Fußball Neumann ist der große Pechvogel

Wiesbach · Der FC Hertha Wiesbach hat sich im Heimspiel gegen den auswärts bislang noch punktlosen FV Diefflen mit einem 0:0 begnügen müssen. Stürmer Norbert Neumann war der große Pechvogel der Gastgeber. Der 24-Jährige vergab zwei Riesenchancen zum Siegtor.

Es war eine Szene, die einem Stürmer eine schlaflose Nacht bereiten kann: In der 44. Minute der Oberliga-Partie zwischen dem FC Hertha Wiesbach und dem FV Diefflen starteten die Hausherren am Samstag einen Angriff. Lukas Feka ließ auf der linken Seite seine Gegenspieler Lukas Latz und Arthur Mielczarek aussteigen. Dann spielte der Flügelflitzer die Kugel gefährlich an den zweiten Pfosten. Dort stand Norbert Neumann. Der Wiesbacher Angreifer, der ebenso wie Sturmpartner Ruddy M’Passi nach auskurierter Verletzung erstmals wieder von Anfang an spielte, hätte den Ball nur noch ins leere Tor schieben müssen. Doch stattdessen schoss Neumann knapp am rechten Pfosten vorbei.

„Den muss er machen“, erklärte Hertha-Trainer Michael Petry nach dem Schlusspfiff stöhnend. Auch kurz nach der Pause hatte Neumann das 1:0 für Wiesbach auf dem Fuß. Doch seinen Drehschuss kratzte Diefflens Innenverteidiger Yacine Baizide von der Linie. Da Wiesbach auch einige andere Möglichkeiten ausließ, blieb es vor 440 Zuschauern beim 0:0. „Wir hatten glasklare Chancen. Von daher waren das eher zwei verschenkte Punkte von uns“, meinte Petry einen Tag nach seinem 42. Geburtstag.

Die Gäste waren dagegen mit dem Remis zufrieden. Kein Wunder, denn schließlich war es der erste Auswärtspunkt für den FV in dieser Spielzeit. „Und das erste Mal, dass wir ohne Gegentor geblieben sind“, erklärte Spielertrainer Thomas Hofer strahlend. Ein Lächeln im Gesicht hatte auch Diefflens Michael Fritsch – und das obwohl er gegen seinen Ex-Club aus Wiesbach die größte Chance für seine Mannschaft vergeben hatte. In der 84. Minute köpfte der defensive Mittelfeldspieler nach einer Ecke ganz knapp über die Latte. „Ich war etwas überrascht, dass der Ball durchflutscht. Deshalb habe ich ihn nicht mehr richtig drücken können“, berichtete Fritsch. Trotzdem war der 29-Jährige zufrieden. „Das war eine Riesensteigerung von uns gegenüber den ersten Spielen in der Saison. Wir haben gekämpft wie die Wahnsinnigen und jeden geblockten Schuss gefeiert wie ein Tor.“

Mehr als zufrieden mit dem einen Zähler waren die Gäste auch, weil sie schon in der ersten Hälfte zwei Mal verletzungsbedingt wechseln mussten. Schon nach 19 Minuten war die Partie für Stürmer Chris Haase beendet. Der Angreifer konnte wegen einer Zerrung nicht weitermachen. Sekunden vor der Pause musste auch noch Mielczarek mit muskulären Problemen das Feld verlassen. Die vollen 90 Minuten absolvierte beim FV dagegen ein Spieler, der selbst einigen Dieffler Anhängern völlig unbekannt war. Raheem Small stand bei den Rot-Weißen von Beginn an als linker Außenverteidiger auf dem Feld. „Rahemm ist Amerikaner. Er war schon mal in Deutschland und ist nun wieder hierher gekommen. Er hat vor 14 Tagen begonnen bei uns mitzutrainieren und hat einen guten Eindruck gemacht“, berichtete FV-Trainer Hofer. Diefflen nahm den 21-Jährigen schließlich unter Vertrag.

Trotz des Punktgewinns fiel Diefflen in der Tabelle vom drittletzten auf den vorletzten Platz zurück – weil das bisherige Schlusslicht TSV Emmelshausen Spitzenreiter RW Koblenz mit 1:0 bezwang und dadurch auf Rang 13 vorrückte. Wiesbach ist im Klassement weiter Zehnter. Für die Hertha steht bereits am morgigen Mittwoch die nächste Partie an. Um 19 Uhr ist der Oberligist in der dritten Pokalrunde bei Bezirksligist SG Namborn-Steinberg/Deckenhardt zu Gast. Diefflen bestreitet sein Pokalduell bei Landesligist SV Weiskirchen-Konfeld dagegen erst am 12. September.

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