Fußball FC Wiesbach ist jetzt im Abstiegskampf

Wiesbach · Fußball-Oberligist FC Hertha Wiesbach wartet weiter auf den ersten Sieg seit dem 8. August: Am Samstag verlor die Hertha zu Hause gegen Pfeddersheim mit 1:2 – und landet damit mitten im Abstiegskampf.

Fußball ist ein ganz schnelllebiges Geschäft. Das bekommt derzeit auch der FC Hertha Wiesbach zu spüren. Vor fünf Wochen grüßten die Gelb-Schwarzen nach einem Traumstart mit drei Siegen von der Tabellenspitze. Seit dem 1:2 am Samstag vor 350 Zuschauern im Heimspiel gegen die TSG Pfeddersheim muss sich das Team von Trainer Michael Petry nun aber ernsthaft mit dem Thema Klassenverbleib beschäftigen.

„Wir sind jetzt in der Region, in die wir nicht hinwollten“, meinte der 42-Jährige nach dem Schlusspfiff kopfschüttelnd. „Vor 14 Tagen habe ich gesagt, dass wir im Mittelmaß angekommen sind. Jetzt sind wir im Abstiegskampf angekommen.“ Grund hierfür: Nach dem Traumstart konnte seine Elf in sechs weiteren Begegnungen nur noch einen Zähler sammeln – beim 0:0 vor 14 Tagen gegen den FV Diefflen.

Wiesbach ist nun Tabellenelfter, punktgleich mit Aufsteiger Hassia Bingen. Die Hassia steht auf Rang 14 – dem ersten möglichen Abstiegsplatz. Auch der Tabellendrittletzte Diefflen hat nach dem 4:1-Auswärtssieg am Samstag beim TSV Emmelshausen nur noch drei Punkte weniger als Wiesbach.

Aber warum läuft es bei der Hertha nicht mehr? Petry: „Man darf nicht vergessen, dass wir einen jungen Kader haben und viele neue Spieler teilweise aus unteren Klassen geholt haben. Dass die etwas Zeit brauchen, gerade wenn es mal nicht so läuft, war klar.“ Zudem scheint sich bei seinem Team mittlerweile auch eine gewisse Verunsicherung breit zu machen. Das war am Samstag gegen Pfeddersheim vor allem nach dem Gegentreffer zum 1:2 in der 63. Minute deutlich zu spüren. Andreas Buch konnte beim Siegtor der Gäste eine flache Hereingabe des auf der rechten Seite sträflich freistehenden Sebastian Kaster unbedrängt aus kurzer Distanz über die Linie drücken. „Da haben wir ein wenig die Ordnung verloren. Taktisch gesehen war das eine Katastrophe, wie wir da verteidigt haben. So kann man in dieser Liga keine Spiele gewinnen“, ärgerte sich Petry.

Von diesem Nackenschlag erholten sich die Gastgeber bis zum Schlusspfiff nicht mehr. „Das war der Genickbruch“, fand auch Petry. „Ab da lief nichts mehr zusammen. In der letzten halben Stunde waren wir richtig schlecht. Da haben wir viele Fehler gemacht und man hat auch gemerkt, dass wir mental in einem Loch sind.“ Zuvor hatte seine Mannschaft – zumindest in der ersten Hälfte – noch ordentlich gespielt. Bereits in der zehnten Minute erzielte Giovanni Runco das Führungstor für die Gastgeber. Der 22-Jährige überraschte TSG-Schlussmann Patrick Stoffleth mit einem Schuss von der linken Strafraumkante in den kurzen Winkel. Kilian Staroscik, der trotz gebrochener Mittelhand mit einer Spezialschiene spielte (wir berichteten) hatte den Torschützen in Szene gesetzt. In der 32. Minute konnte Pfeddersheim nach einem schnellen Angriff über die linke Seite ausgleichen. Marcell Öhler traf per Flachschuss.

Für Wiesbach steht nun am kommenden Samstag um 15.30 Uhr das Saarderby beim FSV Jägersburg an. Der Club aus dem Homburger Stadtteil verlor am Freitag beim bisherigen Schlusslicht VfB Dillingen mit 1:2. Dadurch ist auch der FSV im Abstiegskampf angekommen.

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