BM-Wahl in Eppelborn Der junge Liberale Patrik Paul und sein Zehn-Punkte-Plan

Eppelborn · Der 32 Jahre alte Bank-Firmenkundenberater aus Hierscheid tritt für die FDP bei der Bürgermeister-Wahl in Eppelborn an.

 Der gebürtige Hierscheider Patrik Paul (FDP) will Bürgermeister in Eppelborn werden.

Der gebürtige Hierscheider Patrik Paul (FDP) will Bürgermeister in Eppelborn werden.

Foto: Engel

Kommunalpolitik ist im Hause Paul immer schon ein Thema gewesen. Und wenn Großvater und Vater der CDU angehören, liegt es nahe, dass auch Patrik Paul mit 14 Jahren deren Nachwuchsorganisation, der Jungen Union, beitritt. Bereits mit 16 Jahren engagiert er sich für die CDU in Hierscheid, seinem Heimatort, und ist von 2009 bis 2014 dann auch gewähltes Mitglied im Ortsrat. Patrik Paul ist da erst 27 Jahre alt.

Die festen Strukturen der Partei, das „Geklüngel“, wie er heute sagt, das will der junge Hierscheider irgendwann nicht mehr. Er nimmt sich eine „politische Auszeit“, gibt sein CDU-Parteibuch zurück.

Im Jahr 2017 findet Patrik Paul eine neue politische Heimat, die FDP. Die liberale Idee, die wirtschaftliche Vernunft, das gefällt dem diplomierten Bankbetriebswirt. „Bis auf die Cannabis-Legalisierung stehe ich zu allem“, sagt Paul entschieden. Mit jetzt 32 Jahren will er auch wieder politische Verantwortung übernehmen, diesmal „ganz oben“ in der Gemeinde.

Für die Freien Demokraten tritt der Hierscheider als Bürgermeister-Kandidat an, hat einen „Zehn-Punkte-Plan“ entwickelt, wie er der Gemeinde wieder „zu altem Glanz“ verhelfen will. „Wenn ich durch Eppelborn fahre und die vielen Leerstände sehe, tut mir das richtig weh.“ Die Gemeinde sei im Vergleich zu den Nachbarkommunen ins Hintertreffen geraten, sagt Patrik Paul. Lebach, Heusweiler und Illingen mit seiner Brauturm-Galerie machten es vor, wie man seine Gemeinde voranbringe. Die Voraussetzungen seien gut, aber es passiere zu wenig. In der Ortsmitte von Eppelborn etwa müssten endlich Nägel mit Köpfen gemacht und die Eigentumsverhältnisse geklärt werden für einen Neuanfang.

Defizite sieht er auch bei der Wohnqualität, der Infrastruktur und der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. „Klassiker“ wie Kinderbetreuung, Bildung, Breitbandausbau stehen auf der Agenda. Aber auch die größere Wertschätzung für das Ehrenamt, sagt der Hierscheider, der selbst seit 22 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist. Hilfsorganisationen wie DRK oder Feuerwehr müssten mit entsprechenden Mitteln ausgestattet, Führungskräfte besser unterstützt werden als bisher.

Digitalisierung, also die Bürgerdienste fit für die Zukunft machen und der Breitbandausbau zählen ebenfalls zum „Zehn-Punkte-Plan.“

Patrik Paul tritt selbstbewusst zur Bürgermeisterwahl an, sieht seine Vita und sein junges Alter als Plus. Anders als früher spiele Erfahrung in der Verwaltung heute eher eine untergeordnete Rolle, meint der Freie Demokrat. Stattdessen seien Ideen gefragt und der Wille, Dinge anzupacken und nicht vor sich herzuschieben. „Ich habe den Blick von außen, kann berufliche Erfahrungen im Bereich Finanzen und Personalführung aufweisen.“

Im Wahlkampf, für den sich der Firmenkundenberater bei der Volksbank Untere Saar Urlaub genommen hat, will Paul „authentisch“ bleiben. An Haustüren und Infoständen der FPD mit den Menschen über ihre Anliegen sprechen. „Ich will, dass man wieder stolz sein kann, ein Eppelborner zu sein.“

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