Haus Rech soll erhalten werden

Eppelborn · Nach zähem Ringen hat der Eppelborner Gemeinderat am Donnerstagabend einstimmig, bei sieben Enthaltungen aus Reihen der CDU-Fraktion, einer Vereinbarung über die Nutzung und Unterhaltung eines denkmalgeschützten Anwesens im Ortsteil Humes zugestimmt.

. Das Haus Rech befindet sich im Eigentum der St. Wendeler Unternehmerfamilie Bruch, die das Anwesen der Gemeinde Eppelborn zur Nutzung angeboten hat. Zuvor soll das Gebäude durch die Eigentümer mit beträchtlichem finanziellem Aufwand saniert werden. Die Gemeinde Eppelborn hätte danach die jährlichen Folgekosten zu tragen. Der Abstimmung war eine mehr als einstündige teils kontroverse Debatte vorausgegangen.

In einem eindringlichen Plädoyer hatte SPD-Gemeinderat Edgar Kuhn, zugleich Ortsvorsteher von Humes, die kulturhistorische Bedeutung des Anwesens für Humes und die gesamte Gemeinde Eppelborn hervorgehoben. "Es wäre verwerflich, wenn das Haus dem Erdboden gleichgemacht würde", sagte Kuhn. "Wir bekommen ein Geschenk, und das sollten wir annehmen." Der CDU-Fraktionsvorsitzende Berthold Schmitt fand die zu erwartenden jährlichen Unterhaltungskosten von 5000 bis 6000 Euro nicht realistisch. Er wies zudem auf andere wichtige Maßnahmen in Humes hin und forderte einen Masterplan. Er sagte aber auch: "Wenn man etwas geschenkt bekommt, sollte man es nicht ablehnen. Aber man darf finanziell den Blick für das Ganze nicht verlieren."

Dieter Schmidt, der Vorsitzende der Piraten-Grüne-Fraktion, vertrat die Ansicht, dass die zu erwartenden Folgekosten im Vergleich zu anderen Investitionen "Peanuts" seien.

SPD-Fraktionschef Peter Stein war der Meinung, dass der Gemeinde durch die Familie Bruch gute Voraussetzungen angeboten wurden, die man nicht ablehnen sollte. AfD-Sprecher Christof Johänntgen sieht das Risiko allein beim Eigentümer. CDU-Fraktionschef Schmidt machte zum Ende der Diskussion deutlich, dass seine Fraktion keineswegs gegen die Vereinbarung ist, dass aber erhebliche Bedenken bei den Folgekosten bestehen. Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset versicherte, dass die Betriebskosten für das Haus Rech durchaus überschaubar sind. Sie habe ein sehr vertrauensvolles Gespräch mit der Familie Bruch geführt und die Erkenntnis gewonnen, dass "von beiden Seiten ein großes Interesse" bestehe. Die Abstimmung erfolgte unter dem Vorbehalt, dass in die geplante Vereinbarung zwischen Gemeinde und Eigentümer ein ordentliches Kündigungsrecht aufgenommen wird.

Ohne Diskussionen hat der Gemeinderat der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Gemeinden Schiffweiler, Illingen und Merchweiler im Bereich der Verkehrsüberwachung zugestimmt. Er hat den Verkauf von Anteilen der Gemeinde Eppelborn an der GEW-Energis Netzgesellschaft befürwortet, der Änderung und dem Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans Altes Kino Eppelborn sowie der Aufstellung des Bebauungsplans und einer Änderung des Flächennutzungsplans zur Errichtung zweier Beachvolleyballfelder sowie einer Spiel- und Freizeitfläche in Wiesbach zugestimmt, das energetische Sanierungskonzept für gemeindeeigene Hallen und Bürgerhäuser angenommen und der Erstellung von W-LAN-Hotspots in der Gemeinde zugestimmt.

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