Große Enttäuschung statt Jubel

Eppelborn · Nach der Heimniederlage am Sonntagabend gegen die VTV Mundenheim haben die Handballfreunde Illtal drei Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Die Meisterschaft dürfte damit gelaufen sein.

 Illtals Rückraumschütze Christoph Holz wurde in der rappelvollen Hellberghalle am Sonntagabend von den VTV Mundenheim in Manndeckung genommen. Damit kamen die HFI nicht zurecht.Foto: Horst Klos

Illtals Rückraumschütze Christoph Holz wurde in der rappelvollen Hellberghalle am Sonntagabend von den VTV Mundenheim in Manndeckung genommen. Damit kamen die HFI nicht zurecht.Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

Selbst für erfahrene Urgesteine wie den 74-jährigen Günther Teuber und den 73-jährigen Elmar Schneider war dieser Handball-Abend eine Herausforderung. Mehr als 700 Zuschauer mussten sie am Sonntag am Eingang der Eppelborner Hellberghalle den Eintritt kassieren. Und bei jedem gab es ein freundliches Wort von den beiden, die das seit fast 20 Jahren machen, dazu.

Schon um 17.30 Uhr, eine halbe Stunde vor dem Anwurf, war das Spitzenspiel des Tabellen-Zweiten Handballfreunde Illtal gegen Spitzenreiter VTV Mundenheim ausverkauft. Drei Spieltage vor Saison-Ende kam das Duell einer Vorentscheidung im Titelkampf der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gleich. Die HFI hatten einen Punkt weniger. Als die Spieler einliefen, zündeten die Fans Tischfeuerwerke und entfachten Trommelwirbel. HFI-Spieler Oliver Zeitz hatte in der schnell vergriffenen Hallenzeitung einen Tipp gewagt: 27:24. Was die Anzahl der Tore anging, sollte er Recht behalten. Allerdings verloren die Illtaler mit 24:27 und werden damit wohl Oberligist bleiben.

"Hier regier'n die HFI", sangen die Anhänger noch, als Zeitz mit drei Gegenstoßtoren in Folge die 4:3-Führung (8. Minute) warf. Die Regentschaft sollte aber ein frommer Wunsch bleiben. Mundenheims Trainer Patrick Horlacher setzte von Beginn an auf direkte Manndeckung der Illtaler Rückraumspieler. HFI-Trainer Steffen Ecker hatte das vorausgeahnt. "Manndeckung möglich" stand vor Spielbeginn auf der Taktiktafel in der Umkleidekabine. Ein probates Gegenmittel fanden die HFI jedoch nicht. Stattdessen verzettelten sie sich in Einzelaktionen und schlossen zu früh ab. VTV-Torhüter Nico Klein hatte zudem einen Sahnetag erwischt und hielt nebst drei Strafwürfen auch fast jeden zweiten Schuss der zunehmend nervöser werdenden Illtaler.

Zur Halbzeit stand es so 16:11 für die Gäste. Murat Pohara, der saarländische Trainerfuchs, analysierte: "Die Illtaler sind verunsichert, kommen nicht richtig ins mannschaftsdienliche Spiel." In Halbzeit zwei sollte sich das kaum ändern. Nach 40 Minuten stand es 16:22, nach 45 Minuten 18:23. In der 50. Minute kamen die HFI auf 21:24 heran, Mundenheim kassierte eine Zeitstrafe. Eine Trendwende lag in der Luft. Die Gäste aus Ludwigshafen ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und spielten ihre Angriffe weiter seelenruhig aus. Der Sieg blieb letztlich ungefährdet. "Es gibt wenige Worte, die unsere Enttäuschung beschreiben können", sagte Ecker.

Die HFI spielen nun an diesem Donnerstag (Christi Himmelfahrt) um 17 Uhr im Saarderby beim HSV Merzig-Hilbringen (Thielsparkhalle), ehe es am Sonntag um 18 Uhr zu Hause gegen die HSG Kastellaun/Simmern geht.

Tore für die HFI: Oliver Zeitz 4, Christoph Holz, Daniel Altmeyer, Philipp Daume je 3, Niklas Kiefer 3/2, Michael Mathieu 2, Marvin Mebus 2, Pascal Meisberger 2, Philipp Michel 1, Sebastian Hoffmann 1.

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