Familie Lutz Spur der Vorfahren führt zur „Pascalshütte“

Dirmingen · Von Dirmingen in den Hochwald begaben sich Mitglieder der Familie Lutz.

 Auf den Spuren ihrer Hochwälder Vorfahren begaben sich dieser Tage von Dirmingen aus die Geschwister, Maria Klein geb. Lutz, und ihr Bruder, Ernst Lutz jun. mit seiner Ehefrau Monika Lutz.

Auf den Spuren ihrer Hochwälder Vorfahren begaben sich dieser Tage von Dirmingen aus die Geschwister, Maria Klein geb. Lutz, und ihr Bruder, Ernst Lutz jun. mit seiner Ehefrau Monika Lutz.

Foto: Monika Lutz

Auf den Spuren ihrer Hochwälder Vorfahren begaben sich dieser Tage von Dirmingen aus die Geschwister, Maria Klein geb. Lutz, und ihr Bruder, Ernst Lutz junior mit seiner Ehefrau Monika Lutz. Ziel war die Pascalshütte, die mitten im Hochwald zwischen Steinberg/Wadern und den Gemeinden Kell/Waldweiler liegt, unweit der dortigen Michaelskapelle und der Höhe des „Teufelskopfes“. Erbaut wurde sie von ihrem Ururgroßvater mütterlicherseits, Franz Michels, geboren am 27. März 1794 in einer Hütte im Waldbereich „Lautenbach“. Wie sein Vater übte er den Beruf des Holzhauers aus, wie so viele Männer des Hochwaldes der damaligen Zeit.

Vor rund 200 Jahren arbeiteten damals viele Männer der Hochwaldregion als Holzfäller im Wald. Um sich den täglichen weiten Weg zum Arbeitsplatz von etwa ein bis zwei Stunden zu ersparen, errichteten manche mitten im Hochwald Hütten für ihre Familien. Darin wurde gelebt, gearbeitet, geboren und gestorben. Franz Michels war verheiratet mit Katharina Grünewald, geb. am 5. November 1804 im Waldbereich „Siebenborn“, auch sie ein echtes Hüttenkind.

Die Pascalshütte war ein einstöckiges kleines Häuschen mit zwei Zimmern, einem Wohn- und Schlafbereich. Angebaut war noch ein kleiner Stall für das Vieh, Haus und Stall waren aus Stein gebaut. Um seine Familie noch besser ernähren zu können, rodete Franz rund um die Hütte den Wald, legte Freiflächen an für eine Waldwiese, Ackerland und einen Nutzgarten. Es war damals ein sicherlich kärgliches, entbehrungsreiches und hartes Leben: Einsam mitten im Hochwald, der weite Weg nach Steinberg, keine ärztliche Hilfe im Krankheitsfalle oder bei Geburten, kein Schulbesuch möglich, dazu noch die harten, schneereichen Winter der Hochwaldregion. Der Stall ist mittlerweile abgerissen, nur die Hütte steht noch.

Ein Sohn von Franz Michels war Jakob Michels, geboren am 16. September 1840 in der Pascalshütte und verheiratet mit Anna Weber, geb. am 19. März 1844 in Steinberg. Sie waren die Urgroßeltern der Spurensucher. Seine Frau Anna weigerte sich zukünftig mitten im Wald zu wohnen und so zogen sie in ein Haus nach Steinberg. Danach stand die Hütte leer und war verwaist. Aus der Ehe der beiden ging Eva Michels, geboren am 3. April 1876 in Steinberg hervor, die dann Johann Göttert, geboren am 17. März 1874 zu Steinberg heiratete. Beide waren die Großeltern. Als zweitjüngstes ihrer neun Kinder kam 1916 unsere Mutter Franziska zur Welt. Sie heiratet den Bergmann Ernst Lutz sen. Nach ihrer Heirat in Steinberg zogen beide nach Dirmingen. Nach dem Tode ihres Mannes 1948 in russischer Gefangenschaft zog Franziska Lutz geb. Göttert Anfang der 50er Jahre mit ihren Kindern für einige Jahre nach Steinberg, wo diese dort auch die Volksschule besuchten.

Bei Schulwandertagen, beim Heidelbeerpflücken im Waldbereich von Kell oder auch auf Schmuggeltouren nach Trier, weiter danach mit der Bahn bis Kell, führte der weite Nachhauseweg durch den Hochwald, damals auch an der Pascalshütte vorbei.

Ermöglicht hatte diesmal der Besuch der Pascalshütte die älteste Cousine, Marianne Lorig aus Wadrill, durch ihre Beziehungen zum langjährigen Forstamtsrat a.D. Reinert vom Forstamt Kell/Waldweiler, der freundlicherweise die Barrieren der Forstwege und die Tür zur Hütte aufsperrte.

Durch die Grenzziehung zwischen der Bundesrepublik und dem Saarland nach dem Kriege fielen Pascalshütte und Gelände dem Land Rheinland-Pfalz und dem Forstamt Kell/Waldweiler zu. Der Forst unterhielt dort jahrelang einen Pflanzgarten, der heute jedoch nicht mehr genutzt wird. Die Hütte dient heute lediglich noch als Jagdhütte, rundum nimmt sich die Natur Stück für Stück das, was man ihr vor rund 200 Jahren abgetrotzt hatte.

Nach der Besichtigung der Hütte gab es im Schatten des mächtigen Kastanienbaumes, der mittlerweile einen beträchtlichen Umfang von drei Metern hat und von einem Vorfahr der Familie gepflanzt wurde, ein gemütliches Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken. Mit zur Besuchergruppe gehörten auch die Enkeltochter Katja der Cousine und ihr Ehemann Christoph Justinger, sowie deren Söhne Fabian und Elias.

 Die Spur der Vorfahren führt zur „Pascalshütte“.

Die Spur der Vorfahren führt zur „Pascalshütte“.

Foto: Monika Lutz

Ein erlebnisreicher Tag auf den Spuren der Vorfahren, der allen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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