Einkaufszentrum in Eppelborn Nabu kritisiert Pläne für Einkaufszentrum in Eppelborn

Eppelborn · Naturschutzbund Unteres Illtal plädiert für Erhalt der Landschaft: keine weitere Boden-Versiegelung, Innenentwicklung statt Ortsrandbebauung.

 Auf dieser Wiese soll das künftige Einkaufszentrum am Ortsrand von Eppelborn entstehen. Im Hintergrund rechts das Eppelborner Wohngebiet Drei Eichen, links der Straße das Wohngebiet In der Allwies.

Auf dieser Wiese soll das künftige Einkaufszentrum am Ortsrand von Eppelborn entstehen. Im Hintergrund rechts das Eppelborner Wohngebiet Drei Eichen, links der Straße das Wohngebiet In der Allwies.

Foto: Merkel/Gemeinde Eppelborn

( Der Naturschutzbund (Nabu) Unteres Illtal hat in seiner Vorstandssitzung am  17. Februar das geplante Einkaufszentrum Hierschieder Graben in Eppelborn (wir berichteten) diskutiert, teilt Joachim Schmidt vom Nabu für den Vorstand mit.

Keine weitere Boden-Versiegelung, Innenentwicklung statt Ortsrandbebauung: Der Nabu Unteres Illtal setzt sich für den Erhalt der offenen unverbauten Landschaft ein. „Täglich werden im Saarland rund 2000  Quadratmeter Boden überbaut. Hier hat jeder seinen vermeintlich unbedeutenden Anteil. Letztendlich führt dies allerdings zu einem Landschaftsverbrauch von bundesweit 50 Hektar täglich“, heißt es in der Stellungnahme.

Fruchtbare Ackerböden seien zudem nicht vermehrbar. Seien sie erst einmal zerstört, so vergingen mehrere Menschen-Generationen, bis sich wieder ertragreiche Landwirtschaft betreiben lasse. Zudem sinke die Zahl der Einwohner in den Illtalgemeinden seit Jahrzehnten, eine Trendumkehr sei nicht zu erwarten. Daher gelte es, den Landschaftsverbrauch und die damit einhergehende Versiegelung zu stoppen.

„Vor diesem Hintergrund lehnt der Nabu Unteres Illtal die Ansiedlung neuer Verbrauchermärkte am Ortsrand von Eppelborn in der freien Landschaft ab“, heißt es. Der Notwendigkeit neuer Geschäfte und insbesondere eines Drogeriemarktes versperren sich die Naturschützer selbstverständlich nicht. Doch „angesichts des enormen Leerstandes an Geschäftsräumen und dem Vorhandensein ungenutzter Areale im Ortszentrum fordert der Nabu hier eine starke Offensive aller kommunaler Akteure, um das Zentrum wieder zu beleben“.

So wird auf das Einzelhandels- und Zentrumskonzept der Gemeinde verwiesen, das zum Beispiel eine Teil-Umnutzung des Festplatzes am Bahngelände vorschlägt. Hier könnte ein 700 Quadrameter großer Drogeriemarkt in unmittelbarer Nachbarschaft zum vorhandenen Verbrauchermarkt Platz finden. „Die große Brache innerorts lässt sich mittelfristig als mit Bäumen überstellter attraktiver Markt-, Park- und Festplatz herrichten.“

Der Nabu sieht sich von den Verfassern des Zentrumskonzeptes in seiner Forderung bestärkt: „Einzelhandelsansiedlungen außerhalb des zentralen Versorgungsbereiches sind grundsätzlich abzulehnen, da mit schädigenden Auswirkungen auf das bestehende Zentrum zu rechnen ist.“ Zu deutsch: Der Leerstand im Ortskern werde bei Neuansiedlungen am Ortsrand weiter zunehmen, heißt es abschließend in der Mitteilung.

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