Junge Musiker brechen eine Lanze für die Klassik

Eppelborn · Mit viel Spielfreunde, leider aber vor nur wenigen Zuhörern gab das Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar ein Konzert im Big Eppel in Eppelborn. Werke von Beethoven, Bartók und Schostakowitsch waren zu hören.

Das Angebot an klassischer Musik im Big Eppel in Eppelborn ist zugegebenermaßen ein wenig dünn. Umso schöner war es da, dass sich am Donnerstagabend mit dem Landes-Jugend-Symphonie-Orchester Saar (LJO) ein überaus überzeugender Klangkörper auf den Weg gemacht hatte, das Publikum von der mitreißenden Schönheit der klassischen Musik zu überzeugen.

Nicht etwa Profis, vom Solisten Benjamin Rivinius und dem Dirigenten Alexander Mayer einmal abgesehen, bilden das Orchester , sondern junge Nachwuchstalente im Alter zwischen 14 und 20 Jahren, die allermeisten davon noch Schüler aus dem gesamten Saarland. Sie alle verbindet die Freude an der Musik, eine Teilnahme an der Arbeitsphase, die den Konzerten vorausgeht, ist für sie eine große Auszeichnung.

Meist sind es die Lehrer, die das Talent der Schüler entdecken, sie animieren, sich zu einem Probespiel anzumelden. Die erfolgreiche Teilnahme ist die Voraussetzung für eine Qualifikation, mehrwöchige Arbeitsphasen vor und in den Oster- und Herbstferien dienen dazu, den Nachwuchs auszubilden, ihnen nicht zuletzt einen kleinen Einblick in das Leben als Orchestermusiker zu vermitteln. Seit fast 35 Jahren existiert diese besondere musikalische Förderung im Saarland, aktuell gastiert das LJO in seiner 70. Konzertphase an drei Spielorten. Neben Wallerfangen und Saarbrücken stand Eppelborn auf dem Tourneeplan.

Und so machten sich die knapp 70 Musikerinnen und Musiker am Donnerstagabend hochkonzentriert und bis in die Fingerspitzen motiviert auf den Weg auf die Bühne des Big Eppel - und schauten dabei leider auf viele leere Stuhlreihen.

An der Auswahl der drei Komponisten, Ludwig van Beethoven , Béla Bartók und Dmitri Schostakowitsch kann es dabei nicht gelegen haben. Denn das Orchester unter der Leitung von Mayer überzeugte vom ersten Ton an und verzauberte auch bei nicht ganz perfekter Akustik im Saal die Zuhörer zu Konzertbeginn mit der "Egmont"-Ouvertüre von Beethoven, einer wunderbaren Musik, die zum Genießen einlud. Eintauchen in die Welt von Bartók konnten die Konzertbesucher beim Konzert für Viola und Orchester . Hier bildete der 1976 geborene Solist Benjamin Rivinius, stark im Saarland verwurzelt und selbst einige Jahre Mitglied im LJO, den perfekten Gegenpunkt zum Orchester . Schließlich verabschiedete sich das junge Orchester auf höchstem Niveau mit der Sinfonie Nr. 5 d-Moll von Schostakowitsch vom überschaubaren Eppelborner Publikum.

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