Rommé-Damen Eppelborn Was für eine Runde: die Rommé-Damen

Eppelborn · Toleranz, Achtung und eine Menge Humor – dafür stehen die Eppelborner Rommé-Damen, die seit 50 Jahren gemeinsam spielen. Und kochen, was allerdings schon mal nach hinten losgehen kann.

 Die Eppelborner Rommé-Damen mit Ortsvorsteher Berthold Schmitt, der zum Jubiläum gratulierte.

Die Eppelborner Rommé-Damen mit Ortsvorsteher Berthold Schmitt, der zum Jubiläum gratulierte.

Foto: Foto: Stefan Leidinger

Seit mittlerweile 50 Jahren trifft sich eine Gruppe Frauen aus Eppelborn und Umgebung im Wechsel einmal pro Monat zum Rommé-Spiel: Christa Groß, Carola Kreutzer, Elisabeth Schirra, Gerda Schirra und Rita Schmitt. Ursprünglich habe, erklärt Elisabeth Schirra, die Gruppe aus acht Frauen bestanden. Zwei seien leider schon verstorben und ein weiteres ehemaliges Mitglied sei aus familiären Gründen so sehr eingebunden, dass es nicht mehr an den Treffen teilnehmen könne.

Über den Turnverein Eppelborn habe man sich vor mehr als 50 Jahren kennengelernt, führt Schirra weiter aus. Irgendwann sei die Idee entstanden, gemeinsam Radtouren zu machen und über eine Kartenspielrunde eine Reisekasse zu schaffen. Rommé habe man als Spiel ausgewählt, weil es relativ viele Mitspieler zulasse.

Nach einigen Radtouren, zum Beispiel nach Idar-Oberstein und Zweibrücken, kam die Gruppe aber wieder vom Radfahren ab. Der Straßenverkehr habe mit der Zeit immer mehr zugenommen, sei gefährlicher geworden und man habe auch keine Tourenräder mit allem Schnickschnack gehabt, sondern nur „Alltagsräder“ ohne Schaltung, erzählt Gerda Schirra. Das Radfahren fiel also weg, aber das Kartenspiel einmal pro Monat blieb. Die Spielkasse bestand auch weiter und lieferte über die Jahre hinweg den Grundstock für Städtereisen nach Wien, Prag, Paris, London, Istanbul, um nur einige zu nennen. „Es waren immer sehr schöne Fahrten“, merkt Carola Kreutzer an, „die unsere Freundschaft sehr vertieft haben.“ Heute mache man keine so weiten Reisen mehr. Man bleibe eher in der Region und die Ehemänner nähme man auch schon mal mit, sagt Rita Schmitt mit einem Lachen.

Über die Jahre hat sich für das Kartenspieltreffen ein Ritual entwickelt. Es beginnt um 18 Uhr mit einem Essen, dabei werden immer neue Rezepte ausprobiert. Beim Kochen sei es auch schon mal vorgekommen, dass das ein oder andere nicht so den gewünschten Erfolg gebracht habe, gestehen Elisabeth Schirra und Christa Groß. Sie erinnern unter dem Gelächter der Gruppe an ein exotisches Fischgericht, das eigenartig gerochen habe und nicht wirklich genießbar gewesen sei.

Nach dem Essen startet das Kartenspiel. Während des Spiels wird über „Gott und die Welt geredet“. Man spreche, so Rita Schmitt, immer offen und ehrlich miteinander und lasse jedem seine Auffassungen und Meinungen. Toleranz und Achtung müssten schon unter Freunden sein. Meist endet der Kartenspielabend so gegen ein, zwei Uhr in der Frühe.

 Rommé in Gesellschaft, das macht Spaß. Den Damen in Eppelborn schon seit 50 Jahren.

Rommé in Gesellschaft, das macht Spaß. Den Damen in Eppelborn schon seit 50 Jahren.

Foto: dpa-tmn/Jens B¸ttner

„Dieses gemeinsame Romméspiel“, erzählt Elisabeth Schirra beim SZ-Besuch, „ist für uns ein Stück Lebensqualität, das niemand aus unserer Gruppe missen möchte. Ich hoffe und wünsche mir, dass wir uns noch lange dazu treffen können.“

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