. "Bevor Sie diesen Ausdauertest machen, fragen Sie bitte immer bei Ihren Sportlern nach, ob jemand Herz-Kreislauf-Probleme oder gar einen Infarkt hatte. Und auch orthopädische Probleme sind wichtig zu erfragen", erklärte Christian Kaczmarek vom Sportwissenschaftlichen Institut aus Saarbrücken, bevor er den ersten Freiwilligen den Gurt zur Pulsmessung anlegte. Die waren allesamt sehr fit, sind sie doch in ihren Sportvereinen lizenzierte Übungsleiter und Trainer im Bereich des Fitness- und Gesundheitssportes. Zum inzwischen 25. Qualitätszirkel hatte der Saarländische Turnerbund eingeladen, angesprochen waren insbesondere die Projektvereine "Fit und vital älter werden".

Unter dem Motto "Tipps und Tricks zur Motivation von Couch-Potatoes" hatten die Referenten in der Wiesbachhalle ein umfangreiches Seminarprogramm in Theorie und Praxis zusammengestellt. Während am Vormittag in einem Vortrag von Dr. Markus Schwarz mit dem Thema "Fit und mobil im Alltag. Neue Befunde zur Thematik" vor allem Denkanstöße gegeben wurden, stand der Nachmittag im Zeichen der körperlichen Bewegung. "Ich war vor allem überrascht über die neuesten Untersuchungen bei Tumor-Patienten mit Chemotherapie. Ich hätte nicht gedacht, dass man mit gezieltem Knochenaufbau ganz direkt den Nebenwirkungen begegnen und so Osteoporose vorbeugen kann", sagte Projektleiterin Giovanna Karle. Sie hatte am Vormittag die 22 Teilnehmer begrüßt, die aus dem gesamten Saarland in den Landkreis Neunkirchen gekommen waren.

"Ganz klar sind solche Seminare immer eine Auffrischung. Gerade, wenn man lange als Trainer tätig ist, ist es wichtig, immer mal wieder etwas Neues in die Gruppen zu bringen", sagte Christina Scholl. Sie kommt vom TV Klarenthal, hatte neben ihrem Mann Hans-Joachim, der in ihrem Heimatverein für das Männertraining zuständig ist, noch vier Frauen mitgebracht. Während die mit den Balance-Übungen beschäftigt waren, versuchte sich Christina Scholl zusammen mit Christel Angel vom ATVD Dudweiler beim Fallstabtest. Hier ging es um die Reaktionsfähigkeit, die beiden langjährigen Übungsleiterinnen erzielten, wie zu erwarten, ausgezeichnete Ergebnisse. "Wir machen neun bis zehn Stunden in der Woche Sport, da ist das nicht verwunderlich", erklärte Scholl. Dieses Pensum tue ihr gut, sagte sie, andere, vor allem ältere Menschen zu motivieren, ist das erklärte Ziel in den Vereinen. "Wir hatten gerade einen Mitmachtag, da waren 56 Teilnehmer dabei, davon gerade mal drei Männer", erzählt Angel, die sich wünscht, dass auch mehr Männer das Sportangebot in den Vereinen nutzen.