Schock in der Nachspielzeit

Wiesbach · Durch ein Gegentor in der 93. Minute hat Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach am Samstag zwei Punkte verloren. Im Heimspiel gegen den FK Pirmasens II war die Schlüsselszene aber eigentlich eine ganz andere.

 Nach der Roten Karte für Julian Wamsbach kam Philippe Persch ins Hertha-Tor. Hier klärt er vor dem Pirmasenser Christopher Ludy. In der Nachspielzeit wurde Persch dann doch bezwungen.Foto: lft

Nach der Roten Karte für Julian Wamsbach kam Philippe Persch ins Hertha-Tor. Hier klärt er vor dem Pirmasenser Christopher Ludy. In der Nachspielzeit wurde Persch dann doch bezwungen.Foto: lft

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Es hätte für Helmut Berg der perfekte Einstand werden können. Der Trainer des Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach sah am Samstag, wie seine Elf gegen den FK Pirmasens II in der Nachspielzeit trotz Unterzahl mit 1:0 in Führung lag. Am Ende aber lautete der Endstand, der unbarmherzig auf der Anzeigetafel im Wiesbacher Prowinstadion stand: 1:1. "Sehr bitter, das müssen wir jetzt erstmal verarbeiten. Die Mannschaft sitzt mit hängenden Köpfen in der Kabine", sagte Berg, der das Team seit Dezember wieder trainiert.

Patrick Ackermann hatte Wiesbach in der 86. Minute mit einem Traumtor aus 22 Metern genau in den linken Giebel in Führung gebracht. Doch in der 93. Minute herrschte nach einem langen Einwurf der Gäste Unordnung im Strafraum der Hertha. Der Ball fiel FKP-Spieler Kevin Rose vor die Füße, der aus dem Gewühl heraus den Ausgleich markierte. Schiedsrichter Christoph Zimmer pfiff die Partie danach gar nicht mehr an.

Eine Schlüsselszene der Partie war aber trotzdem eine andere. In der 51. Minute vergab Wiesbachs Verteidiger Mike Baier im Angriff zunächst eine dicke Möglichkeit. Der FKP konterte über den Ex-Neunkircher Heraldo Jorrin. Hertha-Torwart Julian Wamsbach eilte aus seinem Tor, konnte Jorrin außerhalb des Strafraums aber nur noch mit einem Foul stoppen. Schiedsrichter Zimmer zögerte kurz, stellte Wamsbach aber mit der Roten Karte vom Platz. "Für mich ist das kein Platzverweis. Julian ist eindeutig nicht letzter Mann. Zwei meiner Verteidiger stehen näher am Tor", haderte Berg.

In der ersten Halbzeit hatte sich vor rund 200 Zuschauern zunächst wenig getan. Ein Kopfball des Pirmasensers Kevin Dauenhauer ans Außennetz (5. Minute) blieb lange die einzige Chance der Partie. Nach 25 Minuten wurde die Hertha mutiger. Engin Yalcin schoss von der Strafraumgrenze knapp am Tor vorbei (33.). Und ein Schuss von Jan Stutz aus kurzer Distanz wurde kurz zur Ecke geblockt (39.). In Unterzahl zog sich Wiesbach dann nach der Pause zurück.

Die Gäste waren fortan spielbestimmend, ohne sich viele Torchancen herausspielen zu können. Die einzige Gelegenheit für Pirmasens vergab Abel Mehari Kiflom, dem der eingewechselte Hertha-Torwart Philippe Persch in der 60. Minute den Ball vom Fuß spitzelte. Ackermanns Sonntagsschuss schien der Hertha den späten Sieg zu bescheren. Doch Rose schockte Wiesbach in letzter Sekunde. "Ich kann gar nicht fassen, dass dieser Ball durch acht Abwehrbeine überhaupt aufs Tor kommt", meinte Berg kopfschüttelnd.

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