Fußball Keine Punkte trotz der Ackermänner

Wiesbach · Die Fußballer des FC Hertha Wiesbach haben in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ihre vierte Niederlage in Folge kassiert. Am Samstag gab es ein 1:3 gegen Ludwigshafen. Dabei feierten die reaktivierten Brüder Patrick und Carsten Ackermann ihr Comeback.

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Im Oberliga-Heimspiel des FC Hertha Wiesbach gegen den FC Arminia Ludwigshafen kamen auf Seiten der Gastgeber überraschend die Brüder Carsten und Patrick Ackermann zum Einsatz. Beide wurden im Lauf der zweiten Halbzeit eingewechselt.

Der 35-jährige Carsten hatte seine Laufbahn eigentlich im Sommer 2017 beendet. Sein ein Jahr jüngerer Bruder Patrick war zwölf Monate später aus dem Oberliga-Team verabschiedet worden. Nun folgte das Comeback der Vereins-Urgesteine – weil der Wiesbacher Kader arg zusammengeschrumpft war. Durch drei Winter-Abgänge und mehrere Ausfälle standen für die Partie gegen gegen Ludwigshafen ohne die Ackermänner gerade einmal zwölf Feldspieler zur Verfügung. Kurzfristig passen musste auch Außenbahnspieler Fabio Pelagi, der mit einer Erkältung ausfiel. „Da auch in naher Zukunft keine allzu große Besserung in Sicht ist, werden Carsten und Patrick wohl bis zum Saisonende dabei bleiben. Mit ihrer Qualität, ihrer Erfahrung und ihrer mentalen Stärke können sie uns weiterhelfen“, erklärte Hertha-Trainer Michael Petry.

Hilfe die nötig ist. Denn spätestens seit Samstag ist in Wiesbach nicht nur die Personal- sondern auch die Tabellen-Situation angespannt. Die 1:3-Heimniederlage vor 180 Zuschauern gegen den Arminia Ludwigshafen war die vierte Pleite für die Gelb-Schwarzen in Folge. Die Hertha ist nun Zwölfter. Der Vorsprung auf Rang 14, der am Rundenende ein Abstiegsplatz sein könnte, beträgt nur noch drei Zähler. Auf Platz 14 steht aktuell der FV Diefflen – dort ist Wiesbach am kommenden Samstag um 15.30 Uhr zu Gast. „Spätestens ab jetzt muss jedem bewusst sein, dass wir absolut im Abstiegskampf sind“, mahnt Petry.

Aber zurück zur Partie gegen Ludwigshafen: Gegen das Team vom Rhein erwischten die Hausherren einen Traumstart. Noch nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, als Giovanni Runco auf der linken Außenbahn von seinem Gegenspieler umgestoßen wurde. Maurice Urnau legte sich das Leder zum Freistoß zurecht. Jeder rechnete mit einer Hereingabe, aber der 24-Jährige hatte andere Pläne: Urnau zirkelte das Leder direkt aufs Tor und die Kugel senkte sich über Gäste-Schlussmann Kevin Urban hinweg zum 1:0 ins Netz.

Danach hatten die Gastgeber bis zur Pause gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen, alle wurden jedoch vergeben. „Unser Umschaltspiel war da nahezu perfekt, bis auf die Abschlüsse“, fand Petry. „Aber wenn man die Chancen dann liegen lässt, dann muss man sich nicht wundern, wenn man am Ende verliert. Statt 2:0 hieß es kurz vor der Pause nämlich plötzlich 1:1: In der 40. Minute köpfte Gäste-Akteur Etienne Stadler die Kugel nach einer Hereingabe von der rechten Seite zum Ausgleich ins Netz. Hertha-Torwart Julian Wamsbach war machtlos. Wamsbach erhielt gegen Ludwigshafen wieder den Vorzug vor Philip Luck, der in den beiden vergangenen Begegnungen im Kasten der Hertha stand.

Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel musste Wamsbach zum zweiten Mal den Ball aus dem Netz holen. Wiesbachs Stürmer Djibril Diallo wollte 30 Meter vor dem eigenen Tor einen Gegenspieler vom Ball trennen. Dies gelang ihm auch, doch der Klärungsversuch wurde zum Bumerang: Denn das Spielgerät ging in Richtung des eigenen Strafraums, wo ein Arminen-Akteur es in den Lauf von Yigzaw Tesfagaber leitete, der flach zum 1:2 vollstreckte. „Das war der Knackpunkt“, fand Petry. Nach exakt einer Stunde legte Fabian Herchenhan das dritte Gäste-Tor nach.

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