Handball Illtal ohne Mühe gegen Homburg

Eppelborn/Homburg · Im zweiten Saar-Derby gelingt den Handballfreunden Illtal vor 500 Fans der erste Sieg. Der TV Homburg wartet weiter auf Punkte

 Illtals Pascal Meisberger   zieht ab und Homburgs Torhüter Tobias Krumm (links) wirft sich rein.

Illtals Pascal Meisberger zieht ab und Homburgs Torhüter Tobias Krumm (links) wirft sich rein.

Foto: Klos Horst/Horst Klos (Klosfoto)

Ein Derby im Handball lebt nicht nur von zwei Mannschaften, die sich gut kennen und daher besonders motiviert sind. Es lebt nicht nur von harten Zweikämpfen und einer vollen Sporthalle, in der Hunderte von Zuschauern ihren Verein mit allen Mitteln nach vorne klatschen, trommeln und brüllen. Es sind auch bestimmte Momente, die diese Begegnungen besonders machen. Eine solche Szene spielte sich nach 59 Minuten im Oberliga-Aufeinandertreffen der Handballfreunde Illtal mit dem TV Homburg ab. Das Spiel war beim Stand von 36:26 für die Gastgeber schon längst gelaufen, als Homburgs Torwart Tobias Krumm zuerst einen Wurf aus dem Rückraum parierte und anschließend gegen Jonas Guther und Niklas Kiefer gleich zwei Mal aus nächster Nähe eine tolle Reaktion zeigte und gleich drei Chancen infolge mustergültig vereitelte. Plötzlich waren „Freund“ und „Feind“ vergessen und 500 Zuschauer in der Hellberghalle würdigten unisono die tolle Aktion des Homburger Torhüters. Es war wohl Verkörperung der zusätzlichen zehn Prozent Motivation, die in einem solchen Spiel auftreten, womöglich dadurch bestärkt, dass Krumm nur einen Angriff zuvor aus rund drei Metern Entfernung einen Ball von Marcel Becker in eine sehr zentrale Region bekam – und parierte – und sich gedacht hatte: „Jetzt erst recht!“

An der deutlichen 27:36-Niederlage konnte die Dreifach-Parade natürlich nichts mehr ändern. Ein knapperes Ergebnis wäre dem Spielverlauf im Übrigen auch nicht gerecht geworden. „Wir haben teilweise gezeigt, was wir können. Aber letztendlich ist die Qualität, vor allem in der Breite, bei Illtal deutlich höher“, musste Daniel Sorg nach der klaren Niederlage anerkennen. Für ihn stand nach Abpfiff fest: „Wir brauchen jetzt einfach Punkte, alles andere hilft uns nicht weiter.“ Gegen Illtal waren diese realistisch betrachtet ohnehin nicht eingeplant. Der Spielertrainer hatte zwar durch die Rückkehr von Linksaußen Mathias Mohn und dem linken Rückraum Philip Rauchschwalbe einen  14-Mann-Kader auf der Bank sitzen, nach wie vor fehlten ihm aber die Alternativen – Trainingsrückstand und Verletzungen sei Dank.

20 Minuten lang hielt Homburg mit, bis zum 10:10-Ausgleich durch Illtals Linksaußen Max Mees. Anschließend begann der Widerstand zu schwinden. Bis zum letzten Freiwurf in Hälfte eins hatte Illtal sich mit 18:12 abgesetzt. Zu besagtem Freiwurf stellte Steffen Ecker Philipp Kockler vor den Homburger Block. Was machte der 18-Jährige also? Ball in die rechte Hand, auf ein Bein stellen, etwas nach links abknicken, die Lücke im Block suchen, Feuer! Und der Ball schlug in der kurzen Torecke auf Bodenhöhe zum 19:12 ein.

„Vor allem mit dem Beginn der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden“, lobte Ecker. Kockler erhöhte 53 Sekunden nach Anpfiff mit seinem vierten Treffer infolge auf 20:12, der rechte Rückraum Tom Ihl und Kapitän Sebastian Hoffmann legten weiter nach, sodass die Begegnung von da deutlich an Spannung verlor. Homburg korrigierte das Ergebnis noch ein wenig zum Positiven, sodass vom zwischenzeitlichen 16:28-Rückstand nur noch neun Tore übrig blieben. Die Handballfreunde sind nach sieben Spielen mit acht Punkten Tabellensechster. Homburg bleibt nach der sechsten Niederlage Tabellenletzter.

Tore HF Illtal: Christoph Holz (8), Philipp Kockler (6), Max Mees (6/1), Sebastian Hoffmann (4), Niklas Kiefer (4), Marcel Becker (2), Tom Ihl (2), Pascal Meisberger (2), Moritz Dörr (1), Marvin Mebus (1).
Tore TV Homburg: Niklas Eberhard (11/1), Muhamet Durmishi (6), Philipp Daume (3), Michael Mathieu (2), Lukas Glück (1), Roman Kolepp (1), Sebastian Mathieu (1), Mathias Mohn (1), Philip Rauchschwalbe (1).

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