Nabu Unteres Illtal Eine kleine Motte frisst an den Kastanien im Kreis

Dirmingen · Fraßgänge zeichnen die Blätter der Rosskastanie

 Ein von der Miniermotte befallenes Kastanienblatt. Diesen Befall sehen Spaziergänger im Kreis Neunkirchen derzeit häufiger. Für die Kastanie ist das aber nicht schlimm.

Ein von der Miniermotte befallenes Kastanienblatt. Diesen Befall sehen Spaziergänger im Kreis Neunkirchen derzeit häufiger. Für die Kastanie ist das aber nicht schlimm.

Foto: Nabu/Joachim Schmidt

„Ja ist denn schon Herbst?“ mag sich mancher fragen, dem die braunen Blätter an der Rosskastanie, wie sie vielerorts im Landkreis Neunkirchen wachsen, auffallen. Zwischen Dirmingen und Wustweiler steht entlang der Landstraße eine ganze Reihe dieser braunen Gesellen. Wer sich ein abgefallenes Blatt – und oft sind es nicht gerade wenige –- näher anschaut und gegen das Licht hält, erkennt mitunter Fraßgänge unter der Blatthaut. Hier hat sich die Larve der Kastanienminiermotte gütlich getan, erklärt der Nabu Unteres Illtal in einer Pressemeldung.

Ein kleiner knapp acht Millimeter großer Schmetterling, zugewandert aus dem Balkan, legt im Frühjahr eifrig seine Eier auf den Blättern der Rosskastanien ab. Die daraus schlüpfenden nur wenige Millimeter messenden Larven bohren sich ins Blatt und fressen dessen grünes Innere. Durch die Blatthaut von Feinden geschützt, durch Klima und Globalisierung begünstigt, hat der Falter zwischenzeitlich fast ganz Europa erobert. Ursprünglich war das Tierchen nur in abgelegenen Schluchtwäldern Mazedoniens und Griechenlands an dort wild wachsenden Kastanien beheimatet, so der Nabu weiter. Die Erschließung mit Straßen, Tourismus und Warentransporte führten schließlich zur weiteren Verbreitung. Die hiesige Vogelwelt entdeckt, so ist zu beobachten, erst langsam die Larven als Nahrungsquelle. Auch unter den Schlupfwespen zeigen sich die ersten Arten, die wiederum parasitisch ihre eigenen Eier in die Larve der Miniermotte legen. Den Kastanien selbst schadet der Befall wenig, es ist für uns Menschen eher ein ästhetisches Problem, meint der Nabu.

 Befall Kastanie

Befall Kastanie

Foto: Nabu/Joachim Schmidt

Man sollte das abgefallene Laub, worin jeweils eine Faltergeneration als Puppe überwintert, verbrennen oder in die schwarze Tonne geben. Zudem hofft der Nabu auf die Lernfähigkeit der Ökologie: Vogel- und Insektenwelt werden sich auf die Rosskastanienminiermotte einstellen und sie in den Nahrungskreislauf einbauen.

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