Für alle Bürger Ein Appell für die Nachhaltigkeit
Eppelborn · „Eppelborn, wie es singt und klingt“, so war das Programm des Neujahrsempfangs der Gemeinde im Big Eppel überschrieben. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset sprach vor vollem Haus.
Die Sozialdemokratin Birgit Müller-Closset ist seit August 2012 Verwaltungschefin in Eppelborn. Sie hat die Neujahrsempfänge, die zu Zeiten ihres Vorgängers Fritz-Hermann Lutz (CDU) geladenen Gästen vorbehalten waren, geöffnet für alle. Was der Atmosphäre gut getan hat. Bei einem Gläschen und leckeren Teilchen tauschten sich die Gäste, darunter auch Neubürger der Gemeinde, schon vor Beginn des Programms rege aus. Unter den Besuchern im Big Eppel auch der CDU-Herausforderer bei der Bürgermeisterwahl am 26. Mai Dr. Andreas Feld, mit seiner Frau Daniela herzlich begrüßt von Birgit Müller-Closset und Ehemann Peter Closset.
In ihrem Rückblick auf 2018 erinnerte die Bürgermeisterin unter anderem an den sintflutartigen Regen, der am 11. Juni Schäden in Millionenhöhe in fast allen Ortsteilen Eppelborn verursachte. Bei den Hilfseinsätzen habe sich die Ortsgemeinschaft solidarisch bewährt. Finanzielle Hilfen kamen auch vom Land und vom Landkreis.
„Lokal handeln, global wirken“, so beschrieb Müller-Closset ihr Credo für die Zukunft und stellte die Nachhaltigkeit allen Handelns in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. „Nachhaltigkeit beginnt dort, wo die Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen, ihre Familie und Freunde haben, also in der Kommune“, so die Bürgermeisterin. Eppelborn habe sich als eine der neun „global nachhaltigen Kommunen“ im Saarland entsprechend aufgestellt.
Wichtiges Ziel der nachhaltigen Kommunen ist beispielsweise die Bekämpfung von Armut und Hunger, auch bei den Flüchtlingen, die in der Gemeinde leben. Müller-Closset erinnerte hier an die mit dem Willkommenspreis des Saarlandes ausgezeichnete Arbeit der Katholischen Frauen St. Augustinuns Wiesbach. Gesundheit, Wohlergehen und hochwertige Bildung gehören auch zu den Zielen der Arbeit in der Gemeinde. Eine gute Ärztestruktur zähle dazu ebenso wie das Wirken der Sportvereine, die Anteil am gesunden Leben haben. Bei den Schulen nannte die Verwaltungschefin beispielsweise die Grundschule Wiesbach/Dirmingen als erste Naturpark-Grundschule des Landkreises Neunkirchen. Der kommunale Kindergarten Pusteblume in Dirmingen werde in Kürze der erste Naturpark-Kindergarten. Zum nachhaltigen Wirken zählen laut Müller-Closset auch bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum. Im Fokus dabei auch Industrie, Innovation und Infrastruktur. Wobei es dabei längst nicht nicht mehr nur Autobahnen und Stromnetze gehen, sondern auch um mehr Radwege und Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und den Gebäuden wie dem Rathaus. Positiv sei in der Gemeinde die flächendeckende Breitbandversorgung.
Die innerörtliche Entwicklung mit dem „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept“ sieht die Bürgermeisterin auf einen guten Weg nachdem es nach langen Kontroversen einen einstimmigen Kompromiss in Gemeinderat gegeben habe, der vorsieht, eine Zehn-Meter-Sichtachse zwischen Big Eppel und Marktplatz zu schaffen. Im Februar sind die Bürger eingeladen, an einer Zukunftswerkstatt zur Gestaltung der Eppelborner Ortsmitte teilzunehmen. „Mit kleinen Schritten können wir die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen. Fangen wir heute damit an“, gab Birgit Müller-Closset dem Publikum mit auf den Weg.
Ehrungen gehören auch zu den guten Traditionen von Neujahrsempfängen. Für sportliche Leistungen wurden in Eppelborn Hanna Schirra (Schwimmen), Markus Volz (Motorsport) und Alex Lermen (Ringen) ausgezeichnet. Musikvereine und Gesangsgruppen, die dafür sorgen, dass Eppelborn singt und klingt, wurden ebenfalls geehrt: Der Musikverein Bubach-Calmesweiler, die Bubacher Dorfdudler, die Wirtshausmusikanten, die Eppelinos und die Jugendorchester des Instrumentalvereins Eppelborn und des Musikvereins Wiesbach.
Natali Darlagianni und Manuel Braun führten durch den musikalisch-unterhaltsamen Teil des Abend, gestaltet von den vielseitigen Akteuren der geehrten Vereine.
Eröffnet während des Neujahrsempgangs wurde die Wanderausstellung „Für Freiheit und Republik“, das Reichbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf für die Demokratie 1924 bis 1833, die jetzt im Foyer des Big Eppel zu sehen ist.