Fußball-Oberliga Der Kapitän geht schweren Herzens von Bord

Wiesbach · Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach empfängt am Samstag die TSG Pfeddersheim. Kapitän Sebastian Lück wird auf dem Feld wieder vorangehen. Doch nach der Saison wird der 30-jährige Innenverteidiger die Hertha verlassen.

Viereinhalb Jahre ging Kapitän Sebastian Lück beim FC Hertha Wiesbach auf dem Feld voran. Aber im Sommer ist für den 30-Jährigen Schluss. Zumindest in Wiesbach. Er wechselt zum Saarlandligisten FV Bischmishem.

Viereinhalb Jahre ging Kapitän Sebastian Lück beim FC Hertha Wiesbach auf dem Feld voran. Aber im Sommer ist für den 30-Jährigen Schluss. Zumindest in Wiesbach. Er wechselt zum Saarlandligisten FV Bischmishem.

Foto: Andreas Schlichter

Der Kapitän geht schweren Herzens von Bord: Innenverteidiger Sebastian Lück wird den Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach am Saisonende verlassen (wir berichteten). Mit der Hertha warf Lück den 1. FC Saarbrücken 2015 aus dem Saarlandpokal und wurde in der Saison 16/17 sensationell Dritter in der Oberliga. Im Februar 2017 setzten sich Lück & Co zudem auf den Hallenthron. Durch einen 4:2-Endspielsieg gegen die SpVgg. Quierschied wurden die Gelb-Schwarzen Masters-Sieger.

„Die Entscheidung, im Sommer zu gehen, ist mir alles andere als leicht gefallen. Ich hatte hier bislang viereinhalb super Jahre“, sagt Lück. „Wiesbach ist ein Verein, bei dem ich mir auch total hätte vorstellen können, noch länger zu bleiben.“

Aber warum entschied sich der 30-Jährige dennoch, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern? „Bei mir ist in den letzten Jahren viel passiert. Ich habe Nachwuchs bekommen und gemeinsam mit meiner Frau im französischen Stiring-Wendel ein Haus gekauft“, berichtet der Kapitän. „Da der Aufwand in der Oberliga doch sehr groß ist, habe ich beschlossen, was den Fußball angeht, zeitlich ein wenig kürzer zu treten.“

Lück wird sich zur kommenden Spielzeit dem abstiegsbedrohten Saarlandligisten FV Bischmisheim anschließen. Vor seinem Hauskauf in Frankreich wohnte der Verteidiger in Bischmisheim – und so kam auch der Kontakt zum dort ansässigen Verein zustande. Lück: „Der Sportliche Leiter des FV, Norbert Wagner, war mein Nachbar. Da hat man auch mal eine Tasse Kaffee oder ein Bier zusammen getrunken und ist so ins Gespräch gekommen.“

Sollte Bischmisheim absteigen, will der Club wieder ans Tor zur Saarlandliga anklopfen. Schafft der Verein noch den Ligaverbleib, will er sich in der Saarlandliga etablieren. Dafür hat sich der FV für die kommende Saison nicht nur die Dienste von Lück, sondern auch von zwei ehemaligen Wiesbacher Spielern gesichert: Jannick Schliesing und Nico Veeck (beide aktuell noch beim SV Saar 05) wechseln im Sommer ebenfalls nach Bischmisheim.

Bevor sich Lück seinem neuen Club widmet, gilt seine volle Aufmerksamkeit noch der Hertha. Und das wird auch nötig sein. Denn spätestens seit dem letzten Wochenende ist die sportliche Situation bei den Gelb-Schwarzen angespannt. Nach einer 0:2-Niederlage im ersten Spiel nach der Winterpause beim FV Engers (Elfter) steht Wiesbach auf dem 13. Tabellenplatz. Nur das bessere Torverhältnis gegenüber Arminia Ludwigshafen verhinderte das Abrutschen auf einen möglichen Abstiegsplatz.

„Die Niederlage in Engers war ziemlich bitter“, blickt Lück zurück. „Vor allem, weil sie quasi ein Spiegelbild unserer gesamten Saison war: Wir haben viel Aufwand betrieben, aber keinen Ertrag eingefahren.“ Der Kapitän ergänzt: „Jetzt müssen wir schauen, dass wir schnellstmöglich da unten raus kommen. Gerade die Partien im März werden dafür unheimlich wichtig“, weiß der Spielführer.

An diesem Samstag kommt der Tabellenzehnte TSG Pfeddersheim zur Hertha (Spielbeginn: 15 Uhr). Danach geht es in den kommenden Wochen gegen den FV Dudenhofen (Sechster), den FV Diefflen (Neunter) und Röchling Völklingen (Zwölfter). In diesen Begegnungen will Lück allzu gerne viele Punkte sammeln. Denn mit einem Abstieg will der Kapitän im Sommer auf keinen Fall bei der Hertha von Bord gehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort