Fortschritt trotz Spar-Zwang

Eppelborn. Seit kurzem ist Fritz-Hermann Lutz (Foto: SZ) der älteste Mitarbeiter im Eppelborner Rathaus. "Als jüngster Bürgermeister des Landes habe ich mit 36 Jahren hier in der Verwaltung angefangen", sieht der 63-jährige Bürgermeister diese Entwicklung durchaus mit Humor

 Der Eppelborner Rathaus-Vorplatz wird zurzeit neu gestaltet. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beendet werden. Auch das Rathaus selbst wird saniert, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Energie-Bilanz liegt. Foto: Andreas Engel

Der Eppelborner Rathaus-Vorplatz wird zurzeit neu gestaltet. Im Frühjahr sollen die Arbeiten beendet werden. Auch das Rathaus selbst wird saniert, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Energie-Bilanz liegt. Foto: Andreas Engel

Eppelborn. Seit kurzem ist Fritz-Hermann Lutz (Foto: SZ) der älteste Mitarbeiter im Eppelborner Rathaus. "Als jüngster Bürgermeister des Landes habe ich mit 36 Jahren hier in der Verwaltung angefangen", sieht der 63-jährige Bürgermeister diese Entwicklung durchaus mit Humor. Weniger witzig finden er und seine Mitarbeiter Werner Hell (Kämmerer) und Bert Stürmer (Leiter des Bauamtes) die rigiden Sparzwänge, denen sich alle saarländischen Kommunen mittlerweile ausgesetzt sehen. "Diese kommunale Schuldenbremse fordert uns hier rund 350 000 Euro an Einsparungen beziehungsweise Mehreinnahmen für die Jahre 2011 und 2012 ab", so Lutz. Die Gemeinde arbeitet derzeit an der Aufstellung eines Doppelhaushaltes 2011/2012, der im April von den Gremien beraten werden soll.Um die Einsparungen verwirklichen zu können, wird Lutz den Gemeinderat auffordern, folgende Vorschläge mitzutragen: Streichung des Begrüßungsgeldes für Babys (jeweils 500 Euro), Streichung der Förderung beim Erwerb älterer Wohn-Immobilien, Wegfall der Förderung für den Eppelbus und des Sicherheitsdienstes (schwarze Sheriffs). Höhergruppierungen und Beförderungen soll es bei den Gemeinde-Bediensteten auch nicht geben. Auf der anderen Seite müssten im Interesse der Haushalts-Balance die Grundsteuern A und B, die Gewerbesteuer und die Hundesteuer angehoben werden. Alles keine Maßnahmen, die bei den Bürgern gut ankommen werden.

Aber Lutz möchte seinem Nachfolger/seiner Nachfolgerin am Beginn der nächsten Bürgermeister-Amtsperiode am 16. August 2012 ein "ordentlich geführtes Haus" übergeben. "Nach außen und innen soll alles gut bestellt sein", so Lutz, der damit auch auf die baulichen Maßnahmen am und ums Rathaus herum abhebt.

Rund 1,2 Millionen Euro (zwei Drittel davon über Darlehen finanziert) werden in Eppelborn im laufenden Jahr für Investitionen aus eigener Tasche zur Verfügung stehen, denen Wünsche aus den acht Ortsteilen von gut 20 Millionen Euro gegenüberstehen. Da heißt es genau abwägen, was - auch mit Zuschüssen "von oben" - noch möglich gemacht werden kann.

Der Bürgermeister hat einiges notiert: So soll Habach in diesem Jahr ein neues Feuerwehr-Fahrzeug bekommen, Eppelborn ist 2012 an der Reihe. In Bubach-Calmesweiler soll zumindest die Planung für den Straßenbereich/Platz vor der Einfahrt zum Schloss Buseck auf den Weg kommen. In Eppelborn steht die Verbesserung der Verkehrssituation (Abbiegespur Richtung Wiesbach) auf dem Plan und auch ein neuer Bebauungsplan soll für mögliche Bewegung auf dem Gelände gegenüber dem Big Eppel sorgen.

Dirmingen soll einen ordentlichen Parkplatz am Bahnhof bekommen und auch der Alsbach-Durchlass muss weiter saniert werden. In Humes wünscht man sich Verbesserungen am Friedhof, während sich die Wiesbacher über neue Stühle für die Wiesbachhalle freuen.

Und da sind in Eppelborn natürlich auch die wintermüden Straßen: 69 Kilometer davon in der Obhut der Gemeinde, dazu 40 Kilometer meist asphaltierter Feldwege. Auch ein erhöhter Ansatz von 150 000 Euro wird da wenig mehr als Flickwerk zulassen. Wiewohl sich die Verantwortlichen im Rathaus bemühen, beispielsweise mit Wasser und Stromversorgern kostensparende gemeinsame Sache beim Straßenbau zu machen.

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