Bevor die beiden Ortsräte aus Eppelborn und Hierscheid über den Antrag auf Erstellung eines Bebauungsplans und über die Aufstellung des Vorhaben bezogenen Bebauungsplans „Hierscheider Graben“ mit paralleler Teiländerung des Flächennutzungsplanes in ihren Gremien abstimmten, wurden die Kommunalpolitiker bei einer gemeinsamen Präsentation über das Projekt informiert. Bürgermeister Andreas Feld stellte die Vorteile des Projektes heraus. Ziel ist es, die Ansiedlung eines Edeka-Marktes, eines dm-Drogeriemarktes und eines Discounters auf dieser Fläche zu ermöglichen. Feld versicherte, dass die Bevölkerung über jeden Verfahrensschritt informiert werde und auch die Möglichkeit bekomme, Bedenken zu äußern. Er appellierte, dem Projekt zuzustimmen. „Wenn es mit diesem Projekt nicht klappt, dann war’s das mit dem Wirtschaftsstandort Eppelborn.“ Unstrittig ist, dass Eppelborn unter Kaufkraftabfluss leidet. „Jeder zweite Euro wird in Nachbargemeinden ausgegeben“, so Feld. Die Kaufkraftbindung sollte eigentlich in einem Grundzentrum von Eppelborn bei Lebensmittel und Drogeriewaren zwischen 90 und 105 Prozent liegen, führten er und Heiko und Sebastian Kaiser von „Argus Concept“ aus. Zwischen 80 und 90 neue Arbeitsplätze würden nach der Realisierung des Projektes geschaffen. Das Gebäude des Edeka-Marktes soll klimaneutral gebaut werden. Eine DHL-Packstation soll auf dem Areal angesiedelt werden, ebenso eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge. Ein Wasserrückhaltebecken soll gebaut werden, um bei Starkregen das angrenzende Wohngebiet nicht zu gefährden. Thomas Eisenhut, Geschäftsführer von „Argus Concept“, informierte, wie das Bebauungsplanverfahren abläuft. Wenn alles gut läuft, könne der Spatenstich im Frühjahr kommenden Jahres stattfinden; die Einweihung eventuell 2025. Viele Bürger aus dem angrenzenden Wohngebiet in Eppelborn und viele Hierscheider Einwohner waren zur Präsentation gekommen. Sie befürchten, dass sich ihre Wohnqualität besonders durch Lärm bei der Anlieferung verschlechtert. Ihnen wurde versichert, dass entsprechende Gutachten eingeholt werden und die geforderten Auflagen natürlich Berücksichtigung finden. In getrennten Sitzungen stimmten beide Ortsräte mehrheitlich (nicht einstimmig – Eppelborn mit einer Gegenstimme, Hierscheid mit einer Enthaltung) dem Projekt zu. Sowohl Ortsvorsteher Berthold Schmitt als auch Marco König informierten vor der Abstimmung, dass es auch kritische Stimmen gibt, die das Projekt nicht befürworten. Die große Mehrheit sei jedoch befürwortend zu den Plänen eingestellt. Letztendlich standen die Kommunalpolitiker beider Ortsräte dem Projekt positiv gegenüber und sprachen die Empfehlung für den Gemeinderat aus, dem Vorhaben zuzustimmen. Mit ihrer Empfehlung wollen sie den Einzelhandel in der Gemeinde sichern.