Entdeckungsreise für Geruchs- und Geschmackssinn

Dirmingen · Lakritz-Tagetes und Grapefruitminze waren nur zwei Kräuter, die die Teilnehmer der Kräutertour auf Finkenrech kennelernten. Es gab auch viele unbekannte Infos und lustige Geschichten rund um die kleinen besonderen Pflanzen.

 Finkenrech-Gästeführerin Agnes Schmal (vorne l.) und die Besucherinnen pflückten Kräuter für Tees und kleine Gerichte. Foto: Meyer

Finkenrech-Gästeführerin Agnes Schmal (vorne l.) und die Besucherinnen pflückten Kräuter für Tees und kleine Gerichte. Foto: Meyer

Foto: Meyer

. "Riechen Sie das?" Agnes Schmal wedelte mit einem Kräuterzweigchen in der Luft herum. Die 14 Frauen, die an diesem Samstagmorgen auf Finkenrech erschienen waren, um sich von ihr durch die Kräutergärten des Umwelt- und Freizeitzentrums führen zu lassen, schnupperten, wirkten wenig begeistert, rümpften die Nase. "Riecht nicht lecker, ne? Das hat man früher verwendet, um Motten fern zu halten."

Erleichterung - das Kraut würde also nicht Eingang in die Küche finden, wenn man später aus verschiedenen Kräutern gemeinsam ein paar kleine Gerichte zubereiten wird. Einige Teilnehmerinnen trugen Schüsseln unter dem Arm und halfen auf Anweisung Schmals hier und da, die für die Gerichte benötigten Blätter und Blüten zu pflücken. Immer wieder wanderten aber auch Kostproben direkt vom Strauch in den Mund - eine Entdeckungsreise für Geruchs- und Geschmackssinn durch die Aromen der Natur. Grapefruitminze und Zitronenverbene duften frisch und fruchtig - in die Schüsseln also damit für das spätere Tee-Buffet. Lakritz-Tagetes schmeckt tatsächlich intensiv nach Lakritzen, Cola-Kraut riecht nach Cola. Letzteres hat außerdem noch mehr zu bieten: "Es ist ein Zauberkraut! Versteckte der Verliebte einen Zweig davon in seiner Kleidung, durfte er nach Volksglauben auf die Gunst seiner Angebeteten hoffen." Doch das Zauberkraut hat einen Haken und womöglich schon zahlreiche gebrochene Herzen hinterlassen: Das Interesse der Dame verfliegt nach einem Abend. "Kiss-me-quick-and-go" nennen es deshalb die Engländer.

Auch über in der hiesigen Küche Altbewährtes wusste Schmal während der Führung noch vielfach Unbekanntes zu berichten: "Vom Schnittlauch kann man auch die Blüten verwenden! Im Salat schmecken sie herrlich kräftig, aber gar nicht streng." Bei der Schnittlauchblüten-für-alle-Runde griff auch Ute Schwan zu: "Hm! Das werde ich sicher einmal ausprobieren."

Außer Kostproben gab es auch immer wieder nützliche Tipps. So erklärte die Fachfrau, als man vor der bienenumsummten Kräuterspirale stand, dass in dieser die Pflanzen mit geringem Wasserbedarf nach oben gehören. Hier und da durften dann auch mal ein paar Samen in die Handtaschen wandern. Denn vieles zieht man am besten selbst, wie Schmal erklärte. "Die Basilikumstöckchen, die es im Geschäft zu kaufen gibt, sind so empfindlich, dass sie meist schnell eingehen."

Nina Noe und Katharina Fritz-Lambert, die gekommen waren, um zu entdecken, was es jenseits von Oregano und Rosmarin gibt, fühlten sich richtig wohl: "Die Gärten hier oben sind ein wahres Paradies! Und die Führung ist sehr interessant." Aus den gesammelten Schätzen wurden im Finkenrech-Infopoint dann Tees und kleine Köstlichkeiten zubereitet. Kapuzinerkresse-Dipp und Bärwurzdipp erfreuten sich großer Beliebtheit.

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