Gold für Reschs Trüffel-Kreationen

Eppelborn · Das Café Resch heimste Medaillen ein und was sehr erfolgreich mit einer Spendenaktion zugunsten der Tafel.

Ein Stückchen kandierter Hibiskus lässt bei einem der neuesten, goldprämierten Trüffel bereits ein wenig vom leckeren Inhalt erahnen. Die Trüffel sind ebenso aus weißer Schokolade gearbeitet wie die, ebenfalls mit Gold ausgezeichneten Pralinen, die mit feinstem Goldstaub und Danziger-Goldwasser-Füllung daherkommen. Zu den beiden neuen Spezialitäten gesellen sich die nicht weniger verführerischen Vollmilchschokolade-Trüffel mit einem überaus regionalen Bezug zum Saarland. Einen Moment lang, erklärte Franz-Josef Resch, Inhaber des Café Resch in Eppelborn und seit Jahren für seinen Einfallsreichtum, aber auch sein großes handwerkliches Geschick mit zahlreichen Goldmedaillen der bayerischen Konditoreninnung ausgezeichnet, sei er versucht gewesen, sie "Hunds-ärsch-Trüffel" zu nennen, verriet er im Rahmen der Präsentation der drei neuen Trüffel-Variationen, die die Goldmedaillen 21, 22 und 23 eingebracht haben.

Verbraucherminister Reinhold Jost, der, wie er betonte, den Termin im Café Resch als einen der schönsten im gesamten Jahr empfindet, hätte nichts dagegen gehabt, schließlich sei er ja auch so was wie der "Hundsärsch-Minister". Doch, um allen diesen Genuss näher zu bringen, einigte man sich im Betrieb darauf, dass dieser Trüffel, dessen wichtigster und gehaltvollster Inhaltsstoff der Mispel-Likör der Brennerei Monter ist, als "Mispel-Trüffel" in die Bestenliste des Eppelborner Konditors eingehen wird. Während bei den Mispeln und der zugehörigen Brennerei der Bezug zum Saarland gleich hergestellt ist, wird es beim Danziger Goldwasser etwas schwieriger. "Unsere Oma, die im Januar leider verstorben ist, hat diesen Likör sehr geschätzt. Daher habe ich ihr zu Ehren diesen Trüffel kreiert", erklärte Resch. Der Hibiskus schließlich habe es in die Trüffel-Riege im Hause Resch durch ein Erlebnis bei einem gemeinsamen, gemütlichen Essen geschafft. Den Hibiskusblüten auf den Tellern habe er diese Idee zu verdanken, erzählte Resch. Die Freude in der Familie über die Auszeichnungen ist groß, doch Resch tüftelt längst wieder an neuen Pralinenkreationen, die Zutaten sind noch streng geheim. Ganz und gar nicht geheim dagegen waren die Einnahmen, die das Familienunternehmen im vergangenen Jahr mit der Aktion "Eine Tafel für die Tafel" gemacht hat. "Wir hatten Tage, da wurde keine Schokolade verkauft, kurz vor Weihnachten waren dagegen an einem Tag mehr als 50 Euro in der Spendenkasse", erzählte Resch.

Einige Kunden, erzählte Sigrid Resch, hätten auch einfach so gespendet. Rund 2300 Euro sind zusammengekommen, von Minister Jost gab es 100 Euro drauf. "Wir sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen, kaufen als freie Tafel Lebensmittel dazu, brauchen rund 2000 Euro im Monat"; erklärte Karl Heinz Rau, Leiter der Eppelborner Tafelrunde. "Ich bin richtig stolz darauf, dass wir so einen tollen Familienbetrieb, der sich auch noch sehr stark sozial engagiert, bei uns in Eppelborn haben dürfen", sagte Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort