Närrische Truppen besetzen Big Eppel

Eppelborn · Alle Ende konnte auch das Gefolge von Eppelborns Bürgermeisterin Müller-Closset nichts gegen den Ansturm der Narrenschar ausrichten. Die närrischen Truppen rissen letztlich die Macht an sich und stürmten den Big Eppel.

 Am Ende gab die Epelborner Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (vierte von rechts) den Schlüssel zum Big Eppel freiwillig an die Narren ab. Foto: Carolin Merkel

Am Ende gab die Epelborner Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (vierte von rechts) den Schlüssel zum Big Eppel freiwillig an die Narren ab. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Mit einer deutsch-französischen Allianz, einem Papst aus Hierscheid und dem Sangestalent des Macherbacher Ortsvorstehers war Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset mit ihrem Gefolge in diesem Jahr angetreten, um vielleicht erstmals den Sturm auf den Big Eppel erfolgreich abzuwehren. Während sich die Narren am Samstagmorgen nach einer kurzen Nacht im Freien bei trockenem, aber recht kalten Wetter aufstellten, gönnte die Verwaltungschefin ihren Truppen im gut geheizten Kossmann-Forum ein leckeres Frühstück.

Gut gestärkt ging es schließlich beim Aufzug der närrischen Truppen auf den Balkon, mit Bonbons und bunten Bällen bewaffnet, hoffte Müller-Closset, seien die närrischen Truppen aus Wiesbach, Humes, Habach und Eppelborn vielleicht noch zu vertreiben. "Jedes Jahr der selbe Mist. Da stehen sie, die bezahlten Söldner der Gemeinde und versuchen, den Big Eppel zu verteidigen. Endlich riecht man da mal ein bisschen Beamtenschweiß", stellte Günter Schmitt, Sitzungspräsident des FEV fest. Durchaus verhandlungsbereit sei sie, erklärte die Bürgermeisterin, man solle ihr nur genügend huldigen, sie mit Tanz und Musik überzeugen, dann könne man ihr vielleicht den Schlüssel entrücken. Doch darauf wollten sich die Narren nicht einlassen "Mit den Lügnern schwätze ich nicht mehr, da oben stehen so viele gebrochene Wahlversprechen", erklärte Eva Hoffmann vom HuKV Humes und Kollege Thomas Kuhn stellte fest, "um die Kirche muss es schlecht bestellt sein, wenn schon ein Hierscheider Papst ist".

Viele "Alleh Hopp"-Rufe waren die Folge, Musikverein und Fanfarenzug der Feuerwehr spielten Fastnachtschlager um die Wette und der Schützenverein erhielt schließlich den Befehl "Feuer frei". Da konnte selbst Jürgen Nürnberger mit dem Stimmungshit "Die Hände zum Himmel", bei dem sogar die Narrenschar mit einfiel, am Ende die Übernahme durch die feindlichen Truppen nicht mehr verhindern.

Die Türen zum Big Eppel öffneten sich, die Übergabe des Schlüssels an die Eppelborner Tollitäten Prinz Stefan II. und Prinzessin Ingrid I. war nur noch Formsache. Wieder einmal hatte alle Stärkung am Ende nichts geholfen, der Kampf war von Anfang an verloren. "Birgit rette deinen Kopf", warnte Schmitt noch, doch da war es zu spät, selbst Müller-Closset war längst dem närrischen Fieber verfallen.

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