Big Eppel Musik ist nicht zum Stillsitzen

Eppelborn · Die Bergmusikanten der RAG und Dirigent Bernhard Stopp versprühten in Eppelborn ein Feuerwerk der Volksmusik.

 Die Bergmusikanten der RAG begeisterten einmal mehr bei ihrem Benefizkonzert in Eppelborn.

Die Bergmusikanten der RAG begeisterten einmal mehr bei ihrem Benefizkonzert in Eppelborn.

Foto: Carolin Merkel

  Ein „Feuerwerk der Volksmusik“ versprach Eppelborns Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset am Samstagabend zu Beginn eines traditionsreichen, aber immer noch überaus außergewöhnlichen Konzerts. Denn, trotz der zahlreichen ausgebildeten Musiker der Bergmusikanten der RAG, die auf der Bühne Platz genommen hatten, war auch dieses Mal der Eintritt frei. Ein wenig Bange, bekannte Dirigent Bernhard Stopp, war es ihm bei der großen Konkurrenz an Veranstaltungen in dieser Zeit, angefangen natürlich von St. Martin bis hin zu den Sessionseröffnungen schon, doch seine Sorge war absolut unbegründet, der Big Eppel zeigte sich sehr gut gefüllt.

Noch immer zieht die volkstümliche Blasmusik die Menschen an. Und das hochprofessionelle Orchester gab alles, um die Zuhörerschar in die Welt von Walzer, Polka und Marsch zu entführen. Bereits zum 15. Mal in Folge veranstalteten die Bergmusikanten im Big Eppel dieses Benefizkonzert. Mehr als 40 000 Euro, erklärte Müller-Closset, die sich in jedem Jahr über diese Veranstaltung freut, sind bisher gesammelt worden. Im vergangenen Jahr konnte die Kapelle 3000 Euro an das DRK-Demenzcafé überreichen. „Es ist toll, dass es Menschen gibt, die ehrenamtlich musizieren und dabei so viel Gutes tun“, sagte sie. Unter dem Motto „So schön ist Blasmusik“ war Stopp mit dem Klangkörper angetreten, um die eingefleischten Fans mit den Ohrwürmern zu bedienen, aber auch, um neue Fans der volkstümlichen Musik zu gewinnen. Denn, das bewies das Konzertprogramm, die ist alles andere als langweilig, kommt sie doch in den unterschiedlichsten Tempi daher.

Ein gutes Beispiel hatte Stopp mit den verschiedenen Polkas ausgewählt, die immer schneller wurden und so seinen Musikern viel Fingerfertigkeit und einen langen Atem abverlangten. Traditionsreich fiel in diesem Jahr erneut die Eröffnung mit der „Glückauf-Polka“ aus, die so mancher ehemalige Bergmann textsicher mitsang. Weltbekannte Kompositionen hatten die Bergmusikanten im Gepäck, neben Ernst Mosch ist mittlerweile Franz Watz aus der volkstümlichen Musik kaum noch wegzudenken. Von ihm brachte das Orchester einen Walzer der flotten Gangart zu Gehör. „Volkstümliche Musik ist funktionale Musik. Märsche sind nicht zum stillen Zuhören geschrieben, sondern sollten den Gleichschritt erleichtern“, erläuterte Bernhard Stopp.

Vor allem die zahlreichen Polkas zeigten aber auch, dass Volksmusik nicht zum Stillsitzen erfunden wurde. „Diese Musik gehört zum Feiern dazu. Da wird auch mal ein Gläschen getrunken und ausgelassen gefeiert“, so der Dirigent. Zum Glück lag es aber nicht an Stopp, sondern am Komponisten Andy Schreck, der mitten in seiner Polka „Beim lustigen Wirt“ einige Walzer-Takte eingebaut hatte.

In diesem Jahr gab es übrigens zwar keine Gesangssolisten, dafür aber Instrumentalsoli der ganz besonderen Art. Sehr viel Beifall gab es hier unter anderem für Jürgen Usener mit seinem Tuthorn. Am Ende belohnten die Gäste das Orchester für die Gute-Laune-Musik mit viel Beifall und geizten nicht bei der freiwilligen Spende, die in diesem Jahr der Organisation Terre des Hommes, AG-Illtal, zu Gute kommen wird.

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