Handball Illtal greift erneut nach dem Vize-Titel

Eppelborn · Die Handballfreunde Illtal können mit der Spielzeit 2017/2018 grundsätzlich sportlich zufrieden sein. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt.

Trostpreis oder Zielvorgabe erfüllt? Die Handballfreunde Illtal blicken auf die noch laufende Saison mit anderthalb lachenden und einem halben weinenden Auge zurück. „Es wäre unfair zu sagen, dass wir mit dem Saisonverlauf nicht zufrieden sind. Wir haben eigentlich im Vorfeld der Saison gesagt, dass wir uns in der Spitzengruppe sehen und dass wir im Pokal mindestens zum Endspiel kommen wollen. Dass wir es nachher gewinnen, ist absolut positiv“, bilanziert HFI-Präsident Markus Dörr. Und. „Dass wir am Ende des Tages aus der Oberliga wahrscheinlich als Vizemeister rausgehen werden, ist auch ein Erfolg. Dennoch muss man nach dem Verlauf der Saison immer nochmal resümieren: Schade, dass wir es nicht weiter gepackt haben.“

Dörr spricht damit an, dass Illtal sich die Vize-Meisterschaft am kommenden Sonntag um 18 Uhr mit einem Unentschieden gegen den Oberliga-Dritten Sportfreunde Budenheim sichern kann, gleichzeitig aber nach herausragendem Saisonstart letztendlich nicht um den Titel mitkämpfen konnte. Zu oft kam die Zebra-Herde auswärts ins Stolpern und gab – teils vermeidbar – Punkte ab. „Grundsätzlich sind wir, was das Sportliche betrifft, sehr zufrieden“, meint Dörr, schränkt aber ein: „Was uns zusätzlich gekränkt hat, sind die zwei schweren Verletzungen sehr früh in der Saison. Für Moritz Dörr war die Saison nach einer Viertelstunde vorbei, für Marvin Mebus im Oktober. Das hat einen mentalen Rückschlag gegeben.“ Eine Auszeichnung für den Verein, so Dörr, sei es aber, dass es erneut gelungen ist, den eingespielten Kader so beizubehalten. Einzig Norbert Petö verlässt die Zebra-Herde zum Ende der Saison. Auch die Leistungsträger widerstanden Abwerbe-Versuchen aus der Region. Bestes Beispiel: Marcel Becker. Der Linkshänder avancierte zu einem kleinen Star und sahnte die Ehrung zu Saarlands Handballer des Jahres ab. Trotz Angeboten von höherklassigen Vereinen, die zudem auf ein größeres Budget zurückgreifen können, entschied er sich für einen Verbleib bei den HF.

„Selbst, wenn wir Spieler haben, die vielleicht herausragend sind, sind da keine Star-Allüren, sodass wir vielleicht die homogenste Mannschaft in der Oberliga haben. Das ist das, was uns auszeichnet“, sagt Dörr und weist besonders dem Trainerteam um Steffen Ecker eine entscheidende Rolle zu: „Steffen hat da ein unglaublich geschicktes Händchen, das Team so aufzustellen, dass sie super miteinander funktionieren – mit dem nötigen Konkurrenzdruck. Das ist das, was uns auszeichnet. Wir haben keine starken Sieben, wir haben starke 14 bzw. 15.“ Außerdem stehe das kleine Saisonziel, die verlustpunktfreie Heim-Spielzeit, noch auf der Agenda. Also muss auch am Sonntag gegen Budenheim ein Sieg her. Dörr: „Klares Ziel ist, dass wir das am Wochenende klarmachen wollen. Budenheim ist jetzt wohl die Aufgabe, die am schwersten sein wird. Sie wird aber ein bisschen schwieriger.“ Denn Kapitän und „Leit-Tier“ Sebastian Hoffmann gehört zu den älteren und folglich gebrechlicheren Mitgliedern der Zebraherde. Er zog sich eine Bänderverletzung am Knöchel zu und wird voraussichtlich bis zum Ende der Saison fehlen.

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