Im Schloss Musik, die berührt und anregt

Bubach-Calmesweiler · Der Liedermacher Michael Riehm sorgte im Schloss Buseck für eine ganz besondere Atmosphäre.

 Michael Riehm, rechts, hatte sich seinen Musikerfreund Thomas Doll mitgebracht.

Michael Riehm, rechts, hatte sich seinen Musikerfreund Thomas Doll mitgebracht.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

Zum ersten Mal gastierte der Lebacher Liedermacher Michael Riehm am Freitagabend im Kultursaal des Schlosses Buseck. Fast wie ein Wohnzimmerkonzert kommen die Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Kunst im Schloss Buseck“ in regelmäßigen Abständen daher. Und längst sind sie dabei aber kein Geheimtipp mehr, die Karten immer schnell vergriffen.

Auch am Freitagabend füllten sich die Reihen. Verwandte, Freunde, Fans, aber auch Ersthörer waren der Einladung zu einem außergewöhnlichen Konzertabend gefolgt. Denn, neben zahlreichen alten Songs des Sängers, Gitarristen und Texters Riehm standen auch die Lieder auf dem Programm, die es auf die krachneue CD „Mein blauer Mond“ geschafft haben. Die hatte der Liedermacher ebenso im Gepäck wie einen Überraschungsgast. Thomas Doll erwies sich an der Violine als echter Zugewinn und sorgte mit seinem Spiel für zahlreiche Gänsehautmomente. Denn Riehms Lieder, die er zumeist mit seinem Gitarrenspiel präsentiert, kommen mal emotional leise, mal rhythmisch und mitreißend daher. Zuhören lohnt dabei allemal, denn Michael Riehms Songs rütteln auf, berühren, regen zum Nachdenken an und schaffen es auf ganz besondere Weise, die Zuhörer zu unterhalten.

„Nicht ganz leichte Kost“, hatte Riehm seinem Publikum angekündigt, und er hielt sein Versprechen. Denn Riehm verarbeitet in seinen Stücken immer wieder Dinge, die ihn ärgern, rechnet mit den Mächtigen ab, bezieht Stellung gegen den Krieg, singt für den Frieden. Wie etwa in seinem Stück „Planet der Affen“, das auf der neuen CD zu finden ist.

Aber nur abzurechnen und anzuprangern, das wäre dem Liedermacher, der aktuell für den 35. Rock- und Poppreis in der Kategorie „Singer-Songwriter“ nominiert ist, zu wenig. „Man muss, um etwas zu verändern, bei sich anfangen“, sagt er. Manchmal, sagt er, wie etwa im Song „Schade“, laufen die Bemühungen ins Leere. Ermutigung gibt es dagegen bei „Lasst uns das Paradies erproben“.

Seine Liedtexte sind Lyrik, sie nehmen den Zuhörer mit, eingepackt in tolle Melodien, die nicht aufdringlich sind. Absolutes Hitpotenzial hat unter anderem das Stück „Wer wird bei dir sein“, das bei den Zuhörern richtig gut ankam. Ein bisschen saarländisch hatte der Lebacher schließlich auch dabei. So erzeugte er mit dem Song „Komm gudd hääm“ beim Publikum das gute Gefühl des Ankommens, selbst in den Zeiten, in denen nur „Chaos statt Frieden“ herrscht. Nicht fehlen durfte die Aufführung des Titelsongs „Mein blauer Mond“. Hier gab es Riehm mal ganz pur – ohne Gitarre.

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