Freie Christdemokraten mischen jetzt mit

Eppelborn · Aus eins mach zwei: Im Eppelborner Gemeinderat gibt es nun statt der 15 Sitze starken CDU-Fraktion zwei Lager. Fraktionschef Berthold Schmitt schart jetzt noch elf Christdemokraten um sich; Werner Michel, Sebastian Michel und Andreas Brill bilden als Freie Christdemokraten eine Extra-Fraktion, sind aber weiter CDU-Mitglieder

. Bei der Beigeordneten-Wahl in der konstituierenden Sitzung des Eppelborner Gemeinderates im Juli trat Werner Michel (16 Stimmen) in geheimer Abstimmung gegen den Langzeit-Beigeordneten Berthold Schmitt (17 Stimmen) an und verlor. Als weiteren Beigeordneten brachte Berthold Schmitt dann Christof Johänntgen von der AfD ins Spiel, Karlheinz Müller schlug Manfred Klein von seiner SPD vor. Dieser gewann mit 19 zu 14 Stimmen gegen Johänntgen. Auch bei der dritten Wahl unterlag der von Schmitt vorgeschlagene AfD-Mann. Diesmal mit 14 Stimmen gegen 17, die der von der SPD vorgeschlagene Werner Michel erhielt. Für Berthold Schmitt und den CDU-Gemeindeverband (Vorsitzender Michael Hoffmann) ist der unbedingte Wille Werner Michels, zum Abschluss seiner kommunalpolitischen Arbeit Erster Beigeordneter werden zu wollen, die Ursache des Zerwürfnisses. In einem Gespräch mit der SZ und einer Pressemitteilung betonte Schmitt, dass es bei Michel nie um etwas anderes, beispielsweise Koalitionsgespräche mit der SPD, gegangen sei. "Er wollte Beigeordneter werden, koste es, was es wolle", so Schmitt. Und noch etwas schreibt Schmitt: "Es gibt nur eine CDU in Deutschland - ich kenne keine ‘Freien Christdemokraten'. Die Frage stellt sich außerdem noch, ob diese ‘frei' in diesem Sinne sind und ob sie nach ihrem Verhalten echte Demokraten sind, jedoch können gemachte Fehler oder Entwicklungen auch wieder korrigiert werden. Dies muss man jedoch ehrlich wollen."

Womit Schmitt dem vorher Gescholtenen und seinen Mit-Abweichlern (beide vom CDU-Ortsverband Bubach-Calmesweiler-Macherbach) den Weg zur Rückkehr in die CDU-Fraktion öffnet.

Für Werner Michel ist allerdings offenkundig, dass "die Eppelborner" (Schmitt/Hoffmann) "weder eine Konfliktbewältigung suchen, noch aus dem Ganzem etwas gelernt haben", wie er in einer aktuellen Stellungnahme schreibt. Untermauert werde diese Einschätzung auch dadurch, dass Schmitt ihn öffentlich als "Lügner" bezeichnet habe, obwohl er (Michel), wie in der SZ nach der letzten Gemeinderatssitzung berichtet, in der Tat gefordert habe, die CDU solle als stärkste Fraktion auch ein Gespräch mit der SPD suchen. "So geschehen am 30. Juni in der Fraktionssitzung", so Michel. "Wenige Monate nach der verlorenen Bürgermeisterwahl 2011 habe ich in der Fraktion personelle Veränderungen gefordert. Seit diesem Zeitpunkt wird der CDU-Ortsverein Bubach-Calmesweiler-Macherbach ausgegrenzt. Von mir eingebrachte Forderungen sind heute nicht mehr wahr, und werden mit dem Hinweis ‘dann hättest Du es schriftlich beantragen müssen' abgetan", schreibt der Sprecher der Freien Christdemokraten.

Die nun laufende "Hetze" gegen seine Person ziele einzig und alleine darauf ab, Zeit zu gewinnen, in der Hoffnung, dass er endlich aus dem Gemeinderat ausscheide. "Wir in Bubach-Calmesweiler-Macherbach werden mit unserer neuen Fraktion eine sachgerechte Politik zu Gunsten unserer Bürgerinnen und Bürger betreiben. Sollte dennoch aus der CDU-Fraktion ein Gesprächsangebot kommen, werden wir einer Gemeinsamkeit nicht im Wege stehen", macht auch Michel ein durchaus versöhnlich zu verstehendes Angebot.

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