Raum für Phantasie

Wiesbach · Jede Menge zu entdecken gibt es auf dem Feldweg durch die Kreckelbach: Skulpturen, die durch die Bäume lugen, ein Wunschbaum, an den man seine Wünsche hängen kann, aber auch Igelburgen und Fledermauskästen.

 Eine der Figuren entlang des Kreckelbachwegs. Foto: Andreas Engel

Eine der Figuren entlang des Kreckelbachwegs. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Den Ortsteil Mangelhausen und das Wiesbacher Unterdorf verbindet ein rund 1200 Meter langer Feldwirtschaftsweg. Niemand kümmerte sich um die Hecken, Sträucher, Obstbäume, Eschen, Erlen, Linden oder Ahornbäume, bis Peter Prinz vor drei Jahren auf den Plan trat, die Obstbäume fachgerecht schnitt und zudem entlang des Wegs nach und nach Infotafeln, kleinere und größere Kunstwerke schuf und Sitzgelegenheiten aufstellte. Er hat einen ebenso lehrreichen wie zum Nachdenken inspirierenden Spazierweg durch die Welt einer privaten Fantasie geschaffen. Die Freundinnen Tabea Reckner, Julia Spaniol und Hedda Sophie Engel spazieren gerne den Weg entlang. Die 17-jährigen Schülerinnen haben miterlebt, wie der Pfad durch "die Kreckelbach", wie die Wiesbacher sagen, sich von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr veränderte, wie etwas gewachsen ist.

Peter Prinz baute Bänke auf, die einen sind nach Osten ausgerichtet, die anderen nach Westen, so dass der Wanderer die Sonne stets in ihren farbenprächtigsten Szenen morgens und abends beobachten kann. Eine Vielzahl von phantasievollen Figuren und Skulpturen, geformt aus den unterschiedlichsten Materialien, überraschen den Wanderer. Einige von den freundlichen Gestalten winken gar von Bäumen herab, strecken frech die Zunge heraus, andere wiederum säumen die Mais- und Getreidefelder entlang des Wegs und senden Botschaften, die Prinz ihnen eingehaucht hat. "Metamorphose" heißt eine Arbeit, bestehend aus hölzernen, schlanken Gestalten, wie Treibholz, wobei Prinz das Wort "Metamorphose" spiegelbildlich aufgeschrieben hat. "Empört euch, wehrt euch, liebt euch oder gehört euch" lauten die zuweilen rätselhaften Botschaften, die Prinz in Form von Gemälden in die Bäume gehängt hat.

Ganz neu ist der Wunschbaum. Prinz hat wetterfeste Kärtchen vorbereitet, auf die jeder seine Wünsche notieren kann. Dutzende von Wünschen flattern im Wind, Prinz sorgt für Nachschub im Zettelkasten.

"Lebensraum Kreckelbach", so nennt Prinz sein Werk, das er für alle geschaffen hat. Er lässt alle, die es möchten, teilhaben an seinen Gedanken, er begleitet die Wanderer mit seinen Insektenhotels, Igelburgen und Fledermauskästen auf einem Ausflug auf den Spuren von Flora, Fauna und seinen Anmerkungen. Und, nein, sagt Prinz, Kunst sei das nicht. eng

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