Fußball-Oberliga Hinkelmanns Pech war Pionteks Glück

Wiesbach · Pascal Piontek, Neuzugang des Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach, durfte beim 1:0-Sieg seines Teams bei Wormatia Worms in der Startelf ran. Auf einen erneuten Einsatz von Beginn an hofft der 18-Jährige an diesem Samstag im Heimspiel gegen Ludwigshafen.

Für den 1. FC Saarbrücken lief der Wiesbacher Neuzugang Pascal Piontek (rechts) letztes Jahr in der A-Junioren-Bundesliga auf. In dieser Szene entwischt er Luca Nagelbach vom FC Astoria Walldorf.

Für den 1. FC Saarbrücken lief der Wiesbacher Neuzugang Pascal Piontek (rechts) letztes Jahr in der A-Junioren-Bundesliga auf. In dieser Szene entwischt er Luca Nagelbach vom FC Astoria Walldorf.

Foto: Andreas Schlichter

Was für ein Debüt für seinen neuen Club: Bei seinem ersten Einsatz für den Fußball-Oberligisten FC Hertha Wiesbach durfte der aus der U 19 des 1. FC Saarbrücken gekommene Pascal Piontek in seinem ersten Pflichtspiel im Herrenbereich gleich von Beginn an ran. Und dann gewann Piontek mit der Hertha am letzten Samstag auch noch überraschend vor 758 Zuschauern beim Aufstiegs-Favoriten Wormatia Worms mit 1:0. „Das war auf jeden Fall super. Es hat alles gepasst“, sagt der Außenbahnspieler und strahlt.

Dass Piontek in der Startelf stand, hatte er aber auch einem für ihn glücklichen – und für einen Mitspieler unglücklichen – Umstand zu verdanken. Ursprünglich hätte der Neuzugang erst einmal mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen müssen.

Doch da sich Kapitän Oliver Hinkelmann beim Aufwärmen leicht verletzte, rutschte der aus Saarlouis-Picard stammende Nachwuchsspieler unter die ersten Elf. „Ich bin froh, dass ich gespielt habe. Am Anfang war natürlich eine gewisse Nervosität da, aber dann bin ich doch ins Spiel reingekommen“, blickt Piontek zurück.

„Pascal hat für sein erstes Oberliga-Spiel schon stark dagegen gehalten und gut gegen den Ball gearbeitet“, zeigte sich Hertha-Trainer Michael Petry nach der Begegnung mit seinem Debütanten zufrieden. Und so kann sich der Außenbahnspieler berechtigte Hoffnungen machen, auch an diesem Samstag wieder eingesetzt zu werden. Dann empfängt Wiesbach um 15.30 Uhr zum ersten Saisonheimspiel den FC Arminia Ludwigshafen.

Piontek kann noch nicht so richtig einschätzen, was ihn in diesem Duell erwartet. „Ich kenne von den Oberligisten eigentlich gar keine Mannschaft, nur vereinzelte Spieler“, berichtet der 18-Jährige. „Aber wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen“, warnt der Wiesbacher Neuzugang. Denn natürlich hat auch Piontek mitbekommen, dass die Arminia mit einem 5:1-Erfolg gegen den FV Diefflen am letzten Samstag perfekt in die neue Runde gestartet ist.

Der Saarlouiser begann übrigens beim TuS Beaumarais mit dem Fußball spielen. „Ich habe erst recht spät angefangen. Da war ich schon elf Jahre alt“, verrät Piontek, der nach seinem Abitur am Saarlouiser Max-Planck-Gymnasium in diesem Jahr eine Ausbildung bei der Polizei beginnt.

Damals begann sein älterer Bruder Oliver, der aktuell beim SSV Überherrn II spielt, dem runden Leder hinterher zu jagen – und Pascal zog nach. Eine kluge Entscheidung – wie sich herausstellen sollte. Denn über eine „Zwischenstation“ bei der JFG Saarlouis-Dillingen ging es für den Außenbahn-Akteur in der C-Jugend zum 1. FC Saarbrücken. „Dort war ich meistens Stammspieler und habe eine Top-Ausbildung bekommen“, blickt Piontek zurück.

Und auch sportlich war die Zeit bei den Blau-Schwarzen sehr erfolgreich. Der Höhepunkt: In der Saison 2019/2020 stieg er mit der A-Jugend des FCS in die Bundesliga auf. Dort bestritt Piontek mit dem Club aus der Landeshauptstadt aber nur drei Spiele, bevor die Saison corona-bedingt abgebrochen wurde.

„Das war natürlich sehr schade. Trotzdem war es eine Ehre, in der Bundesliga zu spielen“, findet der 18-Jährige. „Da war schon alles sehr professionell. Zum Auswärtsspiel beim FC Augsburg (2:1 für den FCS, Anm. d. Red.) sind wir beispielsweise mit dem Bus angereist und haben im Hotel übernachtet.“

Nach dem corona-bedingt abrupten Ende seiner Jugendzeit entschied sich Piontek unter mehreren Angeboten für das des FC Wiesbach: „Mir hat das ganze Umfeld, auch mit dem neuen Funktionsgebäude mit Fitnessraum und tollen neuen Kabinen sehr gut gefallen. Zudem sind die Leute sehr korrekt und ich habe nur 20 Minuten zu fahren“, berichtet der 18-Jährige. Nach den ersten Wochen bei der Hertha sagt Piontek: „Ich bin sehr froh, dass ich die Entscheidung so getroffen habe. Ich habe mich gut integriert und es macht mir Spaß.“

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