In Dirmingen soll's rundgehen

Eppelborn. "Wir wollen klar stellen, dass das Projekt Dirmingen nicht eingeschlafen ist", betont Eppelborns Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz. Gemeint sind die Sanierungspläne im flächenmäßig größten Eppelborner Ortsteil, deren Kernstück ein Kreisverkehr mit etwa 30 Meter Durchmesser ist. Er soll die Ortsmitte entscheidend aufwerten

 Dort, wo in Dirmingen die Berschweiler Straße "trompetenförmig" erweitert auf Lebacher Straße und Marktplatz stößt, soll in einigen Jahren ein Kreisel den Verkehr regeln. Foto: SZ/Gemeinde Eppelborn

Dort, wo in Dirmingen die Berschweiler Straße "trompetenförmig" erweitert auf Lebacher Straße und Marktplatz stößt, soll in einigen Jahren ein Kreisel den Verkehr regeln. Foto: SZ/Gemeinde Eppelborn

Eppelborn. "Wir wollen klar stellen, dass das Projekt Dirmingen nicht eingeschlafen ist", betont Eppelborns Bürgermeister Fritz-Hermann Lutz. Gemeint sind die Sanierungspläne im flächenmäßig größten Eppelborner Ortsteil, deren Kernstück ein Kreisverkehr mit etwa 30 Meter Durchmesser ist. Er soll die Ortsmitte entscheidend aufwerten. Ohne Parkplätze geht's nicht"Wenn es nach mir ginge, könnte der Kreisel schon gebaut sein", so Lutz jetzt bei einer eigens anberaumten Pressekonferenz. Das Thema Dirmingen brennt dem Eppelborner Verwaltungschef langsam unter den Nägeln, zumal nun auch die Fördertöpfe von Bund und Land für ländliche Sanierungsgebiete gedeckelt werden.Der Pferdefuß beim Dirminger Prestigevorhaben: Für den Kreisverkehrsplatz und dessen Umfeldgestaltung müssen etwa 2500 Quadratmeter Privatgelände erworben werden. Dessen Besitzer pokert offenbar mit der Gemeinde um den Preis. Das Schlüsselgrundstück ist vor allem wichtig, um gegenüber der Kirche zentrumsnahe Parkplätze anbieten zu können (siehe Grafik). "Ansonsten könnte die Neugestaltung der Dirminger Ortsmitte nur sehr eingeschränkt realisiert werden", befürchtet Lutz.Einen Schub erhofft sich der Bürgermeister durch einen Film, der anschaulich zeigt, wie es in Dirmingen aussieht, wenn die Pläne umgesetzt sind. Erstellt hat ihn die Kaiserslauterer Studentin Deborah Wack im Auftrag der Gemeinde. Weitere Details erläuterte Bauamtsleiter Bert Stürmer, unterstützt von seiner Mitarbeiterin Katja von Bünau, anhand von Schaubildern.Kreisel kostet 600 000 EuroWenn der Kreisel gebaut werden kann - das Landesamt für Straßenbau habe grundsätzlich zugestimmt, so Lutz - muss das Land etwa 600 000 Euro hinblättern. Weitere 250 000 Euro muss die Gemeinde für die Gestaltung des Umfeldes einkalkulieren - beispielsweise Versorgungsleitungen, neue Beläge, Begrünung und Beleuchtung. Nicht zuletzt sind auch Investitionen in attraktive Freiflächen und Bausubstanz durch Privatleute unabdingbar. Ohne deren Initiative könne das optische Aufpolieren des Ortskerns nicht gelingen, so Lutz. "Die Gemeinde kann sich diesen Luxus nicht erlauben.""Wir hätten eine lebendige Ortsmitte und eine Abrundung des Ortskerns", ergänzt Dirmingens Ortsvorsteher Manfred Klein, der sich auch Aufschwung für die Geschäftswelt seines Ortsteils verspricht. Neben Klein waren die Gemeinderatsmitglieder Reinhold Bost und Karl Schorr sowie Ortsrätin Monika Schorr der Einladung zur Präsentation gefolgt. Dirmingen ist seit 1991 als Sanierungsgebiet ausgewiesen, seit 2004 existiert ein Bebauungsplan Ortsmitte, der auch die Überplanung des Geländes frühere Brauerei Schäfer einbezieht. "Trotz einiger Erfolge in der Vergangenheit, ist die Sanierung der Ortsmitte lange nicht abgeschlossen", hält Lutz fest. Der Ortskern besitze derzeit halt nur geringe städtebauliche Attraktivität und "deutlich eingeschränkte Aufenthaltsqualität". Wie schnell am neuralgischen Punkt Ortskern, den täglich 14 000 bis 16 000 Fahrzeuge passieren, Raserei, chaotisches Parken und das nicht ungefährliche Leben für Fußgänger zurückgehen, ist vom Fortgang der "intensiven Grundstücksverhandlungen" abhängig, für deren Ausgang der Bürgermeister optimistisch ist. Und zum Zweiten auch von der Bereitschaft privater Investoren, sich zu engagieren.

HintergrundDirmingen hat derzeit rund 3000 Einwohner, die Prognose für 2050 geht von einem Rückgang auf 2326 Einwohner aus. Derzeit gibt es elf leer stehende Geschäftsräume mit zusammen 1380 Quadratmetern Fläche. Seit Dirmingen Sanierungsgebiet ist (1991), sind eine Million an öffentlichen und zwei Millionen an privaten Investitionen in den Ortsteil geflossen. Für künftige Projekte - Neue Ortsmitte, Revitalisierung von Gewerbebrachen, Park-und-Ride-Platz am Bahnhof, Beseitigung von Leerständen - werden insgesamt fünf Millionen Euro veranschlagt. gth

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