Nach Dementi Aus für Eppelkischd – warum die Betreiberin den Unverpackt-Laden in Eppelborn aufgibt
Eppelborn · Nun also doch: Der Unverpackt-Laden Eppelkischd in Eppelborn steht vor dem Aus. Das kündigt Inhaberin Vanessa Geib-Schorr über das soziale Netzwerk Facebook an. Dabei wehrte sie vor einem Jahr noch Gerüchte über ein drohendes Ende ab.
Unverpackt-Läden haben es im Saarland schwer. Einige Inhaber scheiterten bereits an dem Geschäftsmodell und mussten wieder schließen. Offenbar halten sich Kunden zurück, Waren ohne die vom Supermarkt gewohnten Kartons und Tüten zu kaufen und für den Transport eigene Behälter und Taschen mitzubringen.
Nun trifft es auch die Eppelkischd. Unternehmerin Vanessa Geib-Schorr kündigte nun an, dass sie ihr Unverpackt-Geschäft in Eppelborn schon bald schließen werde. Anders aber als bei ihren meisten Mitbewerbern, die bereits aufgegeben haben, sollen bei ihr mehrere Gründe zum Tragen kommen. Dabei hatte sie vor genau einem Jahr etwaige Gerüchte darüber kategorisch abgewiesen.
Nun aber gibt Geib-Schorr „einige Stolpersteine“ an, die zum Entschluss führten, zu schließen. Und sie kündigt in ihrem ersten Satz an ihre Kunden auf der Fanseite im Internet an „Die Eppelkischd wird bald endgültig ihre Türen schließen.“
Unter anderem soll ihr die Corona-Pandemie übel mitgespielt haben. Dann habe es Schwierigkeiten mit dem Bauamt gegeben. Auf Details dazu geht sie aber nicht ein. Dann sei der Krieg in der Ukraine mit dessen Auswirkungen auf Kaufzurückhaltung und gestiegene Preise hinzugekommen. Eine Baustelle direkt vor der Ladentür habe es ihr zusätzlich schwer gemacht.
Sie habe viel Zuspruch erfahren. Immer wieder seien Menschen auf sie zugekommen und hätten ihr beigepflichtet: „Ja Super-Idee. Find’ ich so geil, was du machst.“ Doch davon allein könne sie nicht leben. Letztlich sei die Eppelkischd daran gescheitert, dass sie zwar treue Stammkunden gehabt habe. Bei ihnen bedankt sich Geib-Schorr herzlich. Aber dennoch seien es zu wenige Kunden gewesen. „Das hat leider nicht gereicht“, lässt sie wissen.
Auch wenn sie nicht verbittert wirken und nicht von Scheitern sprechen will, ist ihren weiteren Facebook-Zeilen etwas von der Enttäuschung darüber anzumerken. Sie habe versucht, was Neues in Eppelborn zu versuchen. Sollten andere nun ihr entgegenhalten, dass die Gemeinde dafür noch nicht bereit ist, spricht sie von „sicherheitsbedürftigen Menschen“, die sich wohl nicht an etwas Neues trauten.
Sie habe es jedenfalls versucht. Und nach anfänglichen Zweifeln habe sie für sich jetzt festgestellt: „Ich hatte die beste Zeit meines Lebens, weil ich so so viel dazu lernen konnte.“ Sie würde es genauso wieder machen.
Letztlich stünden bei der Betreiberin „persönliche Veränderungen“ an. Geib-Schorr schlage nach der Zeit in der Eppelkischd einen anderen Weg ein. Ein genauer Termin, wann der letzte Verkaufstag ist, stehe noch nicht fest.
Im September des vergangenen Jahres hatte sie sich schon einmal zum Fortbestand ihres Unverpackt-Ladens geäußert. Damals reagierte sie folgendermaßen auf anderslautende Gerüchte: „Wir sind weiterhin für euch da.“ Und verwies da schon auf die Notwendigkeit, um diese Zusage halten zu können: „Natürlich müsst ihr dafür weiter bei uns einkaufen.“ Das scheint offensichtlich nicht ganz so eingetreten zu sein.