„Mittendrin und doch irgendwie am Rand“

Eppelborn · Die Saarbrücker Zeitung präsentiert wieder die Serie „Ich lebe gerne in. . .“. Eine Woche lang berichten wir jetzt über Menschen aus Eppelborn. Heute der Heimatkundler und bekennende Dirmingen-Fan Frank Klein.

 Heimatkundler Frank Klein in seinem Büro; es ist voll mit Erinnerungsstücken an seinen Heimatort. Foto: Andreas Engel

Heimatkundler Frank Klein in seinem Büro; es ist voll mit Erinnerungsstücken an seinen Heimatort. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Die Gemeinde Eppelborn besteht aus acht Ortsteilen, einer der größeren ist Dirmingen. Hier erblickte vor 46 Jahren Frank Klein das Licht der Welt und beschloss, dass er dieses Dorf nie wieder verlassen möchte. Deswegen entschied sich der frühere Bergmann auch, als die Schließung der letzten saarländischen Grube bevorstand, den Beruf zu wechseln. Ein Umzug nach Ibbenbüren wäre für ihn absolut nicht in Frage gekommen.

Mittlerweile ist er als Service-Techniker für einen führenden Kaffee-Anbieter unterwegs und hat die Entscheidung für seine Heimat nicht bereut.

Das SZ-Team trifft Frank Klein zu Hause in seinem Büro, das voll ist mit Literatur über den Ort. Erinnerungstücke füllen eine gläserne Vitrine, an den Wänden hängen historische Fotografien.

Und schon ist man mittendrin in einem Dialog über den Wandel von Dirmingen speziell und der saarländischen Dörfer allgemein. "Ich habe mich schon immer für die Wurzeln meiner Familie interessiert", sagt Frank klein, der zum Zeitpunkt des SZ-Besuches gerade mit Hans-Werner Guthörl einen öffentlichen Abend mit historischen Fotos vorbereitet (der fand vor wenigen Tagen mit großer Publikums-Resonanz in der alten Scheune statt). Über Hartmut Bock, den Sohn des ehemaligen Bürgermeisters Hermann Bock, kamen die Heimatkundler in den Besitz von rund 2000 alten Aufnahmen. Die wurden gesichtet und digitalisiert, ergänzen jetzt, was der örtliche Kulturverein und der Heimat- und Verkehrsverein bereits zusammengetragen haben.

Den Ort Dirmingen verbinden viele noch mit der Brauerei Schäfer (geschlossen 1991, mittlerweile abgerissen), mit dem Fleischwaren-Unternehmen Höll, das dort seine Wurzeln hat, und der längst platt gemachten Backstein-Fabrik. Dank Leuten wie Frank Klein und ihrem dokumentarischen Interesse bleibt die Erinnerung lebendig. "Ein Rind und 20 Schweine wurden damals bei Höll täglich verwurstet", weiß Klein zu berichten.

"Mittendrin und doch auch irgendwie am Rand", sei sein Dirmingen, beschreibt Klein seine Einschätzung des Ortes mit knapp 2900 Einwohnern. Er ist froh, dass die Infra-Struktur für die Bürger noch stimmig ist, dass es munteres Vereinsleben, gelebtes Brauchtum und schöne Feste gibt.

Frank Kleins Ehefrau Melanie ist vor Jahren aus Lebach "zugereist", aber längst auch bekennende Dirmingerin und auch die Kinder Annika (19), Vanessa (17) und Tristan (6) wissen zu schätzen, was Dirmingen und die gesamte Großgemeinde zu bieten haben. Schließlich erleben sie mit Frank Klein täglich einen, der seine Heimatverbundenheit nicht nur verbal bekundet, sondern in allerlei Ehrenämtern und in den Vereinen auch tatkräftig auslebt.

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