Immer wieder schön Römer und Ritter gratulierten zum Ehrentag

Wiesbach · In Wiesbach hatten sich zahlreiche Gruppen zum Festumzug anlässlich des Dorfjubiläums versammelt.

 Der Karnevalsverein nahm die Besucher des Festumzuges in Wiesbach  mit auf eine Zeitreise.

Der Karnevalsverein nahm die Besucher des Festumzuges in Wiesbach  mit auf eine Zeitreise.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Nachdem am Freitagabend die Wiesbacher Kulturtage mit einer großen Party mit Musik und Bier „zu Preisen wie vor 800 Jahren“ stimmungsvoll mit Tanz eröffnet wurden, ging es am Samstagnachmittag ein bisschen offizieller und auch festlicher zu. Aber nicht auf dem Outreau Platz, wo die Stände der teilnehmenden Vereine traditionell aufgebaut waren, ging der Festreigen weiter, sondern in den Straßen des Eppelborner Gemeindebezirks.

Viele Schaulustige säumten die Strecke, um den Festumzug anlässlich des 800. Jubiläums des Dorfes zu verfolgen. Ritter, Bergleute, Waschfrauen, sie alle waren gekommen, um an die lange Geschichte von Wiesbach zu erinnern. Ein buntes Bild boten die teilnehmenden Vereine, die durch alle Generationen zeigten, wie vielfältig das kulturelle Angebot in Wiesbach ist. Musikalisch startete der Umzug mit dem Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Eppelborn, danach schlossen sich die Barbara Bruderschaft, Kindergarten und Freiwillige Ganztagsschule, der Karnevalsverein und auch die Schützengilde an. Die Katholischen Frauen kamen in diesem Jahr unter anderem als Ritterfräulein daher.

Mit großem Hallo bewegten sich die Fußgruppen schließlich zum Festplatz. Dort war es an den Musikvereinen, die Wartezeit bis zum offiziellen Fassanstich mit zünftiger Blasmusik ein wenig zu verkürzen. Schon hier schmeckten bei zwar kühlen Temperaturen, aber viel Sonnenschein Bier und Wein, die Vereine hatten ihre Reserven aufgefüllt, bereit auf die vielen Besucher am Samstagabend. Schließlich war es an Ortsvorsteher Stefan Löw, die beiden Schirmherrinnen zur Bühne zu begleiten. Gleich doppelte Frauenpower, das sollte sich später beim Fassanstich auszahlen. Doch zunächst einmal ergriff Löw das Wort anlässlich der 38. Auflage der Veranstaltung. Noch viel länger, erklärte er, währt die Geschichte des Musikvereins Harmonie Wiesbach, der in diesem Jahr 110 Jahre alt werde, ebenso alt ist die Hertha Wiesbach. Auch schon auf 90 Jahre, sagte Löw, können das DRK zurückblicken. Besonders freute er sich darüber, dass das Buch, das zum 800. Jubiläum mit einer Auflage von 700 Exemplaren erschienen ist, fast ausverkauft ist. „Wir feiern im nächsten Jahr weiter, da wird der Turnverein 50 Jahre alt“, versicherte der Ortsvorsteher.

„Es gibt heute hier einiges zu feiern“, sagte Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot, die in Vertretung von Kulturminister Ulrich Commerçon nach Wiesbach gekommen war. Sie betonte, dass schon der Umzug eine gelungene Sache war, die zeigte, wie wichtig die Vereine in den Dörfern sind. „Hier in Wiesbach handelt es sich nicht nur um ein einfaches Dorffest, hier wird Kultur und Heimat hochgehalten“, sagte sie. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset, Wiesbacher Bürgerin, verriet, dass sie am Abend zuvor mit vielen Gästen bereits ordentlich das Fest gerockt hat. „Gestern war es schön und auch heute freue ich mich, dass so viele Gäste wie schon lange nicht mehr zur Eröffnung gekommen sind“, sagte sie. Mit ausschließlich ortsansässigen Vereinen, betonte sie, werden die Kulturtage veranstaltet, was sie einzigartig mache. Zu den Wiesbacher Vereinen gesellte sich auch diesmal eine Delegation aus dem französischen Outreau. Sie verwöhnten die Gaumen mit Räucherfisch, zudem gab es in der Alten Kirche eine Fotoausstellung zu bewundern. Nach den Friedenstauben folgten acht Böllerschüsse. Danach floss das Bier durch die beherzten Schläge von Streichert-Clivot, die zum ersten Mal den Hammer Richtung Bierfass schwang, bis Sonntagabend in Strömen.

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