Keine Wiedereinführung der Jagdsteuer geplant

Humes · Umfangreich war die Tagesordnung der Kreisgruppenversammlung der Jäger in Humes. Unter anderem wurde gefordert, das Jagdrecht auch auf Rabenkrähen, Füchse und verwilderte Katzen in den Wäldern auszudehnen.

 Bei der Kreisgruppenversammlung der Jäger standen auch Ehrungen verdienter Mitglieder an. Foto: C. Merkel

Bei der Kreisgruppenversammlung der Jäger standen auch Ehrungen verdienter Mitglieder an. Foto: C. Merkel

Foto: C. Merkel

Mit der wohl besten Nachricht des Abends war Gerd Rainer Weber, Kreisbeigeordneter am Freitagabend zur Kreisgruppenversammlung der Jäger nach Humes gekommen. Inzwischen schon traditionell tagten die Jäger um ihren Kreisjägermeister Edgar Kuhn im Saal des Gasthauses Ziegler. "Wir schätzen die gute Kooperation mit der Jägerschaft. Sie betreiben Naturschutz, klären in Schulen auf und sind nicht zuletzt kompetente Entsorger für Unfallwild", betonte Weber die wichtigen Aufgaben der Jägerschaft.

Seine Zusage, dass es im Kreis unter den momentanen Mehrheitsverhältnissen keine Wiedereinführung der Jagdsteuer geben wird, brachte ihm viel Beifall ein. Zu Gast in Humes war auch Landesjägermeister Josef Schneider. Er hatte einen ausführlichen Bericht mitgebracht, in dem er die positiven, aber auch negativen Aspekte des neuen Jagdgesetzes, das seit gut einem Jahr in Kraft ist, aufführte.

Vor allem für eine Verbesserung der Situation des Niederwildes forderte Schneider auf, die Rabenkrähen, Füchse, aber auch die verwilderten Hauskatzen bejagen zu dürfen. "Derzeit leben etwa zwei Millionen verwilderte Katzen in den Wäldern, Tendenz steigend. Wir dürfen sie nur lebend fangen und in Tierheime verbringen", sagte er.

Kreisjägermeister Kuhn ging in seinem anschließenden Bericht auf das Projekt der flächendeckende Erfassung der Wildtiere (WILD) ein, appellierte an die Jäger, die Erfassungsbögen möglichst genau auszufüllen und einzuschicken. Werbung machte er für die modernisierte Schießstandanlage im Jägerheim in Saarwellingen, aber auch für die dort neu aktivierte Gastronomie.

Schließlich thematisierte Kuhn den Wolf; er arbeitet aktiv am Wolfsmanagementplan mit. Dieser sieht vor, sich rechtzeitig auf den Wolf einzustellen und klare Regeln bei eventuellen Schäden durch den Wolf zu schaffen.

Zudem appellierte Kuhn an die Jäger, die Schusswaffen sicher zu verwahren und dies auch entsprechend zu dokumentieren.

Einen überaus positiven Bericht lieferte Kreis-Schießobmann Guido Bohlen ab, zahlreiche Meister auf Landes- und Bundesebene konnte der Kreis im vergangenen Jahr verbuchen. Dr. Magnus Kreuter, Obmann des Hundewesens, appellierte an seine Jägerkollegen, sich den Hundeführerlehrgängen zu unterziehen, ein ausgebildeter Hund sei gerade in der Nachsuche ein verlässlicher Partner.

Pauline Kohler erinnerte an die Aktivitäten der Jagdhornbläser, etwa 100 hatten im vergangenen Jahr lautstark die Demo der Jäger in Saarbrücken unterstützt. Mit etwa 20 Auftritten im Jahr sind die drei bestehenden Corps in Sachen Öffentlichkeitsarbeit viel unterwegs, "allerdings fehlt uns gerade im Bereich dieses Kreises der Nachwuchs", erklärte sie.

Mit einem Vortrag über das Greening rundete Franziska Nicke von der Landwirtschaftskammer die Kreisgruppenversammlung ab.

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Auf einen BlickGeehrt wurden: Gisbert Kleer, Willi Presser, Jürgen Werkle, Joachim Stoll, Martin Warschburger (alle Treueehrung 25 Jahre), Wolfgang Freyer, Franz Braun (beide Treueehrung 50 Jahre), Hans Menzel (Treuehrung 60 Jahre), Elmar Kleer, Thomas Kessler, (Bläser Sonderstufe Gold 45 Jahre), Heinz Grob (Verdienstnadel VSJ Silber und Bläser Sonderstufe Gold 45 Jahre), Guido Bohlen (Verdienstnadel VSJ Bronze). cim

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