Kirmes in Dirmingen Kerb mit Jahrhunderte langer Tradition

Dirmingen · Bereits zum 273. Mal wird in Dirmingen das beliebte Volksfest gefeiert. Heute gibt’s das Kerwefrühstück.

 Mächtig was los war am Samstag bei der Eröffnung der 273. Derminga Kerb.

Mächtig was los war am Samstag bei der Eröffnung der 273. Derminga Kerb.

Foto: Merkel Carolin/Carolin Merkel

„Herzlich willkommen zur 273. Derminga Kerb“ – so begrüßte Ortsvorsteher und Oberkulturaner Manfred Klein am Samstagnachmittag die vielen Gäste des Dirminger Kirchweihfestes. Und er strahlte mit der wärmenden Sonne, die es am Samstag gut mit den Schaustellern meinte, um die Wette. Denn, das betonte Klein in seiner Begrüßung ganz deutlich, ohne das Engagement „der Leute, die sich kümmern“, gäbe es die Kirmes in Dirmingen wohl nicht mehr. „Man muss Einsatz zeigen, sonst brechen die alten Zöpfe weg“, betonte er. Vor rund 20 Jahren, erinnerte er, wäre die Kirmes in Dirmingen trotz der Jahrhunderte währenden Geschichte – es ist das Kirchweihfest des evangelischen Gotteshauses im Jahr 1746 - beinahe gestorben. „Es ist dem ehemaligen Ortsvorsteher Rudi Hell und dem Dirminger Kulturverein zu verdanken, dass wir es geschafft haben, die Tradition zu erhalten“, so Klein.

Und auch am Samstag lockten diese alten Traditionen die Menschen wieder sehr zahlreiche in den Ortskern – zuerst in die evangelische Kirche, dann zum gemeinsamen Kaffee und schließlich zum Kläse Keller. Dort wartet seit zwei Jahrzehnten auf Initiative des Kulturverein das Kerwepaar auf seine Erweckung. In diesem Jahr haben das Amt Linda und Fabian aus der Dorfjugend übernommen. Stilecht mit Lederhose und Dirndl gewandet, wurden sie zum Kirmesplatz gefahren. Und der präsentiert sich noch bis einschließlich Montag recht gut bestückt. Kinderkarussell, Autoscooter und dazu die Fliegerbahn laden gepaart mit süßen und herzhaften Leckereien zu einem der letzten Kirmesbesuche in diesem Jahr ein. Manfred Kleins Dank ging verbunden mit dem Beifall der zahlreichen Besucher der offiziellen Eröffnung in Richtung Schausteller. „Wir wissen, dass es nicht einfach ist, dass es in vielen Dörfern keine Fahrgeschäfte mehr gibt. Umso froher sind, wir, dass wir den Kirmesplatz noch so gut füllen können.“

Zum ersten Mal die Schirmherrschaft übernommen hatte der neue Eppelborner Bürgermeister Andreas Feld. „Wir müssen und die Geschichte immer wieder vor Augen führen. Hier in Dirmingen wird die Tradition lebendig gehalten“, erklärte er. Mit einem kleinen Rückblick auf das Vereinsleben des Kulturvereins sorgten Kerwe Lissje und Kerwe Hannes für gute Stimmung. Schließlich war es dann am Kerwe Hannes, das Fass anzuschlagen. Mit zwei beherzten Schlägen zeigte er, dass er des Amtes mehr als würdig ist. Nachdem die trockenen Kehlen mit dem ersten Schluck Gerstensaft gespült waren, erklang der wohl beliebteste Schlachtruf: „Wem ist die Kerb? – Uus!“ Danach stimmten die Gäste mit in die Derminga Hymne „Es Derminga Dörfchen“ ein, der gesamte Festplatz schunkelte fröhlich in den Nachmittag.

Am heutigen Montag sind alle Gäste zum Abschluss der Feierlichkeiten zum rustikalen Kerwefrühstück in die Borrwieshalle eingeladen.

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