Figurentheatertage Eppelborn „Wir waren viel zu lange in der Figurenkiste“

Eppelborn · Gelungener Abschluss der Eppelborner Figurentheatertage mit „Der kleine Rabe Socke“.

 Kinder und Erwachsene im Big Eppel hatten ihre Freude an der Inszenierung von „Rabe Socke“ des Puppenspielers Ulrich Schulz vom „Complitzen-Figurentheater“ aus Hannover.“

Kinder und Erwachsene im Big Eppel hatten ihre Freude an der Inszenierung von „Rabe Socke“ des Puppenspielers Ulrich Schulz vom „Complitzen-Figurentheater“ aus Hannover.“

Foto: Maria Boewen-Dörr

Ein pädagogisch wertvolles Kindertheater gastierte mit dem Complitzen-Figurentheater aus Hannover im Big Eppel während der 31. Figurentheatertage. Gleich zwei Kinderaufführungen („Mutig, mutig“ und „Der kleine Rabe Socke“) gab es am letzten Tag der Figurentheatertage. Wir besuchten die Vorstellung des kleinen Raben, der als Erkennungszeichen eine einzelne rot geringelte Socke trägt.

Konflikte ohne Gewalt zu lösen, das war die Botschaft von Puppenspieler Ulrich Schulz. Genau dieser kleine Rabe, der Liebling der Kinder, und seine Freunde, aber auch einen Feind, hatte er im Gepäck. In dem Abenteuer „Alles rabenstark! oder hauen, bis der Milchzahn wackelt“ mussten Rabe Socke und sein Freund Dachs Max hautnah erfahren, wie es sich anfühlt, etwas weggenommen zu bekommen. Beide hatten sich eine Burg gebaut. Als die beiden dort spielen wollten, hatte sich der Wolf bereits in der Burg breitgemacht, ein „Betreten verboten“-Schild aufgehängt und die beiden Freunde vertrieben.

Vergebens hatte Rabe Socke sich bemüht, die Situation mit dem Wolf verbal zu klären. Doch der stärkere Wolf verhaute den Raben. Jetzt war guter Rat teuer. „Was können wir noch tun, um den Wolf aus unserer Burg zu vertreiben?“, fragten sich beide und suchten gemeinsam mit Hase Löffel Rat beim Eddi-Bär. Der wollte, dass sie in seiner Muckibude ihre Muskeln trainieren, boxen lernen, um dann den Wolf zu verhauen. Das Training war dann aber doch nicht so von Erfolg gekrönt. Ein Glück, dass Eddi-Bär den Wolf mit seiner Körperstärke zur Vernunft brachte, der Wolf einsichtig wurde und zu guter Letzt die Burg ein Spielparadies für alle war.

Solo-Figurenspieler Schulz, der selbst die Inszenierung des Stückes entwickelte, die Texte bearbeitete und die Lieder komponierte und auch sang, spielte unterschiedliche Charaktere bei einer liebevoll inszenierten Geschichte. Das stimmungsvolle Bühnenbild war mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Mit geschickten Handgriffen zauberte Schulz immer wieder eine ansprechende Kulisse, schaffte mit Requisiten wie Bollerwagen, Stelzenkleid, Fernglas und der Muckibude einen lustigen Rahmen. Zwischen den Zeilen gelang ihm, mit seinen selbst komponierten Liedern die Leute zum Mitmachen zu motivieren.

Die Kinder, die in den ersten sechs Reihen Platz nehmen durften, sangen lautstark mit, die Erwachsenen in den hinteren Reihen wurden vom Puppenspieler zum Mitsingen besonders eingeladen. Der Nachwuchs in der allerersten Reihe direkt vor der Bühne tanzte vor den Stühlen.

Die großen und kleinen Zuschauer erlebten eine sehr kreative, verständliche Bühnenshow, ein liebenswertes Kindertheater, das nicht nur den Kindern spielerisch wichtige Verhaltensregeln mit wunderbaren Tischfiguren vermittelte, sondern auch die Fantasie anregte.

Mit seiner Zugabe „Heut‘ ist unser Tag, ein besonderer Tag“ motivierte Schulz das Publikum, noch einmal mitzusingen. Weil es immer wieder viel Applaus für ihn und die Organisatoren von der Gemeindeverwaltung gab, scherzte er: „Die haben mich gewarnt vor Eppelborn: Wenn Eppelborn sitzt, dann sitzt es. Aber wir waren viel zu lange in der Figurenkiste“, sagte er. „Deshalb muss der heutige Tag gefeiert werden.“

Die Kinder waren Feuer und Flamme, wie zum Beispiel Luise, 7 Jahre alt. Sie hätte sich am liebsten den Hase Löffel mit nach Hause genommen. „Aber den gab es leider nicht zu kaufen“, bedauerte sie. Ihr Bruder Mathis, 5 Jahre“, war von der gesamten Aufführung begeistert. Finn, 7 Jahre alt, gefiel die „schöne Geschichte“. Er begeisterte sich auch für „all die schönen Puppen“. Sehr angetan war er von dem Puppenspieler, „der seine Stimme immer wieder verstellen konnte, so dass jedes Tier seine eigene Stimme hatte“.

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