

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