Hoher Sanierungsbedarf schreckt mögliche Interessenten ab

Wiesbach · Es ist ein imposantes Gebäude, das frühere Mutter-Baby-Kindheim, das auch „Landheim“ genannt wird. Es steht auf der linken Seite zu Beginn der Hauptstraße in Wiesbach von Eppelborn her. Nach 13 Jahren Leerstand und vergeblichen Bemühungen um einen Investor soll das Anwesen verkauft werden.

 Äußerlich macht das Landheim noch einen passablen Eindruck. Foto: Fred Kiefer

Äußerlich macht das Landheim noch einen passablen Eindruck. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

. So mancher Passant wird sich fragen, was es mit dem Haus auf sich hat. Irgendwie scheint es am Ortseingang von Wiesbach fehl am Platz. Der mittlere Teil mit seinem halbrunden Anbau an der Hausfront verleiht ihm ein interessantes Aussehen. Offensichtlich ist dies das 1931 erbaute erste Haus. Der linksseitige, 1992 errichtete Bau, ist mit einer überdachten Gangway angegliedert. Der dritte Gebäudeteil aus dem Jahr 1955 wurde direkt an den ursprünglichen Gebäudetrakt angebaut.

Bis 2002 war im Landheim Wiesbach die Reha-Einrichtung "Mutter-Baby-Kind" untergebracht. Die Johannesbad Holding mit ihrem heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden und ärztlichen Direktor Johannes Zwick kaufte das Anwesen im Jahr 1992, investierte zwölf Millionen Mark in Umbau, Erweiterung und Sanierung und eröffnete die Mutter-Baby-Kind-Einrichtung wieder im Mai des Folgejahres. Im Februar 2002 wurde das Haus wegen rückläufiger Belegung infolge der Gesundheitsreform geschlossen.

Die politischen Parteien im Rat der Gemeinde Eppelborn und später auch die Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset (SPD ) versuchten vergeblich, einen Investor zu finden. 2004 wurde ein Vertrag mit einer Investmentgesellschaft über die Vermarktungsrechte abgeschlossen mit dem Ziel, eine Nutzungsänderung in ein Haus für Kurz- und Langzeitpflege herbeizuführen. Es passierte jedoch nichts. Auch die Idee, ein Gründerzentrum einzurichten, wurde wie viele andere verworfen. Der hohe Sanierungsbedarf schreckte mögliche Investoren ab.

Johannesbad-Vorstand Werner Weißenberger bestätigte auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung den Verkaufswillen seines Unternehmens, nannte aber keinen Preis für die Immobilie. Es gebe zwar einige Anfragen, bislang seien jedoch noch keine konkreten Kaufabsichten erkennbar. Müller-Closset erklärt, dass die Gemeinde nicht kaufen wolle und dass keine Flüchtlinge in dem Haus untergebracht werden sollen. Schließlich befinde sich die Landesaufnahmestelle in Lebach wenige Kilometer entfernt.

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