Einblicke in die Wiesbacher Geschichte
Wiesbach. Wer hat eigentlich früher mal in meiner Straße gewohnt und seit wann gibt es das Mietshaus auf der anderen Straßenseite? Richard Kleer, Hans Krächan und Hans Günther Maas können darauf sehr viele Antworten geben. Sie alle sind Mitglieder des Arbeitskreises für Heimatkunde in Wiesbach. Seit vielen Jahren beschäftigen sie sich mit der Geschichte des Dorfes Wiesbach im Saarland
Wiesbach. Wer hat eigentlich früher mal in meiner Straße gewohnt und seit wann gibt es das Mietshaus auf der anderen Straßenseite? Richard Kleer, Hans Krächan und Hans Günther Maas können darauf sehr viele Antworten geben. Sie alle sind Mitglieder des Arbeitskreises für Heimatkunde in Wiesbach. Seit vielen Jahren beschäftigen sie sich mit der Geschichte des Dorfes Wiesbach im Saarland. Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie alle zwei Jahre im "Wiesbacher Heimatblatt". In diesem Jahr erscheint die nunmehr neunte Auflage. "Unsere Inhalte spiegeln unser langjähriges Leitmotiv wieder, das auch auf dem Buchdeckel abgedruckt ist: "Historisches - Überliefertes - Amüsantes", erläutert Richard Kleer, Ortsvorsteher von Wiesbach, zuständig für Vertrieb und Finanzen, die Leitlinien des kleinen Büchleins. 1992 hat er die Initiative für das Heimatkundebuch gestartet, in dem die Geschichte und Kultur des Dorfes niedergeschrieben werden sollte. 1993 konnte dann die erste Ausgabe unter die Bevölkerung gebracht werden. "Zu Beginn haben wir uns an der Anzahl der Haushalte in Wiesbach orientiert und es mit einer Auflage von 1000 Exemplaren versucht. Leider erwies sich diese Anzahl als zu hoch, so dass wir seither etwa 500 Exemplare veröffentlichen", erläutert Richard Kleer den Vertrieb des Buches. In einem Gremium von acht bis neun Mitarbeitern, zu denen auch bei dieser Ausgabe Irmgard und Reiner König und Maria Sieger gehören, wird entschieden, was in die nächste Ausgabe kommt. Hans Günther Maas hat anhand des Behördenverzeichnisses aus dem Jahr 1927 akribisch rekonstruiert, welche Menschen in welchen Straßen gewohnt haben und welchen Beruf sie ausübten. Dabei wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig zu jener Zeit im Saarland der Wirtschaftssektor des Bergbaus war. Mehr als die Hälfte der aufgelisteten Personen waren in diesem Metier beschäftigt. "Ich selbst bin in Wiesbach geboren. Es ist daher für mich persönlich auch sehr interessant zu sehen, welche Familien noch ansässig und welche schon weitergezogen sind. Sehr spannend ist auch zu beobachten, wie sich das Dorfbild im Laufe der Jahre geändert hat.", erläutert er seine Arbeit. Daneben bietet Andreas Schorr, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes, einen Überblick über die Herkunft der Wiesbacher Mundart. 151 Wörter und Ausdrücke werden ihrer Herkunft und Bedeutung nach erläutert. Nebenbei erfährt man welche Wörter und Ausdrücke noch gebräuchlich und welche bereits in Vergessenheit geraten sind. Wer sich ein Bild machen will, wie es in Wiesbach vor 70 Jahren ausgesehen hat, kann die neunte Ausgabe an den Kulturtagen vom 26. bis 28. Juni auf dem Marktplatz in Wiesbach für neun Euro erwerben. Daneben hat man auch die Möglichkeit, die Sammlung mit den acht bisherigen Ausgaben zu vervollständigen. Carolin Risch Wiesbacher Kulturtage, 26. bis 28. Juni, Marktplatz Wiesbach, Kirchenstraße. Einstimmung am 26. Juni ab 21 Uhr mit der Coverband "Nowithout". Eröffnung und Fassanstich am 27. Juni um 18.30 Uhr.