Gefahr auf Spielplätzen Sind in Eppelborn Kinderhasser am Werk?
Eppelborn · Lose Schrauben an Spielgeräten und ein Nagel in einem Kletterseil: mehrere Spielplätze sind betroffen. Gemeinde hofft auf Hinweise.
Wer tut so etwas? Auf Kinderspielplätzen Schrauben an Spielgeräten lockern oder gar Nägel durch Seile treiben, das ist an Niedertracht nur schwer zu überbieten. Die Gemeinde Eppelborn hat in den vergangenen Wochen gleich auf mehreren Spielplätzen in der Gemeinde bei den turnusgemäßen Kontrollen ihrer Mitarbeiter Übles entdeckt. Kurz vor Weihnachten fehlte nach Auskunft der Verwaltung erstmals eine Schraube am Sechseck bei der Grundschule in Eppelborn. Das wirkte zunächst wie ein Einzelfall, aber es blieb nicht dabei. Eppelborn, Humes und Bubach sind mittlerweile betroffen: Bei den Kontrollen haben die Bauhofmitarbeiter festgestellt, dass unbekannte Täter mehrfach Schrauben an den Spielgeräten gelockert haben oder sogar einen Nagel in ein Kletterseil einbrachten. Bislang gab es keine Verletzten, so die Verwaltung. Winter ist ja auch keine Spielplatz-Saison. Das ändert sich aber schon jetzt mit dem guten Wetter.
Die Gefahr durch die Manipulation von Unbekannten an den Spielgeräten könne schlimm enden, heißt es im Rathaus. Bauhof und Gemeindeverwaltung seien besorgt. Die Polizei ist eingeschaltet. Betroffen sind bislang die Grundschule Eppelborn, „Zum Alten Sportplatz“ in Humes und in Bubach das Areal „St. Martinstraße“. Die Frage nach dem Warum, erläutert die Gemeinde weiter, könne niemand beantworten. Aber das Vorgehen ist perfide. Die Täter lockerten mit Hilfe eines Werkzeugs die Schrauben einer Kombispielanlage in Bubach bis zur letzten Umdrehung. Sobald ein Kind das Gerät bespielt, besteht die Gefahr eines Absturzes. Im Gemeindebezirk Humes wurde ein Nagel an einer fast nicht zu erkennenden Stelle in ein Kletterseil aus Stahllitzen getrieben, womit eine Gefahr von schweren Stich- und Rissverletzungen bestand. In Eppelborn wurde eine Schraube aus einer Konstruktion komplett entfernt.
Die Mitarbeiter des Baubetriebshofes kontrollieren regelmäßig die Einrichtungen. Bisher wurden die 34 gemeindeeigenen Spielplätze im Winter alle vier Wochen kontrolliert, erläutert die Verwaltung auf SZ-Nachfrage. Das sei zum einen gesetzlich vorgeschrieben, und zum anderen derzeit eine gute Sicherheitskontrolle. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset: „Die Prüfintervalle wurden wegen der besonderen Lage für unsere Spielplätze von vier auf zwei Wochen heruntergesetzt. Zwei Mitarbeiter des Baubetriebshofes sind regelmäßig mit der Kontrolle der Spielgeräte beschäftigt. Die Spielplätze an Schulen werden täglich von den Schulhausmeistern kontrolliert.“ Das Rathaus bittet Eltern, bei der Benutzung der Geräte ausgesprochen achtsam zu sein.
Die Gemeinde hofft jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat, kann sich im Rathaus melden, Tel. (0 68 81) 96 90 oder die Polizei unter Tel. (0 68 21) 20 30 anrufen.
