Eines der ältesten Drehbücher

Eppelborn · Rund 100 Darsteller und Komparsen versetzten die Besucher bei der „Passion Christi“ in Bubach gedanklich in die Zeit der Regentschaft des Kaisers Augustus zurück. Thomas Muno war als Jesus überzeugend.

 Thomas Muno überzeugte mit seiner Darstellung als Jesus. Foto: Andreas Detemple

Thomas Muno überzeugte mit seiner Darstellung als Jesus. Foto: Andreas Detemple

Foto: Andreas Detemple

. Beim Fußball hätte man ein Resümee schnell gezogen - den Erfolg verdankt man einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Das waren schon schauspielerische Höchstleistungen, was die Darsteller und Komparsen des Theatervereins Bubach einem begeisterten Publikum bei der Aufführung der "Passion Christi" präsentierten. Vollbesetztes Haus am Samstagabend bei der Premierenaufführung - eines der ältesten Drehbücher der Welt in der Hirschberghalle.

Schmerz und Leidenschaft, Liebe und Verrat, man spürte förmlich die Emotionen der Mitwirkenden. Da wirkte nichts gekünstelt oder aufgesetzt, man hatte den Eindruck, ob Haupt- oder Nebenrolle, ein jeder schien seine Rolle förmlich zu leben. Ohne die schauspielerische Leistung anderer zu schmälern, muss man Florian Eckert und Thomas Muno besonders erwähnen.

Muno verkörperte Jesus auf eine demütige Art und Weise, die einen in Bann zog. Nicht er war im Vordergrund, sondern die Seinen, nicht er gab den Ton an, sondern die Botschaft, die er seinem Gefolge vermitteln wollte. Florian Eckert , in seiner Rolle als jüdischer Hohepriester Hannas, ließ seine Abneigung gegen Jesus förmlich spüren. Dominant und ausdrucksstark übernahm er seinen Part als Ankläger gegen den Messias, indem er ihn zum Verhör vor dem römischen Stadthalter Pilatus brachte. Zwischen den einzelnen Passagen der Passion sorgte der Vokalkreis Wiesbach, unter der musikalischen Leitung von Thomas Bost, wohldosiert für gesangliche Akzente und ermöglichte somit auch notwendige Umbauphasen in der liebevoll gestalteten römischen Kulisse. Ergreifend und gesanglich auf ganz hohem Niveau der Titel "Fürchte dich nicht", bei dessen Darbietung Jesus schier zu spüren schien, welche Schmerzen noch auf ihn zukommen würden. In einem Guss auch der Chor der Frauen, der zwischen einzelnen Passagen schon einmal auf das Kommende aufmerksam machte. Es war eine großartige Inszenierung der Passion , die die Besucher von Anfang an in ihren Bann zog.

So wurden die Gäste von "waschechten" römischen Soldaten zu ihren Plätzen geleitet und hatten somit schon direkt den Eindruck, sie befänden sich in der Zeit der Regentschaft des römischen Kaisers Augustus. Über 100 Mitwirkende waren in die Passion integriert. Vom Hohen Gericht über die Jünger Jesu bis hin zum gemeinen Volk in den Straßen, das lautstark dafür sorgte, dass der Mörder Barabbas aus der Haft entlassen und Jesus letztendlich gekreuzigt wurde, spielte ein jeder seinen Part hochmotiviert und überzeugend. Regisseur Christoph Morbe zog bei der Auferstehung Christi, nach Schmäh und Kreuzigung, eine zufriedene Bilanz: ,,Das war eine wirklich gelungene Premierenaufführung. Ein ganz großes Lob an alle Mitwirkenden."

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Auf einen BlickDie weiteren Aufführungen der Passion : Freitag 11. März, Samstag 12. März, Sonntag 13. März, Samstag 19. März, Sonntag 20. März, Donnerstag 24.März, Karfreitag 25. März, jeweils um 20 Uhr in der Hirschberghalle Bubach. Am Karsamstag findet die Aufführung um 19 Uhr statt. adpassionsspiele-eppelborn.de

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