Ministerpräsident feiert in Eppelborn mit Unvergesslicher Abend im Fußballerhäuschen

Eppelborn · Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans feiert mit dem frisch gewählten Bürgermeister von Eppelborn, Andreas Feld.

 Wahlsieger Andreas Feld mit Vater Albert Feld (ganz links), Ehefrau Daniela, Mutter Mathilde (ganz rechts) und der sechsjährigen Tochter Neele nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Sonntagabend im Big Eppel.

Wahlsieger Andreas Feld mit Vater Albert Feld (ganz links), Ehefrau Daniela, Mutter Mathilde (ganz rechts) und der sechsjährigen Tochter Neele nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses am Sonntagabend im Big Eppel.

Foto: Heike Jungmann

„Jetzt muss er liefern“, sagt Mama Mathilde Feld ganz pragmatisch. Seit ein paar Minuten besteht kein Zweifel mehr: Sohn Andreas Feld wird neuer Bürgermeister von Eppelborn. Eine echte Überraschung. Denn, wenn vier Kandidaten bei einer Bürgermeisterwahl antreten, darunter die amtierende Bürgermeisterin, ist eine Stichwahl nicht unwahrscheinlich.

Dass der CDU-Kandidat Andreas Feld auf Anhieb die absolute Mehrheit erringt, mögen seine Anhänger insgeheim gehofft haben. Dass das Ergebnis mit 64 Prozent der Stimmen so eindeutig ausfällt, ist wohl eine Sensation. Und eine heftige Niederlage für die sozialdemokratische Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset. Wie schwer es der 62-Jährigen gefallen ist, nach dem niederschmetternden Ergebnis von 27 Prozent am Sonntagabend in den Big Eppel zu kommen und dem Gewinner der Wahl zu gratulieren, spürte nicht nur Ehemann Peter Closset, der sie begleitete.

Eine kurze Umarmung, ein fairer Händedruck und Glückwünsche an Andreas Feld. Dann ein paar Erklärungsversuche für das niederschmetternde Ergebnis für die Amtsinhaberin. „Der Wähler entscheidet“, sagt die Bürgermeisterin, die Ende September nach sieben Jahren aus dem Amt scheidet, sichtlich bewegt. Ihre Anstrengungen für die Gemeinde seien nicht honoriert worden. „Ich war ganz fleißig, habe mir nichts vorzuwerfen“, betont Birgit Müller-Closset, um Fassung ringend. Im Gegenteil, sie habe wahrscheinlich zu viel gemacht, darunter musste ihre Familie leiden. Für die wird sie ab Herbst dann wieder mehr Zeit haben.

Am 1. Oktober werde er sein neues Amt als Bürgermeister der Gemeinde Eppelborn antreten, berichtet Andreas Feld am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. Bis dahin führt der Arbeitsweg wieder jeden Morgen nach Saarbrücken in die Staatskanzlei, wo der 45-jährige Jurist das Kabinettsreferat leitet. Sein „oberster Chef“, Ministerpräsident Tobias Hans, feierte übrigens am späten Sonntagabend den Wahlsieg des CDU-Kandidaten mit. Die Stimmung war super im Fußballerhäuschen von Eppelborn, viele Bürgerinnen und Bürger, Vereinsvertreter, Parteifreunde und natürlich die Familie feierten mit. Ein „unvergesslicher Abend“, wie Andreas Feld berichtet. Sein Dank geht an das Team, das einen fairen Wahlkampf mit ihm gestemmt habe.

In der Staatskanzlei muss jetzt seine Stelle neu ausgeschrieben werden, im Gemeinderat von Eppelborn muss die CDU einen neuen Vorsitzenden finden. Die CDU-Fraktion hat nun mit 51,3 Prozent der Stimmen wieder die absolute Mehrheit im Gemeinderat. Der SPD gaben 29,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme, sie verlor damit drei Sitze. Die AfD kommt auf 7,1 Prozent, die Grüne auf 8,6 Prozent und die FDP auf 3,7 Prozent.

„Wir sind in Eppelborn durch ein Tal der Tränen gegangen“, kommentiert der Kreisvorsitzende der CDU, Roland Theis das Gemeindeergebnis. Nun feiere die CDU und ihr Bürgermeisterkandidat Andreas Feld einen „großartigen Erfolg“. Er führt diesen darauf zurück, dass Feld von der Bevölkerung als „kompetenter Verwaltungschef“ angesehen werde. Außerdem hätten die Eppelborner beim Blick auf die Nachbarkommunen gesehen, dass sich diese „weitaus dynamischer“ entwickelt hätten.

Als „katastrophal“ für seine Partei bezeichnet SPD-Urgestein Manfred Klein den Wahlausgang vom Sonntag. Der Ortsvorsteher von Dirmingen hat nach eigenen Worten so eine Niederlage für einen amtierenden Bürgermeister im Saarland noch nicht erlebt. Dies sei frustrierend, aber nun müsse man selbstkritisch die Gründe dafür hinterfragen. Auf Ortsratsebene sei das Ergebnis für die Eppelborner SPD ebenfalls eine Enttäuschung, auch wenn die SPD in Dirmingen mit 50,9 Prozent und damit sechs Sitzen noch knapp die Mehrheit behalten konnte. Die CDU kommt in Dirmingen auf 34,3 Prozent (vier Sitze), die Grünen auf 8,2 Prozent und damit einen Sitz.

In Bubach-Calmesweiler fielen 73,5 Prozent auf die CDU, die damit acht Sitze im Ortsrat belegt. Drei Sitze resultieren aus den 26,5 Prozent für die SPD. In Habach entfallen sieben Sitze (72,3 Prozent) auf die CDU und zwei Sitze (27,7 Prozent) auf die SPD. Im Ortsrat Eppelborn dürfen acht CDUler (67,5 Prozent) und drei SPD-Mitglieder Platz nehmen (24,9 Prozent der Stimmen). 102 Wählerinnen und Wähler haben sich in Humes für die AfD entschieden. Das bedeutet 9,8 Prozent der Stimmen und damit ein Sitz im Ortsrat. Vier Sitze bekommen jeweils die CDU (44,8 Prozent) und die SPD (45,4 Prozent). In Hierschied kommt die CDU auf vier (42,5 Prozent) und die SPD auf fünf Sitze (57,5 Prozent). In Wiesbach hat die SPD mit sechs Sitzen (55,3 Prozent) weiterhin die Mehrheit. Vier Sitze entfallen auf die CDU (36,6 Prozent) und ein Sitz auf die AfD (8,1 Prozent).

Sieben Sitze insgesamt hat der kleinste Ortsteil Macherbach zu vergeben. Fünf davon entfallen auf die CDU (69 Prozent) und zwei auf die SPD (31 Prozent). Die Stimmzettel der 117 Wählerinnen und Wähler waren bereits um 18.31 Uhr ausgezählt und nach Eppelborn gemeldet worden. Erstaunlich, dass bei dieser geringen Anzahl von Stimmen das spätere Bürgermeister-Wahlergebnis für die Gesamtgemeinde Eppelborn bereits abzulesen war, nämlich 67 Prozent für Andreas Feld, 27,5 Prozent für Birgit Müller-Closset, 2,8 Prozent für Peter Groß (AfD) und 2,8 Prozent für Patrik Paul (FDP). Im 200-Seelen-Ort Macherbach wohlgemerkt.

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