Warum das Hofcafé Ursula in Macherbach so beliebt ist Kleine Geheimnisse und (k)ein Geheimtipp/mit Bildergalerie

Macherbach · Die hausgemachten Torten und Kuchen im Hofcafé Ursula im Eppelborner Ortsteil Macherbach kann man jetzt auch montags genießen.

Ursula Gutfreund-Groß betreibt seit 2007 das Hofcafé Ursula im kleinsten Eppelborner Ortsteil Macherbach. Sonntags und montagsnachmittags bietet die Caféinhaberin ihre selbst gemachten Kuchen und Torten an. Foto: Heike Jungmann

Ursula Gutfreund-Groß betreibt seit 2007 das Hofcafé Ursula im kleinsten Eppelborner Ortsteil Macherbach. Sonntags und montagsnachmittags bietet die Caféinhaberin ihre selbst gemachten Kuchen und Torten an. Foto: Heike Jungmann

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Wer einen ehrlichen „Hausfrauenkuchen“ ohne künstliche Zusätze, Geschmacksverstärker oder Standmittel für Sahne zu schätzen weiß, der ist im Hofcafé von Ursula Gutfreund-Groß goldrichtig. Am 21. Oktober (ihrem Namenstag) 2007 hat sie ihr Café im kleinsten Ortsteil von Eppelborn eröffnet. Und viele der knapp 200 Einwohner von Macherbach waren erst mal skeptisch. „Du machschd e Café uff“, wurde die damals 50-Jährige, die auf dem benachbarten Bauernhof arbeitete, gefragt. „Mir genn Dir kähn sechs Woche“, unkten einige. „Unn jetzt hann ich mei Café schon im 16. Joahr“, sagt Ursula Gutfreund-Groß und lacht herzlich.

Überwiegend eigene Rezeptideen

Ursulas Hofcafé – der Geheimtipp in Macherbach
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Ursulas Hofcafé – der Geheimtipp in Macherbach

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Überhaupt ist der Name Gutfreund im Hofcafé Programm. Man fühlt sich sogleich hochwillkommen in der gemütlichen, bäuerlich eingerichteten Stube, wo an zwei langen Tischen maximal 25 Gäste Platz finden. Bis Ende Oktober konnte man auch noch vor dem Hofcafé sitzen und den frisch gebrühten Kaffee und die Torten und Kuchen genießen, die Ursula Gutfreund-Groß großteils nach eigenen Rezepten bis spät in die Nacht backt und liebevoll dekoriert.

Die Leidenschaft fürs Backen hat sie vom Papa, der aufwändige Torten (wie zum Beispiel Frankfurter Kranz) kreierte und von der Mama, die das Metier der „trockenen“ Kuchen (Guglhupf) beherrschte. „Ich hatte schon immer ein Faible für Sahnetorten“, sagt die Café-Betreiberin, die selbst gar keine „Siesschniss“ ist, sondern herzhafte Snacks vor allem mit aromatischen Tomaten bevorzugt. Da ist es naheliegend, dass samstags im Hofcafé von 9 bis 12.30 Uhr (Voranmeldung erwünscht) ein zünftiges Bauernfrühstück serviert wird. Ein kalt-warmes Büfett, auf dem unter anderem selbst gemachte Frikadellen und Marmelade, Wurst, Eier und Milch aus regionaler Produktion kredenzt werden und auf dem Kuchen aus Ursulas Backofen als Nachtisch natürlich nicht fehlen darf.

Macherbach ein beliebtes Ausflugsziel

Nach dem stärkenden Frühstück bietet sich ein Verdauungsspaziergang durch den idyllisch gelegenen, kleinsten Eppelborner Ortsteil an. Beliebtes Ziel für Wanderer und Gläubige ist die St. Josef-Kapelle, die in ein paar Minuten vom Hofcafé aus zu erreichen ist. Dieses Kleinod wurde 1995 in Eigenleistung vom Kapellenbauverein errichtet. Direkt neben der Kapelle befinden sich eine Brunnenanlage und ein Rastplatz, der Spaziergänger zum Verweilen einlädt.

An dem Mittwochnachmittag, als wir Ursula Gutfreund-Groß spontan besuchen und „außer der Reihe“ (geöffnet ist das Café sonntags- und montagsnachmittags) ein Stück von der aromatischen Bananentorte kosten dürfen, sortiert sie gerade die Äpfel ein, die sie auf dem Obstgut Klosterberg in Merzig gepflückt hat. Sage und schreibe 349 Kilogramm hat sie geerntet, um daraus eine ganze Palette an Apfelkuchen-Variationen zu zaubern. „Da war ich k.o.“, verrät die 65-Jährige verschmitzt und führt ihre mechanische Apfelschälmaschine vor. In zwölf Minuten kann sie damit 33 Äpfel „nackisch“ machen. In den nächsten Wochen werden gedeckter und Gewürzapfelkuchen, Florentiner Apfelkuchen, Schmand und Apfel-Sahne-Torte den Gästen kredenzt. Ein kleines Geheimnis verrät sie auch: „Meine Kuchen werden besonders aromatisch, weil ich mehrere Apfelsorten mische.“

Regional und saisonal, das ist das Backcredo von Ursula Gutfreund-Groß. Außer Bananen und Ananas soll das Obst keine weiten Wege hinter sich haben. Die Eier wurden sozusagen „um die Ecke gelegt“, und die Sahne ist von besonderer Qualität. Einmal hat die Café-Betreiberin Gäste aus Frankreich bewirtet, die hin- und hergerissen von der Schwarzwälder Kirschtorte waren. „Die wollten sogar noch eine Extra-Portion geschlagene Sahne, die ich ihnen in einer Schüssel mitgegeben habe.“ Überhaupt scheint das von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz empfohlene Hofcafé kein echter Geheimtipp zu sein. Aus der Eifel, aus Italien, sogar aus Florida kamen schon Gäste. Die haben sich auch an der gemütlichen Atmosphäre erfreut, mit Accessoires wie den edlen Sammeltassen, die sonntags auf der festlich und jahreszeitlich dekorierten Tafel mit Kaffee oder Tee gefüllt werden.

Am Ende unseres zweistündigen Kaffeeklatschs verrät Ursula Gutfreund-Groß noch das Geheimrezept für ihre legendäre Krokant-Heidelbeertorte. Allerdings mit einer Bitte: Dieses solle bitte unser beider Geheimnis bleiben . . .

Das Hofcafé Ursula ist sonntags von 14.30 bis 18.30 Uhr und montags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Samstags gibt es auf Vorbestellung von neun bis 12.30 Uhr das Bauernfrühstück. Anmeldung unter Telefon (0 68 81) 89 82 82. Adresse: In Macherbach 41 in 66571 Eppelborn- Macherbach.

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