Kleiner aber feiner Festumzug

Wiesbach. Josef Monz hatte es im Kreuz. Der Vorsitzende des Wiesbacher Vogelvereins konnte deshalb nicht, wie all die Jahre zuvor, als Vogelhändler mit Gesangskanarien und Exoten auf dem Rücken, die Wiesbacher Kulturtage bereichern. Doch ganz ohne Vögel blieb das Dorffest trotzdem nicht: Zur Eröffnung der 29

Wiesbach. Josef Monz hatte es im Kreuz. Der Vorsitzende des Wiesbacher Vogelvereins konnte deshalb nicht, wie all die Jahre zuvor, als Vogelhändler mit Gesangskanarien und Exoten auf dem Rücken, die Wiesbacher Kulturtage bereichern. Doch ganz ohne Vögel blieb das Dorffest trotzdem nicht: Zur Eröffnung der 29. Auflage der Kulturtage am Samstagabend ließ Monz zu Böllerschüssen der Firma Spreuer Tauben in den Wiesbacher Himmel fliegen. Bevor es so weit war, durften die zahlreichen Besucher auf der Festmeile zwischen Kirchenstraße und Outreau-Platz den wohl kürzesten Festumzug des Saarlandes bewundern. Angeführt vom Fanfarenzug der Eppelborner Feuerwehr zogen Wiesbacher Vereine in historischen Kleidern oder Vereinstracht sowie zahlreiche Ehrengäste von der Kirche zum Fassanstich auf den Outreau-Platz. Lange unterwegs waren sie dabei nicht: Rund 50 Meter mussten die Umzügler gehen. Auf dem Platz begrüßte Ortsvorsteher Richard Kleer die Kulturtage-Gäste. Zum letzten Mal. Denn nach der nächsten Sitzung des Wiesbacher Ortsrates wird es einen neuen Ortsvorsteher geben. Der erste Beigeordnete der Gemeinde Eppelborn, Berthold Schmitt, stellte in seinem Grußwort nicht zuletzt deshalb das jahrelange Engagement Kleers für die Kulturtage heraus. Der Ortsvorsteher moderierte die Eröffnung leicht und locker und zeigte wahre Entertainerqualitäten. So schaffte er es, die Zuschauer zum Fassanstich durch den Schirmherrn und Leiter des Wiesbacher Raiffeisenmarktes, Klaus Dörr, ganz nahe an die Bühne zu locken. Mit dem glaubhaften Versprechen, dass dieser sein Handwerk verstehe. Allerdings brachte der das Bier eher zum Spritzen als zum Fließen. Sowohl Dörr als auch die Kulturtage-Besucher nahmen den Bier-Angriff mit viel Humor. Überhaupt war die Stimmung auf den Kulturtagen mal wieder sehr gut. Dabei blieben die Wiesbacher Vereine und Verbände auch bei der 29. Auflage ihrem Motto treu und hielten Kunst, Handwerk, Kultur und Brauchtum hoch. So stellte unter anderem ein Korbbinder sein Können unter Beweis. In einem kleinen Zelt wurden alte Wiesbacher Ortskarten seit 1730 gezeigt. Auch die katholischen Frauen hatten sich mal wieder in Schale geworfen. Diesmal präsentierten sie sich nicht wie die Jahre zuvor in hochgeschlossenen Kleidern aus dem 18. oder 19. Jahrhundert sondern in Dirndln. Natürlich kamen auch die Fans guter Unterhaltung auf ihre Kosten. Bereits zum inoffiziellen Auftakt am Freitagabend spielte die Band Nowithout vor über 400 Zuschauern bis nach Mitternacht. Den Sonntag-Nachmittag hatten die Wiesbacher Vereine mit einem bunten Bühnenprogramm fest in der Hand. "Ich verstehe mein Handwerk." Klaus Dörr beim Fassbieranstich

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